Band 5

B U C H 45: W I E F Ü R F R I E D E N I N D E R W E L T A R B E I T E N
Wenn ihr am Morgen hinaustretet, um den Sonnenaufgang beizuwohnen, dann denkt gleich
daran, daß ihr einem lebendigen Wesen begegnen werdet und daß die ganze Natur um
euch herum ebenfalls lebendig ist. Und nicht nur die Vögel, die Tiere, die Bäume und die
Blumen ... das ganze Universum ist von unendlichen vielen unsichtbaren, aber wirklich
existierenden Lebewesen bevölkert.
Richtet daher einen Gruß an sie: sagt all diesen Lebewesen, die sich durch die vier
Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer manifestieren, daß ihr sie liebt und ihre Arbeit
schätzt, daß ihr ihnen dankbar seid für die Klarheit des Morgens und für all das Leben, das
gerade erwacht. Sie werden glücklich sein zu sehen, daß ihr ihre Arbeit schätzt und euch
ihre Freundschaft in Form von Frieden und Freude zukommen lassen.
Die meisten Religionen haben Gott als ein unerbittliches, rachsüchtiges, eifersüchtiges
Wesen dargestellt, das alles sieht und den geringsten Fehler bestraft. Nein, in Wahrheit
bestraft uns Gott nicht. Er will nicht einmal unsere Fehler sehen. Er hat keine Zeit, sich
darum zu kümmern: Er ist All-Liebe, Er lebt nur in der Herrlichkeit. Er hat jedoch die Welt auf
Gesetzen gegründet und wenn wir sie nicht respektieren, sind sie es, die uns bestrafen.
Nehmen wir einmal an, ihr hättet eine Dummheit gemacht. Ihr fühlt euch durcheinander und
betet. Ihr spürt, wie ihr eurer Verwirrung durch dieses Gebet entkommt, erhebt euch und
gelangt bis zum Thron Gottes. Selbst wenn ihr staubig und zerlumpt seid, sagt Gott: »Komm
herein, sei willkommen!« Er veranlasst, dass ihr gewaschen und angezogen werdet, lädt
euch zu Seinem Festessen ein, und ihr seid glücklich und im Frieden. Wenn ihr wieder
herunterkommt (denn ihr seid natürlich gezwungen, wieder herunterzukommen, weil ihr euch
nicht allzu lange oben halten könnt), beginnen eure Beschwerden von neuem. Und sie
werden solange weitergehen, bis ihr begriffen habt, wie ihr eure Fehler korrigieren müsst.
Alle menschlichen Aktivitäten sind Ausdruck der Arbeit der beiden Prinzipien, des
männlichen und des weiblichen, die sich vereinen, um das Leben zu erschaffen. Nehmt den
Chorgesang. Wenn ein Chor singt und vor allem wenn er heilige Lieder singt, geschieht die
Vereinigung der beiden Prinzipien, der männlichen und weiblichen Stimmen sehr hoch oben
in der Welt von Seele und Geist. Und diese Vereinigung bleibt nicht unfruchtbar. Sie erzeugt
nicht nur Freude, Frieden und Fülle für jene, die singen und für jene, die zuhören, sondern
es werden auch Energieströme freigesetzt, die den Raum durchqueren und die Atmosphäre
der Erde reinigen.
Durch den Gesang könnt ihr also eine Arbeit von höchster weißer Magie verwirklichen. Aber
dafür müsst ihr an euch arbeiten, um euch von den Elementen zu befreien, die euch in den
niederen Regionen zurückhalten, um schließlich nach dieser absoluten Reinheit zu streben,
die das ganze Wesen beflügelt. Eure Stimmen erzeugen dann Energieströme, die, indem sie
sich oben vereinigen, himmlische Wesen zur Welt bringen werden.
Es gibt Menschen, die Hellseher aufsuchen, um ihre Zukunft zu erfahren. Nun, ich selbst
sage euch, daß man keine Hellseher dafür braucht, denn es ist sehr leicht, seine Zukunft zu
kennen. Natürlich kann man vielleicht nicht voraussagen, welchen Beruf, welche
Begegnungen, welche finanziellen Gewinne, oder Verluste, Krankheiten, Unfälle oder
Erfolge man haben wird. Aber all das hat keine große Bedeutung. Das Wichtigste ist zu
wissen, ob man auf dem Weg der Weiterentwicklung vorankommt, ob man frei sein wird, ob
man im Licht und im Frieden sein wird oder nicht. Und das ist leicht zu erkennen. Wenn ihr
alles liebt, was groß, edel, gerecht und schön ist, und wenn ihr von ganzem Herzen, mit
allen Gedanken, mit all eurer Willenskraft daran arbeitet, es zu erreichen und zu realisieren,
dann ist eure Zukunft schon vorgezeichnet: ihr werdet eines Tages in Bedingungen leben,
die eurem Streben, eurem Ideal entsprechen. Das ist das Wesentliche, was ihr über eure
Zukunft wissen müßt. Alles andere ist zweitrangig, weil es vergänglich ist, es kann euch
gegeben und wieder genommen werden. Wenn ihr die Erde verlaßt, bleibt euch wirklich nur
das, was dem Verlangen eurer Seele und eures Geistes entspricht.
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