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B U C H 48: W I E M E I S T E R S E I N E R G E W O H N H E I T E N W E R D E N<br />
der denkt, der fÄhlt, der handelt, und er tut das durch die Materie des physischen KÅrpers<br />
hindurch. Aber wenn er sich von diesem befreit, dann glaubt nicht, daÖ der Mensch nicht<br />
mehr denken, fÄhlen oder handeln kann. Im Gegenteil, erst dann wird sein Denken wirklich<br />
mÇchtig – und wenn er schon auf der Erde gewÅhnt war, sich auf die gÅttliche Welt zu<br />
konzentrieren, wird es genÄgen, wenn er an den Herrn oder das Licht denkt, um Verwirrung<br />
und Finsternis aufzulÅsen.<br />
Der Sinn fÄr das rechte MaÖ ist bei den Menschen nicht gerade eine weit verbreitete<br />
Tugend. Und weil sie kein MaÖ kennen, bekommt ihnen etwas, was ihnen hÇtte gut tun<br />
kÅnnen, am Ende schlecht. Anstatt, zum Beispiel, von einem VergnÄgen, einem Erfolg oder<br />
einer Freude nur so viel zu nehmen, wie es braucht, um sich stimuliert zu fÄhlen, beeilen sie<br />
sich, alles zu verschlingen und werden krank. Wie dieser gute Mann, der von einem Freund<br />
zum Nachtessen eingeladen wurde: ÜWarteá, sagte er, Üam Montag esse ich bei jemandem,<br />
deshalb liege ich am Dienstag im Bett. Am Mittwoch bin ich eingeladen, also liege ich am<br />
Donnerstag wieder im Bett … also, ich komme am Freitag, wenn du willst!á Immerhin kannte<br />
er sich wenigstens! Ob es die Nahrung, das Trinken, die VergnÄgungen oder glÄckliche<br />
Ereignisse betrifft, die Menschen haben immer die Tendenz, das MaÖ zu Äberschreiten.<br />
Warum kÅnnen sie sich nicht mÇÖigen? Selbst ein Gift kann heilen, wenn es in<br />
homÅopathischen Dosen genommen wird! Aber auÖer bei den Medikamenten wissen die<br />
Menschen nicht, was HomÅopathie ist: Sie denken nicht daran, dass es auch im<br />
psychischen Leben homÅopathische und allopathische Dosen gibt, und dass die<br />
homÅopathischen Dosen die gÄnstigsten sind.<br />
Jeder Mensch besitzt Eigenschaften und Tugenden, die darauf warten, sich zu<br />
manifestieren. Anstatt sich mit den Fehlern seiner SchÄler zu beschÇftigen, versucht ein<br />
Meister deshalb eher all ihre gÅttlichen FÇhigkeiten zum Vorschein zu bringen. auf diese<br />
Weise arbeite ich an euch und auf diese Weise solltet auch ihr arbeiten, indem ihr<br />
fÄreinander heilige Gedanken nÇhrt. Wenn ihr heilige Gedanken nÇhrt, hÅrt auf, euch an<br />
Kleinigkeiten aufzuhalten, die nicht besonders rÄhmenswert sind und konzentriert euch auf<br />
das gÅttliche Prinzip in den Menschen. Ihr macht also eine gute Arbeit an euch selbst und<br />
helft auch den anderen. BeschÇftigt ihr euch dagegen mit ihren Fehlern, schadet ihr euch<br />
zuerst einmal selbst, denn das ist, als ob ihr euch von Schmutz ernÇhrt. AuÖerdem hindert<br />
ihr auch die anderen daran, sich weiterzuentwickeln. Viele glauben, sie wÄrden den anderen<br />
helfen sich zu bessern, indem sie ihre MÇngel hervorheben. Nein, im Gegenteil, man kann<br />
ihnen nur helfen, wenn man seine Aufmerksamkeit auf ihre gÅttliche Natur richtet.<br />
Die Menschen haben die Gewohnheit die Freiheit als Emanzipation zu betrachten. Aber eine<br />
Emanzipation fÄr was und von was? ... In Wirklichkeit ist der Mensch nur dann frei, wenn es<br />
ihm gelingt, in Harmonie mit dem kosmischen Geist zu schwingen. Warum? Weil nur der<br />
kosmische Geist, der Herr, frei ist, vollkommen frei. Allein in dem MaÖ, in dem der Mensch in<br />
Ihn eingeht, kann auch er wirklich frei sein, frei in der Freiheit des Herrn. Sobald er sich vom<br />
Herrn entfernt oder abtrennt, ist es vorbei, er verliert seine Freiheit. Er kann sich wohl fÄr frei<br />
halten, aber in Wirklichkeit ist er ein Sklave, Sklave anderer KrÇfte, eines anderen Willens,<br />
schÇdlicher EinflÄsse, die ihn lenken, ohne daÖ er es bemerkt.<br />
Wir mÄssen den Herrn anflehen, uns nicht frei zu lassen, sondern uns in seinen Dienst zu<br />
nehmen. Denn die Freiheit Gottes zieht in die Herzen derjenigen ein, die Ihm dienen wollen.<br />
Fast ohne es zu bemerken, wird er dann gedrÇngt, nur noch in klarer, gerechter und edler<br />
Weise zu handeln, denn die KrÇfte, die ihn inspirieren, sind gÅttliche KrÇfte.<br />
NatÄrlich muÖ man wissen, dass die Menschen nicht vollkommen sind, aber die Einstellung,<br />
sie unaufhÅrlich zu kritisieren, ist keineswegs pÇdagogisch. Die Frage ist, ob ihr euch nur<br />
eurem ârger und eurer EntrÄstung hingeben oder ob ihr ihnen helfen wollt. Wenn ihr<br />
jemandem helfen wollt, so mÄsst ihr euch pÇdagogisch verhalten und dafÄr mÄsst ihr euch<br />
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