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B U C H 45: W I E F Ü R F R I E D E N I N D E R W E L T A R B E I T E N<br />
Anfang nützlich, denn zu Beginn ist man innerlich weder stabil noch gut ausgerüstet. Es ist<br />
ohnehin nicht leicht zu verstehen, was Spiritualität oder Religion wirklich sind, und um sie tief<br />
und harmonisch leben zu können, muss man zuerst sehr viele Dinge in Ordnung bringen.<br />
Wer also noch nicht damit begonnen hat, mit sich selbst ins Reine zu kommen, könnte sich<br />
zu Verhaltensweisen hinreißen lassen, bei denen sich herausstellt, dass sie sowohl für ihn<br />
selbst als auch für die anderen schädlich sind.<br />
Auf der physischen Ebene haben die Menschen gigantische Dinge verwirklicht. Man kann<br />
nicht übersehen, wie sehr der wissenschaftliche und technische Fortschritt das Leben<br />
verwandelt hat. Aber das reicht nicht aus. Die Menschen sind jetzt dank der Fähigkeiten des<br />
Geistes dazu aufgerufen, noch wichtigere, für sie noch lebensnotwendigere Dinge zu<br />
verwirklichen. Sie müssen lernen, durch Meditation und Gebet in Verbindung mit der Welt<br />
des Geistes zu treten, damit das Licht, die Liebe und die Macht des Geistes auf die Erde<br />
herabsteigen, in ihr Inneres und in alle Wesen ihrer Umgebung. Die wissenschaftlichen und<br />
technischen Fortschritte haben Grenzen, und sie stellen sogar Gefahren dar. Wenn all diese<br />
Entdeckungen nicht durch eine höhere Vision beherrscht werden, wird die Menschheit von<br />
ihnen überrollt, überwältigt und vernichtet. All das, was durch Wissenschaft und Technik<br />
realisiert worden ist, genügt nicht, um das Leben zu verändern. Nur durch den Geist wird<br />
das Leben wirklich umgewandelt, denn Frieden, Freiheit und Brüderlichkeit sind<br />
Verwirklichungen des Geistes.<br />
Wenn die Eltern ihrem Kind eine Anordnung gegeben haben, müssen sie darauf bestehen,<br />
dass es gehorcht. Sonst wird das Kind erkennen, dass seine Eltern weder Willenskraft noch<br />
Entschlossenheit besitzen, und dieses Bild, das es von ihnen bekommt, wird seiner guten<br />
Entwicklung schaden. Es gibt natürlich Fälle, wo eine solche Unnachgiebigkeit schädlich<br />
sein kann. Nehmen wir einmal an, das Kind habe Bedürfnisse spiritueller Natur, und seine<br />
Eltern würden es daran hindern, dieses Ideal zu verwirklichen, weil dies ihr<br />
Verständnisniveau zu sehr übersteigt: Wenn sie sich unflexibel zeigen, können sie ihm sehr<br />
schaden. Bevor sich daher Vater oder Mutter äußern, müssen sie die Folgen ihrer<br />
Forderungen genau abwägen und sich die Frage stellen: »Verlange ich da von meinem Kind<br />
etwas Gutes, Gerechtes und Göttliches? Wünscht sich das seine Seele, hat sie ein tiefes<br />
Begehren danach oder wäre es schlecht für seine Entwicklung?« Erst nachdem sie genau<br />
überlegt, klar gesehen und verstanden haben, was gut für ihr Kind sein wird, können die<br />
Eltern eine Anordnung geben, etwas erlauben oder kategorisch verweigern, und in diesem<br />
Moment wird sich das Kind beugen müssen.<br />
Ihr wollt glücklich sein? Dann arbeitet. Das wahre Glück findet sich in der Aktivität, aber<br />
natürlich in einer höheren Aktivität als derjenigen, die uns erlaubt, ein wenig Geld zu<br />
verdienen, um unsere Bedürfnisse oder die unserer Familie zufrieden zu stellen. Diese<br />
Arbeit ist notwendig, aber ungenügend. Um glücklich zu sein, muß der Mensch lernen, eine<br />
Arbeit mit dem Denken, dem Gefühl, der Vorstellungskraft und dem Willen zu tun, um im<br />
Unsichtbaren eine Welt des Friedens, der Harmonie und des Lichts vorzubereiten. Diese<br />
Arbeit wird ihm die Fülle geben, und was auch immer sich ereignen mag, er wird immer<br />
diese Arbeit haben. Umwälzungen in der Gesellschaft können ihn all seiner gewohnten<br />
Aktivitäten berauben, aber überall kann er diese innere Arbeit tun, selbst unter den<br />
schwierigsten Bedingungen, selbst im Jenseits. Denn niemand kann ihm seine Intelligenz,<br />
sein Herz oder seinen Willen wegnehmen; das sind die einzig wahren Reichtümer, auf die er<br />
immer zählen kann.<br />
Wenn ein Arzt seinen Patienten Medikamente verschreibt, erklärt er ihnen dann, dass der<br />
Geisteszustand, in dem sie diese einnehmen zu ihrer Wirksamkeit beitragen kann? Nein, er<br />
tut so, als wäre der Mensch eine Maschine, die man instand setzen muss. Ein guter Arzt<br />
dagegen zeigt seinen Patienten auch Lebensregeln und sogar Methoden und Übungen,<br />
Verlag Liebe(+)Weisheit(=)Wahrheit<br />
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