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Band 5

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B U C H 48: W I E M E I S T E R S E I N E R G E W O H N H E I T E N W E R D E N<br />

Wie viel Schaden ist im sozialen Leben durch die bedauerliche Neigung entstanden, immer<br />

das Negative bei allen Menschen zu unterstreichen! Welches Vergnügen findet man daran,<br />

wenn man nur das betrachtet, was lächerlich, dumm oder lasterhaft ist? Welches Interesse<br />

hat man daran, im intimen Leben der Leute zu wühlen, um schlüpfrige Details aufzudecken<br />

und in aller Öffentlichkeit zu verbreiten?<br />

Der Weise versucht, eine andere Einstellung zu besitzen. Er ist nicht blind, er lässt sich nicht<br />

täuschen, aber er ist der Auffassung, dass das Wesentliche bei den Menschen ihre<br />

Qualitäten und ihre Tugenden sind. Also richtet er seine Aufmerksamkeit auf diese<br />

Qualitäten, auf diese Tugenden. Damit verstärkt er das Gute bei den anderen und bei sich<br />

selbst.<br />

Womit beschäftigen sich die meisten Menschen? Mit essen, sich kleiden, wohnen, Geld<br />

verdienen, heiraten, ein paar Kinder haben ... Alles dreht sich um ihre Befriedigung und ihr<br />

persönliches Wohlergehen. Sicher tun sie von Zeit zu Zeit etwas für die Gesellschaft, aber<br />

im Allgemeinen nur für sich selbst. Nun, ob sie es wollen oder nicht, sie leben in einer<br />

Gemeinschaft, und wenn in dieser Gemeinschaft eine Revolution, ein Aufstand oder ein<br />

Krieg ausbricht, kann ihr persönliches Gut nicht sicher sein. Also, selbst wenn sie ihre<br />

eigenen Angelegenheiten regeln, sind diese in Wirklichkeit nie geregelt, denn es gibt immer<br />

unliebsame Dinge, die von der Gemeinschaft kommen und alles zerstören können. Übrigens<br />

hat die Geschichte das gezeigt. Es gab Leute, die waren derart mächtig und reich, dass es<br />

schien, nichts könne ihnen etwas anhaben, doch dann entstanden Wirren in der<br />

Gesellschaft und sie haben schließlich alles verloren, selbst ihr Leben. Jeder muss also<br />

daran denken, das kollektive Leben zu verbessern. Nur unter dieser Voraussetzung wird<br />

auch der Einzelne sicher sein. Denn nur ein kollektives Leben, das alles umfasst, kann dem<br />

Einzelnen Sicherheit und Fülle geben.<br />

Obgleich das Licht sich im ganzen Raum ausbreitet und alles durchdringt, kann es der<br />

Mensch weder sehen noch fühlen, da er geistig noch nicht so weit entwickelt ist, um eine so<br />

subtile Wirklichkeit wahrzunehmen. Wenn er sich jedoch oft auf dieses Licht konzentriert,<br />

wird seine Wahrnehmungsfähigkeit so verfeinert, daß er nicht nur beginnt das Licht zu<br />

fühlen, sondern auch anzieht, und das Licht arbeitet dann an ihm. Macht es euch zur<br />

Gewohnheit, während der Meditation alles andere beiseite zu lassen und euch nur auf das<br />

geistige Licht zu konzentrieren. Auf diese Weise zieht ihr es an, ihr nehmt es in euch auf und<br />

alle alten Teilchen eures Körpers werden allmählich durch neue, reine und lichtvolle<br />

Teilchen ersetzt. Wenn ihr diese Übung durchführt, arbeitet ihr für euer Wohl und eure<br />

Unsterblichkeit. Hört niemals auf, das Licht zu suchen, das in euch wieder die vollkommene<br />

Harmonie herstellen kann.<br />

Ihr gebt der Theorie noch zu viel und der Praxis zu wenig Raum. Ihr müsst euch endlich<br />

entschließen, die Wahrheiten der Einweihungswissenschaft anzuwenden, ohne euch zu<br />

fragen: "Aber warum?... Aber wie?... Wird das wirklich nützlich sein?..." Ihr müsst sie<br />

umsetzen, verwirklichen, das ist alles, sonst werdet ihr niemals einen festen Anhaltspunkt<br />

haben und allen Widerwärtigkeiten ausgesetzt sein. Danach ist es normal durch Höhen und<br />

Tiefen zu gehen. Das tägliche Leben ist nur aus Überraschungen gemacht, aus<br />

Unvorhergesehenem, das euch vorübergehend stören und aus dem Gleichgewicht bringen<br />

kann. Aber wenn ihr euch angewöhnt Übungen zu machen, bestimmte Prinzipien des<br />

spirituellen Lebens umzusetzen, dann gelingt es nicht einmal den Schwierigkeiten oder<br />

Misserfolgen, euch zu verunsichern.<br />

Seit Jahren gibt es in Sèvres ein internationales Büro der Gewichte und Maße. Wozu dieses<br />

Büro? Weil man festgestellt hat, dass alles ganz willkürlich wäre, wenn es kein Eichgewicht<br />

und kein Eichmaß gäbe, auf das man sich beziehen könnte. Jeder würde wiegen und<br />

messen wie es ihm passt. Wenn es sich aber um das Gebiet der Gedanken, des Urteils<br />

Verlag Liebe(+)Weisheit(=)Wahrheit<br />

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