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Abschlussbericht der Tunesienexkursion
H2: Social-Media-Plattformen ermöglichen im Gegensatz zu tunesischen
redaktionellen Medien eine öffentliche Kommunikation in der Public Sphere. Sie
bergen ein größeres Potential für gesellschaftliche Transformationsprozesse in
Tunesien.
Über Hypothese 3 wird geklärt, ob die Tunesier, die bevorzugt im Internetcafé gesurft
haben, eher bereit waren an Protesten teilzunehmen. Dieser Punkt stützte sich auf die
anfänglich stark diskutierte Annahme, dass sich die Internetuser in den Cafés eher vor der
staatlicher Zensur geschützt fühlen und sich sofort mit Menschen, die ebenfalls in dem
Café sitzen, austauschen können .
H3: Wenn die Nutzung des Internets in Internetcafés stattfand, war die Bereitschaft
zum Protest höher, gegenüber der Nutzung des Internets am Privatanschluss.
Die letzte Hypothese wurde aber im Laufe der Datenerhebung in Tunesien verworfen,
denn schon dort zeichnete sich ab, dass die große Masse der Menschen ihren
Privatanschluss nutzte.
Während der Forschungsreise konnten Erfahrungen gesammelt und Ergebnisse über die
zukünftige Rolle des virtuellen Raumes für das politische Weltgeschehen angestellt
werden.
2. Materialien und Methoden
2.1. Kriterien für Erhebungsmethoden
Bei einer Forschungsarbeit ist es erstrebenswert eine größere Anzahl von Methoden
anzuwenden, da verschiedene Methoden unterschiedliche Arten von Nachweisen und
Einsicht erzeugen (vgl. KLANDERMAN & STAGGENBORG 2002). In der Praxis mussten
wir bei der Methodenwahl einige Kriterien beachten und Kompromisse eingehen. Unsere
Auswahl wurde von vornherein begrenzt durch unseren Untersuchungsraum, Zielgruppe,
sowie durch unsere sprachlichen Fähigkeiten und die Zeit.
Aus Sicherheitsgründen war unser Untersuchungsraum die Stadt Tunis, sowie durch den
öffentlichen Nahverkehr von dort schnell zu erreichende ausgewählte Ziele in direkter
Freie Universität Berlin – Geographische Wissenschaften 19