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B U C H 48: W I E M E I S T E R S E I N E R G E W O H N H E I T E N W E R D E N<br />
wÄrdet dadurch eure Inspiration und eure Freude verlieren. Wie einer, der zu viel gegessen<br />
hat und dem das Essen nichts mehr bedeutet. Aber man kÅnnte meinen, die Menschen<br />
hÇtten es immer eilig, ihr GlÄck zu zerstÅren, alles, was ihr Leben verschÅnern und ihm<br />
einen Sinn geben kÅnnte. Diese Liebe, die ihnen allen Segen und den Himmel bringt, opfern<br />
sie fÄr einige Minuten der Lust. Warum versuchen sie nicht, den physischen Ausdruck ihrer<br />
Liebe hinauszuzÅgern, um solange wie mÅglich dieses GefÄhl der Wonne zu erhalten, das<br />
sie gerade kosten? Ach nein, sie spÄren eine Anziehung und wollen schnell damit fertig<br />
werden. Deswegen leben sie, selbst wenn sie heiraten und Kinder haben,<br />
gewohnheitsmÇÖig weiter zusammen, um die gesellschaftlichen Regeln zu respektieren, um<br />
ein gutes Gesicht vor den Freunden, und Verwandten zu wahren, aber innerlich haben sie<br />
sich schon lange verlassen. Es sind die feinstofflichen Empfindungen, die die Liebe erhalten,<br />
die das Leben verlÇngern und verschÅnern. Das ist das wahre Elixier des ewigen Lebens.<br />
Was kÅnnt ihr noch in ein volles GefÇÖ fÄllen? Nichts, es muÖ zuerst leer gemacht werden.<br />
Genauso ist es mit dem Menschen. Wie sollen sich gÅttliche Tugenden und QualitÇten in<br />
ihm niederlassen, wenn er sich nicht seiner Fehler und schlechten Gewohnheiten entledigt<br />
hat? Darin liegt der Sinn der Entsagung. Verzichten heiÖt, sich leer zu machen, bestimmte<br />
fÄr einen selbst und fÄr andere nachteilige Gewohnheiten abzulegen, um stattdessen etwas<br />
Besseres und Segensreiches aufzunehmen.<br />
Jene, die den Sinn der Entsagung verstanden haben, bemÄhen sich, in ihrem Innern den<br />
nÅtigen Platz zu schaffen, damit die gÅttlichen QualitÇten sich in ihnen niederlassen. HÅrt<br />
auf zu glauben, ihr wÇrt unglÄcklich, wenn ihr einigen VergnÄgungen entsagt. Nein, das<br />
Gegenteil ist der Fall, weil diese kleinen Freuden durch viel grÅÖere Freuden besserer<br />
QualitÇt ersetzt werden.<br />
Indem er akzeptiert hat, am Kreuz zu sterben, hat Jesus ein Opfer gebracht, Äber welches<br />
wir meditieren sollen, um dessen ganze GrÅÖe zu ermessen und uns in Gedanken damit zu<br />
verbinden. Aber in dem neuen Leben, das Christus uns jetzt vorschlÇgt, ist es nicht<br />
empfehlenswert, sich mit den Qualen des Kreuzes aufzuhalten, denn Christus offenbart sich<br />
auch durch die SchÅnheit, die Freude, das Licht.<br />
In der neuen Kultur soll der Gedanke an die Herrlichkeit Christi unser inneres Leben nÇhren.<br />
Gott wird sich freuen, wenn Er sieht, dass wir damit aufhÅren, den Staub zu kÄssen und vor<br />
den GrÇbern zu knien, denn Er hat fÄr uns die herrlichste Zukunft vorgesehen. Und wenn es<br />
Tote gibt, um die wir uns kÄmmern sollen, so sind es nicht die auf den FriedhÅfen, sondern<br />
jene, welche in unserem eigenen Inneren vergraben sind: unsere alten Gewohnheiten,<br />
unsere alten und falschen Einstellungen. Das sind die Toten, nach denen wir Ausschau<br />
halten sollen, um mit ihnen Schluss zu machen! Wenn uns das gelingt, so werden auch wir<br />
in die Herrlichkeit Christi eintreten.<br />
Das Brot und der Wein des christlichen Abendmahls sind zwei Symbole, die die gesamte<br />
Einweihungswissenschaft zusammenfassen, die auf den beiden kosmischen Prinzipien<br />
begrÄndet ist: dem mÇnnlichen Prinzip (das Brot) und dem weiblichen Prinzip (der Wein), die<br />
in allen Bereichen des Universums wirken. Das Brot und der Wein sind zwei<br />
Sonnensymbole. Man sollte daher Äber die Bedeutung von Brot und Wein beim Abendmahl<br />
hinaus, die beiden Eigenschaften der Sonne sehen: ihre WÇrme und ihr Licht, die das Leben<br />
hervorbringen. Die WÇrme der Sonne ist die Liebe und ihr Licht ist die Weisheit. Und genau<br />
das wollte Jesus ausdrÄcken, als er sagte: „Wenn ihr mein Fleisch eßt und mein Blut trinkt,<br />
werdet ihr das ewige Leben haben.“ Wir mÄssen den KÅrper Christi, die Weisheit essen und<br />
sein Blut, die Liebe, trinken, um uns zu verwandeln. Wir sollten bestrebt sein, den Sinn von<br />
Bildern und Riten, die uns die Religion Äberliefert, in ihrer Tiefe zu erfassen. Die Christen<br />
nehmen fÄr die Kommunion Hostien oder auch Brot und Wein, aber werden sie dadurch<br />
besser? Wenn sie sich daran gewÅhnen wÄrden, jeden Tag mit dieser groÖen Hostie, der<br />
Sonne, die vor ihnen am Himmel aufgeht, zu kommunizieren und mit diesem Wein, dem<br />
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