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B U C H 53: G L A U B E N – W A S I S T D A S U N D W I E W I R D E R I M T Å G L I C H E N<br />
L E B E N G E- B Z W. E R L E B T<br />
zu lassen. Sie glauben, es genüge für das Licht arbeiten zu wollen, weise, gerecht und<br />
selbstlos sein zu wollen, um dies auch tatsächlich zu erreichen. Oh nein, unglücklicherweise<br />
genügt das nicht. Jede Bewusstseinsebene beinhaltet Strömungen, Kräfte und<br />
Wesenheiten, und der Spiritualist muss darauf achten, diese beiden Welten im<br />
Gleichgewicht zu halten.<br />
Oft denkt ihr: »Aber warum zeigt uns die unsichtbare Welt nicht im Voraus die Prüfungen,<br />
die wir bestehen müssen?« Weil wir in dem Moment, wo wir einer unvorhergesehenen<br />
Situation gegenüberstehen, gezwungen sind, tiefer in uns selbst hineinzugehen und uns<br />
mehr anstrengen müssen. Ihr alle müsst durch solche Prüfungen gehen, freut euch darüber!<br />
In den Einweihungen der Antike musste der Schüler durch ein Feuer gehen, das in<br />
Wirklichkeit eine künstliche Glut war. Aber er wusste es nicht und hielt es für ein wirkliches<br />
Feuer. Wenn er Angst hatte und zurückwich, bedeutete dies, dass er der Einweihung nicht<br />
würdig war, und man schickte ihn weg. Aber derjenige, der unerschrocken, kühn und voller<br />
Glauben war, ging durch das Feuer und entdeckte anschließend, dass es nur eine Illusion<br />
war. Man kann gewissermaßen sagen, dass alle Prüfungen des Lebens eine Illusion sind.<br />
Bevor wir sie durchlaufen, denken wir: »Es ist schrecklich, ich werde furchtbar leiden.« Aber<br />
wenn wir sie richtig durchlebt haben, müssen wir eingestehen, dass es in Wirklichkeit nicht<br />
so schwierig war.<br />
Man hat im Allgemeinen die Tendenz zu glauben, dass das, was fein, zart und feinstofflich<br />
ist, nicht sehr viele Möglichkeiten hat, Angriffen zu widerstehen. Und genau darin täuscht<br />
man sich. Schaut, was sich in den verschiedenen Naturreichen abspielt. Dem Anschein<br />
nach sind die Steine am widerstandsfähigsten; aber in Wirklichkeit sind die Pflanzen<br />
widerstandsfähiger als die Steine, denn sie sind lebendig; und die Tiere sind noch<br />
widerstandsfähiger als die Pflanzen, denn sie können sich fortbewegen. Und die Menschen<br />
haben noch viel mehr Möglichkeiten, schwierigen Bedingungen zu entgehen, aber da sie<br />
noch nicht an ihrer eigenen Materie gearbeitet haben, um sie zu verfeinern und zu reinigen,<br />
sind sie immer den Umständen sowie den Kräften und Wesenheiten der unsichtbaren Welt<br />
ausgeliefert.<br />
Wenn ihr sehr hoch auf der Stufenleiter der Wesen hinaufsteigt, findet ihr Wesen, die ihren<br />
Körper derart gereinigt, ihr Leben derart intensiviert haben, dass sie nicht fassbar oder<br />
greifbar sind. Man kann sie weder festhalten noch begrenzen. Und über all diesen<br />
Geschöpfen steht der Herr, der allein so immateriell ist, dass Er absolut unfassbar ist, so<br />
unfassbar, dass Er jegliches Vorstellungsvermögen übersteigt.<br />
Viele Leute können nicht glauben, dass es ehrliche, aufrichtige und gute Menschen gibt, weil<br />
sie selbst unehrlich, hinterlistig und boshaft sind. Nun ja, sie beurteilen die anderen nach<br />
sich selbst, und darum sind sie immer argwöhnisch. Die hingegen, die edel und selbstlos<br />
sind, haben Mühe, die Bosheit, den Verrat und die Untreue zu sehen, denn auch sie sehen<br />
die anderen durch ihre eigenen Qualitäten hindurch. Der Mensch kann nur durch seine<br />
eigenen Augen sehen, und er selbst formt seine Augen durch seine Gedanken, seine<br />
Gefühle, seine Wünsche, seine Neigungen. Wenn ihr Menschen begegnet, die nur von den<br />
Fehlern anderer sprechen, solltet ihr wissen, dass sie selbst diese Fehler besitzen; denn<br />
wenn sie Edelmut, Güte, Ehrenhaftigkeit und besonders Liebe besäßen, würden sie all diese<br />
guten Qualitäten auch bei den anderen finden.<br />
Man darf niemals vergessen, dass der Mensch an den Grenzen der höheren und der<br />
niederen Welten steht. Die christliche Religion hat diese Vorstellung durch das Bild des<br />
Schutzengels zu seiner Rechten und des Dämons zu seiner Linken ausgedrückt. Der Engel<br />
berät den Menschen und klärt ihn auf, der Dämon hingegen will ihn seinerseits in die Irre<br />
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