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B U C H 46: W I E M A N K A R M A & S C H I C K S A L Ü B E R W I N D E T<br />
und auf diese Weise findet er – gut gefÄhrt und geleitet – die Quellen, Wiesen, Seen,<br />
Weiden und Berge seiner wahren Heimat wieder.<br />
Ist der Mensch frei oder dem Schicksal unterworfen? Diese Frage wird seit Jahrtausenden<br />
erÅrtert. Der Fehler, der dabei gemacht wurde, besteht darin zu glauben, daÖ alle Menschen<br />
den gleichen Gesetzen unterliegen. All jene, die wie die Tiere nur ihren rein instinktiven<br />
Impulsen gehorchen, werden selbstverstÇndlich SchicksalsschlÇge erleiden. Ihre eigene<br />
Natur erschafft ihnen dieses Schicksal. Diejenigen hingegen, die es geschafft haben,<br />
Meister ihrer Instinkte, ihrer Leidenschaften zu werden, entgehen dem Schicksal und treten<br />
ein in die Welt der Vorsehung, der Gnade, wo sie das Licht und die Freiheit kennenlernen.<br />
Man darf sich nicht vorstellen, daÖ alle frei sein kÅnnen oder daÖ alle einem unerbittlichen<br />
Geschick unterliegen. Nein, die Freiheit hÇngt vom Entwicklungsgrad ab. Je nachdem wie<br />
der Mensch denkt, fÄhlt oder handelt erleidet er entweder SchicksalsschlÇge oder er zieht<br />
die Segnungen der Vorsehung an. In einigen Bereichen ist der Mensch also gebunden, dem<br />
Schicksal unterworfen und in anderen Bereichen entgeht er dem Schicksal, ist er frei – bis<br />
zu dem Tag, an dem er Äber seine Freiheit vollstÇndig verfÄgen kann.<br />
Lernt eine Wahl unter euren GefÄhlen und Gedanken zu treffen, mit dem Ziel, in euch nur<br />
die reinsten und selbstlosesten BewuÖtseinszustÇnde zu pflegen. So wie es einen<br />
kÅrperlichen Magen gibt, genauso gibt es auch einen spirituellen Magen; und wie man beim<br />
Essen Haut, Schalen, GrÇten usw. entfernt, genauso muÖ man auch im Bereich der<br />
Gedanken und GefÄhle darauf achten, manch unsaubere und schÇdliche Elemente zu<br />
beseitigen.<br />
Wer diese Frage der ErnÇhrung im psychischen Bereich nicht ergrÄnden will, bereitet sich<br />
selbst groÖe PrÄfungen. Denn die Gedanken und GefÄhle sind Stoffe, mit denen der Mensch<br />
seine verschiedenen feinstofflichen KÅrper gestaltet; und wenn er sich eine elende HÄtte<br />
baut, wird er bestimmt nicht von einem Prinzen oder einem Hohenpriester besucht werden,<br />
sondern von Pennern – symbolisch ausgedrÄckt. Es selbst gestaltet seinen âther-, Astralund<br />
Mentalleib, und nach der Beschaffenheit dieser KÅrper ist der Lauf seines Schicksals<br />
vorherbestimmt: Entweder Licht oder Finsternis, Leid oder Freude werden ihn heimsuchen.<br />
Die SchÄler einer Einweihungsschule sollten ihr AllermÅglichstes tun, um die Probleme mit<br />
ihren AngehÅrigen harmonisch zu regeln, sonst schaffen sie sich neues Karma. Warum<br />
mÄssen die Mitglieder ein und derselben Familie unbedingt wegen Geldangelegenheiten vor<br />
Gericht gehen? KÅnnten sie nicht ein bisschen darÄber stehen? Warum mÄssen sie sich<br />
derart an ihre eigenen Interessen und BesitztÄmer klammern? WÄrden sie nur eine Geste<br />
machen, mein Gott, so wÇren sie frei! Zuallererst sind sie natÄrlich nicht bereit, diese Geste<br />
zu machen; sie werden leiden und etwas in sich fÄhlen, was sich auflehnt. Aber wenn sie es<br />
schlieÖlich schaffen, werden sie neue Regionen, ein neues Licht entdecken und es wird<br />
keine stolzeren und glÄcklicheren Leute geben als sie, weil sie etwas sehr Schwieriges<br />
verwirklicht haben: ihre niedere, gierige, besitzergreifende Natur zu besiegen.<br />
Die niedere Natur im Menschen ist es, die ihm ununterbrochen rÇt, seine Interessen mit<br />
ZÇhnen und Krallen zu verteidigen und bis vor Gericht zu gehen. Und danach glauben sie,<br />
sie seien fÇhig, einer geistigen Lehre zu folgen! Oh nein, sie sind es nicht.<br />
Ist der Mensch frei? åber dieses Thema hÅren die Denker, die Theologen seit<br />
Jahrhunderten nicht auf zu diskutieren und wenn es ihnen nicht gelungen ist, sich zu<br />
einigen, so deshalb, weil sie in Wirklichkeit die Frage falsch gestellt haben.<br />
Die Freiheit ist kein Zustand, der dem Menschen ein fÄr alle Mal gegeben wurde oder nicht.<br />
Der Mensch, der sich fragt: "Bin ich frei?" muÖ verstehen, daÖ seine Freiheit in seinem<br />
gegenwÇrtigen Leben sehr beschrÇnkt ist, denn die Gegenwart ist die Konsequenz seiner<br />
Vergangenheit; nun ist es unmÅglich, in die Vergangenheit zurÄckzukehren, um sie zu<br />
verÇndern. Die Vergangenheit muÖ man ertragen, sie verdauen und genau das macht man<br />
Verlag Liebe(+)Weisheit(=)Wahrheit<br />
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