Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
B U C H 53: G L A U B E N – W A S I S T D A S U N D W I E W I R D E R I M T Å G L I C H E N<br />
L E B E N G E- B Z W. E R L E B T<br />
führen, um ihn zu seinem Opfer zu machen. Das ist vielleicht eine etwas einfache Art, die<br />
Dinge darzustellen, aber sie entspricht einer Wirklichkeit. Diese Wirklichkeit besteht darin,<br />
dass der Mensch zwei Naturen besitzt, eine niedere und eine höhere Natur. Je nach dem<br />
Grad seiner Evolution, gibt er der einen oder der anderen den Vorrang, und auf diese Weise<br />
tritt er in Kontakt mit den Geistern der Finsternis oder mit den Geistern des Lichts. Manche<br />
sagen, dass sie nicht an Wesenheiten einer unsichtbaren Welt glauben. Nun, ob sie daran<br />
glauben oder nicht, das ändert nichts: Ihre niedere und ihre höhere Natur existieren, und es<br />
ist unmöglich, ihre Manifestationen zu übersehen. Jeder muss allerdings selbst wissen,<br />
welchem Einfluss er sich aussetzen will.<br />
Wenn es einem Menschen gelingt, den Herrn an die erste Stelle, über alle seine Wünsche<br />
und persönlichen Interessen zu setzen, dann vollziehen sich große Umwandlungen in ihm<br />
und er wird zu einer organisierten Welt.<br />
Gott an die Spitze seines Wesens zu setzen, bedeutet, einen Punkt unerschütterlichen<br />
Gleichgewichts zu finden. Wenn ein Gegenstand stabil befestigt ist, könnt ihr ihn in alle<br />
Richtungen bewegen, er wird immer von selbst in den Zustand des Gleichgewichts<br />
zurückkehren. Das Gleiche gilt für den Menschen. Solange er nicht seinen Dreh- und<br />
Angelpunkt fest in Gott verankert hat, kann ihn jede beliebige, unerwartete kleine Bewegung<br />
in seinem Leben aus dem Gleichgewicht werfen. Wenn er hingegen gelernt hat, seine ganze<br />
Hoffnung, seinen Glauben, sein Vertrauen und seine Liebe auf Gott zu setzen, wird er - was<br />
auch immer auf ihn zukommt - fest und unerschütterlich bleiben.<br />
Am entmutigendsten ist bei den Menschen die Tatsache, dass sie den Gedanken<br />
akzeptieren, ein begrenztes Leben führen zu müssen. Schwach, krank und unglücklich zu<br />
sein, ist für sie normal, sie stellen sich gar nicht erst vor, dass das Leben auch anders sein<br />
könnte. Sicher, man kann gewissen Begrenzungen, die uns die Natur auferlegt hat, nicht<br />
entgehen, aber man kann sie etwas wegschieben und braucht nicht immer die Rolle des<br />
Opfers oder des Gefangenen zu akzeptieren. Es ist möglich, die guten Zustände und<br />
Bedingungen zu verlängern oder das Aufkommen negativer Zustände zu verzögern. Dazu<br />
muss man aber zumindest daran glauben, dass man es kann. Wenn man die Menschen<br />
beobachtet, hat man leider oft den Eindruck, sie verhielten sich, als wären sie hypnotisiert,<br />
als hätte man eine Linie vor ihnen gezogen und zu ihnen gesagt: »Ihr könnt diese Linie nicht<br />
überschreiten!« Und sie glauben das tatsächlich. Sie glauben, dass diese Begrenzung ihr<br />
normaler Zustand ist. Aber nein, sie kennen sich nicht, sie wissen nicht, was sie alles<br />
besitzen, was Gott alles in sie an Schätzen, an Kräften angelegt hat und so irren sie weiter<br />
herum. Sie sollten sich daher in Zukunft bemühen, diese Grenzen zurückzudrängen, um die<br />
in ihnen verborgenen Schätze zu fühlen und zu ergreifen.<br />
Wenn der Schüler daran arbeitet, sich mit seinem Meister zu identifizieren, errichtet er eine<br />
wahrhaft magische Verbindung zu ihm, und dank dieser Verbindung beginnt er ihm nach<br />
und nach zu gleichen. Vielleicht nicht physisch - obwohl auch das mit viel Willen, Glauben<br />
und Zeit möglich ist -, sondern innerlich. Er empfängt die Weisheit und das Licht seines<br />
Meisters. Daher besteht die wahre Magie für den Schüler in dem Bestreben, sich mit seinem<br />
Meister zu identifizieren, um an die Schätze heranzukommen, die in der Seele, dem Herzen,<br />
der Intelligenz und dem Willen seines Meisters enthalten sind, damit all dieser Reichtum sich<br />
in ihn ergieße. Ein Meister ist nämlich weder egoistisch noch geizig, er möchte im Überfluss<br />
geben. Und selbst wenn er sieht, dass einer seiner Schüler ihn übertrifft, freut er sich und<br />
sagt: »Das ist mein Kind, wie großartig, dass es besser ist als ich, denn ich bin ja schließlich<br />
sein Vater. « Und der Anblick dieses Kindes erfüllt ihn mit Stolz.<br />
Verlag Liebe(+)Weisheit(=)Wahrheit<br />
1375