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B U C H 44: W A S I S T E I N G E I S T I G E R S C H Ü L E R<br />
zeigen und noch selbstloser und demÄtiger werden muss, je weiter man sich erheben<br />
mÅchte.<br />
Die Materie ist lebendig, weil sie vom Geist beseelt ist. Der Mensch lebt, weil sein<br />
physischer KÅrper vom Geist beseelt wird. Er empfÇngt also einen zweifachen Einfluss:<br />
WÇhrend der Geist ihn stimuliert, neigt die Materie dazu, ihn zu lÇhmen und hinunter zu<br />
ziehen. Deshalb muss der Mensch immer kÇmpfen, und wenn er nicht wachsam und .klar<br />
ist, wenn er sich gehen lÇsst und trÇge wird, ist er wie ein Sumpf, dessen stagnierendes<br />
Wasser von Ungeziefer durchdrungen ist und alle mÅglichen Äbel riechenden<br />
AusdÄnstungen ausstrÅmt.. All diejenigen, bei welchen die Materie Äberwiegt, und die<br />
keinerlei spirituelle Arbeit machen, sind so von der Stagnation bedroht. Ein geistiger SchÄler<br />
hingegen Åffnet dem Geist alle TÄren und gibt ihm alle MÅglichkeiten sich zu manifestieren.<br />
Der Geist, der dann KÅnig ist, beginnt alles zu harmonisieren, zu beleben, zu erhellen.<br />
FÄr viele ist es nicht leicht auf gewisse Gewohnheiten zu verzichten. Bevor sie sich in einer<br />
geistigen Bewegung engagierten, waren sie noch nicht in den Regeln der<br />
Einweihungswissenschaft unterrichtet und sie lebten ein biÖchen „egal wie“. Aber jetzt, wo<br />
sie ein schÅneres, reicheres Leben ahnen und wo sie dieses Leben annehmen wollen, wird<br />
natÄrlich, da ihre alten Gewohnheiten nicht verschwunden sind, ihr inneres Leben zu einem<br />
wahren Schlachtfeld: Das sind nur Konflikte zwischen dem alten Leben, das da ist und<br />
fordert und dem neuen Leben, das sich einfinden will; und sie leiden und sind unglÄcklich.<br />
Aber es ist nÅtig, daÖ sie weitermachen, denn eines Tages wird das neue Leben schlieÖlich<br />
den Sieg davontragen, und dann werden sie nicht mehr leiden und nicht mehr kÇmpfen:<br />
Alles wird in ihnen geordnet und harmonisiert sein und sie werden endlich das wahre Leben<br />
fÄhren.<br />
Nehmen wir an, ihr entscheidet euch eines Tages, Violine zu lernen. Ihr kauft das Instrument<br />
und åbungshefte und beginnt zu spielen. Einige Tage bemÄht ihr euch fleiÖig und Äbt tÇglich<br />
ein bis zwei Stunden, aber sehr schnell verliert ihr eure Begeisterung und hÅrt auf. Eine<br />
Woche spÇter holt ihr die Violine wieder hervor und hÅrt dann wieder auf. So geht es weiter,<br />
in einem Wechselspiel von AktivitÇt und Faulheit, ganz nach Laune. Wenn ihr dagegen<br />
einen Geigenlehrer habt, Äbt ihr regelmÇÖig, weil ihr nicht zur Unterrichtsstunde erscheinen<br />
kÅnnt, ohne etwas getan zu haben. Und der Lehrer ist immer da, um eure Fehler zu<br />
korrigieren und euch zu ermutigen. Aus demselben Grunde ist es notwendig, einen Meister<br />
zu haben, wenn man im spirituellen Leben Fortschritte machen will, denn dank ihm ist man<br />
gezwungen, sich anzustrengen. Ihr sagt, dass ihr keinen Meister wollt, dass ihr schon allein<br />
und ohne FÄhrung zurecht kommen werdet. Also gut, handelt wie ihr wollt. Aber wenn es<br />
kein Meister tut, so wird sich das Leben darum kÄmmern, euch zu belehren - und das Leben<br />
kann euch schreckliche Lektionen erteilen.<br />
Der SchÄler muss VorsichtsmaÖnahmen treffen, damit seine niedere Natur nicht die<br />
Oberhand Äber seine gÅttliche Natur gewinnt. Wenn er, wo auch immer, erfolgreich ist, soll<br />
er sich sagen: ÜEs ist nicht mein Verdienst, sondern Deines, Herr.á Sonst riskiert er, in die<br />
Fallen des Hochmuts zu fallen. Wenn ihr Lob oder GlÄckwÄnsche erntet, seid vorsichtig,<br />
seid nicht zu voreilig, eine so gute Meinung von euch zu haben, sondern wiederholt diese<br />
Formel: ÜNicht mir, Herr, sondern Deinem Namen gebührt der Ruhm.á Ohne es zu wollen,<br />
stellen die anderen euch oft Fallen und ihr nehmt ihre Komplimente derart ernst, dass ihr<br />
hochmÄtig und eingebildet werdet, und das ist gefÇhrlich fÄr eure Entwicklung. Man muss<br />
zum Ruhme Gottes arbeiten und wenn man euch lobt, gebt dieses Lob weiter an Ihn, so wird<br />
sich die unpersÅnliche, selbstlose Seite eures Wesens entwickeln kÅnnen. Der Himmel<br />
misst euch an dieser Einstellung, um zu wissen, in wessen Namen ihr arbeitet. FÄr den<br />
wahren Ruhm des SchÄlers gibt es nichts Wichtigeres als den Herrn zu preisen.<br />
Verlag Liebe(+)Weisheit(=)Wahrheit<br />
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