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Band 5

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B U C H 48: W I E M E I S T E R S E I N E R G E W O H N H E I T E N W E R D E N<br />

zusammenzukommen usw., verblasst nach einiger Zeit all das, was sie gelernt und<br />

verstanden haben. Sie nehmen ihre alten Gewohnheiten wieder auf und ihre alte Denkweise<br />

wieder an, und sie schämen sich fast, weise gewesen zu sein. Nun, wie kommt das? Warum<br />

diese Veränderungen im Bewusstsein?... Weil sie in Wirklichkeit weder richtig studiert noch<br />

genau verstanden haben. Wenn man wahrhaft aufgeklärt ist, wird man immer im Licht<br />

bleiben und wird immer einen höheren Bewusstseinszustand bewahren, selbst wenn man<br />

die größten Wüstlinge, die schwersten Verbrecher aufsucht. Wenn die Weisheit beginnt,<br />

dumm zu erscheinen, bedeutet das, dass man sie aufgegeben hat.<br />

Die Menschen sind sich selten ihrer schlechten mentalen Gewohnheiten bewusst. Der eine<br />

ist sofort ungeduldig, angespannt, wenn er eine Arbeit ausführen muss; ein anderer zeigt<br />

sich angesichts jeder neuen Situation zuerst einmal negativ oder erschrocken; ein Dritter<br />

empört sich und ein Vierter verliert den Mut... Aber da sie sich dieser Verhaltensweisen nicht<br />

einmal bewusst sind, können sie auch nichts daran ändern und verfallen unter allen<br />

möglichen Umständen unvermeidlich in dieselben Fehler. Wenn ihr euch von euren<br />

schlechten Gewohnheiten befreien wollt, müsst ihr euch daher als erstes selbst beobachten,<br />

um sie zu erkennen. Von dem Moment an, wo ihr beginnt, in euch klar zu sehen, empfangt<br />

ihr auch die Mittel, die Lage wieder in Ordnung zu bringen: Alle Möglichkeiten, die der<br />

Schöpfer in euer Unterbewusstsein, euer Bewusstsein und euer Überbewusstsein gelegt<br />

hat, setzen sich dann in Bewegung, und auf diese Weise kommt ihr jeden Tag voran, weil ihr<br />

euch angewöhnt habt, euch zu erforschen und über euch selbst im Klaren zu sein.<br />

Definitionsgemäß ist das spirituelle Leben das Leben des Geistes; es setzt daher voraus,<br />

dass wir in der Lage sind, eine Arbeit durch das Denken auszuführen. Es ist sehr wichtig,<br />

dass wir verstehen, im Denken aktiv und dynamisch zu sein. Im Horoskop wird diese<br />

Qualität durch die Stellung von Mars und Merkur in Konjunktion oder gut aspektiert<br />

angezeigt. Aber das genügt nicht, es sollte auch ein günstiger Einfluss von Jupiter sowie von<br />

Venus und Sonne da sein, sonst ist zwar die Kraft vorhanden, aber es ist keine<br />

segensreiche Kraft. Mars und Merkur geben die Fähigkeit, die Kraft, die Dynamik, die<br />

Energie, aber sie drängen nicht unbedingt auf den richtigen Weg. Es sind intellektuelle<br />

Kräfte und Kräfte des Willens, die gut oder schlecht verwendet werden können. Aber wenn<br />

Jupiter, Venus und Sonne auch ihr Wörtchen mitreden, wird die ganze Aktivität in die beste<br />

Richtung gelenkt: Sie wird dann zur Hingabe an die Gemeinschaft, an das Licht, an die Ehre<br />

Gottes.<br />

Es ist etwas Gutes, sich befreien zu wollen, aber unter der Bedingung, dass man weiß, wie<br />

dies ohne Gefahr für sich selbst und für andere zu bewerkstelligen ist. Stellt euch vor, ihr<br />

hättet ein Haus, das ihr nicht mehr wollt, denn es ist zu klein, zu unbequem, und ihr fühlt<br />

euch darin eingeengt. Bevor ihr es verlasst, müsst ihr euch ein neues suchen oder bauen,<br />

sonst seid ihr den Unbilden der Witterung ausgesetzt. In gleicher Weise müsst ihr euch<br />

zunächst mit etwas Neuem von besserer Qualität verbinden, bevor ihr euch von etwas löst,<br />

was euch missfällt oder begrenzt. Dieses Verbinden ist dem Bau eines neuen Hauses<br />

vergleichbar, d.h. einer neuen Art zu denken und zu handeln. Danach könnt ihr das alte<br />

Haus verlassen, d.h. euch von dem befreien, was unangenehm und mühsam ist. Wenn ihr<br />

es umgekehrt macht, wenn ihr euch löst, bevor ihr euch bindet, riskiert ihr, euch mit dem<br />

Erstbesten, das euch in die Hände fällt, verbinden zu müssen, und das ist dann vielleicht<br />

schlimmer. Man sollte sich nicht lösen, bevor man sich neu verbunden hat. Man sollte nichts<br />

zerstören, bevor man etwas Besseres gefunden hat.<br />

Als ich ein junger Schüler des Meisters Beinsa Douno in Bulgarien war, bemerkte ich an ihm<br />

eine Gewohnheit, die mich neugierig machte. Was immer er gerade tat, es gab immer einen<br />

Moment, in dem er innehielt, die Augen schloss und einige Worte aussprach. Dann, als ob<br />

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Verlag Liebe(+)Weisheit(=)Wahrheit

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