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B U C H 45: W I E F Ü R F R I E D E N I N D E R W E L T A R B E I T E N<br />
bösartige Pläne hatten, haben sie aufgegeben. Andere, die durcheinander und entmutigt<br />
waren, haben wieder Frieden und Geschmack am Leben gefunden.<br />
Verliert niemals dieses Bewusstsein, dass ihr durch ein reines, edles und lichtvolles Leben<br />
alle Geschöpfe auf einen guten Weg führen könnt, selbst wenn es euch scheint, dass ihr<br />
überhaupt nichts bewirkt. Doch, es gibt immer etwas in eurer Umgebung, das erwacht, sich<br />
bewegt und einen Impuls empfängt.<br />
Eines Tages tadelte Jesus seine Jünger wegen ihres Unglaubens, indem er sprach: "Wenn<br />
ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr zu diesem Berge sagen: Heb' dich dorthin!,<br />
so wird er sich heben" (Mt 17,20). Diejenigen, die dieses Gleichnis lesen, sind vor allem<br />
über die Diskrepanz zwischen der Größe des Berges und der Größe des Senfkorns erstaunt<br />
und überlegen nicht mehr weiter. Deswegen können sie es nicht richtig interpretieren. Um es<br />
richtig auszulegen, muß man zuerst über die Natur und die Eigenschaften des Senfkorns<br />
nachdenken. Wenn ein Mensch mit dem Glauben von der Größe eines Senfkornes Berge<br />
versetzen kann, dann deshalb, weil der Glaube wie ein Same ist, der in sein Herz und in<br />
seine Seele gepflanzt wurde. Er wächst, entwickelt sich und wenn ein Baum daraus<br />
geworden ist, kommen die Vögel des Himmels, das heißt alle lichtvollen Wesen der<br />
unsichtbaren Welt, um in ihm zu wohnen. Diese Wesen kommen nicht mit leeren Händen,<br />
sie bringen alle Geschenke des Himmels: Weisheit, Liebe, Reinheit, Frieden und Kraft. Dank<br />
dieser Geschenke erlangt der Mensch mit der Zeit die Fähigkeit, Berge zu versetzen.<br />
Die Menschen haben die Probleme des kollektiven Lebens noch nicht wirklich gelöst. Gut,<br />
äußerlich haben sie Nationen gebildet und Gesellschaften organisiert, deren Mitglieder sich<br />
unterstützen, wo alle im Dienste aller stehen und von allem profitieren können. Aber<br />
innerlich bleiben sie gegeneinander isoliert, aggressiv und feindselig. Alle Fortschritte, die<br />
sie im materiellen, praktischen Leben auf dem Gebiet der Organisation und der Technik<br />
erreicht haben, konnten sie nicht auf den inneren Bereich übertragen. Deshalb leidet die<br />
Menschheit trotz all dieser Fortschritte immer noch an den gleichen Übeln: Kriege, Elend,<br />
Hungersnöte, Unterdrückung, und das in einem Ausmaß, das bis heute unbekannt war.<br />
Die wahren Verbesserungen können nur durch einen grundlegenden Wandel der Mentalität<br />
erreicht werden. Psychisch und geistig müssen sich die Menschen verbunden fühlen, um die<br />
einzig wahre Gemeinschaft zu verwirklichen: Die innere universelle Brüderlichkeit. Wenn<br />
einmal jeder Mensch sich darum bemüht, das höhere Bewusstsein der Einheit zu erreichen,<br />
werden die Völker und Nationen beginnen, in Frieden und Freiheit zu leben.<br />
Der Friede ist kein Zustand, den man direkt ohne Vermittlung erlangen kann, denn er ist das<br />
Resultat einer Synthese von Tugenden und Qualitäten; er ist ein Zeichen dafür, daß alle<br />
Funktionen und Aktivitäten im Menschen vollkommen im Gleichgewicht und in Harmonie<br />
sind. Der Friede ist eine Folge von guter Organisation und vollkommener Funktionsweise<br />
aller Zellen und Organe. Niemand wird daher jemals den Frieden besitzen, indem er<br />
lediglich sagt: "Ich will den Frieden!" Aber beobachtet die Menschen, und ihr werdet sehen,<br />
daß alle glauben, daß sich durch die Beseitigung gewisser Dinge oder Personen der Friede<br />
in der Welt einfinden wird. Dem ist ganz und gar nicht so! Selbst wenn man die Armee und<br />
die Waffen beseitigt, am nächsten Tag würden die Menschen andere Mittel erfinden, um<br />
sich gegenseitig zu zerstören. Der Friede ist ein innerer Zustand und man wird ihn niemals<br />
erlangen, indem man, was auch immer, im Äußeren beseitigt. Man muß zunächst in sich<br />
selbst die Ursachen für den Krieg beseitigen. Und um innerlich im Frieden leben zu können,<br />
muß man lernen, Harmonie zwischen Gedanken, Empfindungen und Handlungen<br />
herzustellen.<br />
Nur weil ein Mensch sich ein Glied abtrennt, befreit er sich noch lange nicht von dem<br />
Begehren, das ihn quält. Die Glieder führen nur Befehle aus, die von weiter oben kommen.<br />
Nehmt zum Beispiel einen Arm, er kann Schläge austeilen und er kann auch streicheln, er<br />
Verlag Liebe(+)Weisheit(=)Wahrheit<br />
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