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B U C H 48: W I E M E I S T E R S E I N E R G E W O H N H E I T E N W E R D E N<br />
er sich in eine andere Welt zurÄckgezogen hÇtte, drÄckte sein Gesicht etwas<br />
auÖerordentlich Friedvolles und Tiefes aus.<br />
Eines Tages entzifferte ich schlieÖlich, welches diese Worte waren: "Slava na Tébé,<br />
Gospodi", das heiÖt "Gelobt seist Du, Herr". Und ich dachte: "Wenn ein groÖer Meister, der<br />
immer so eng mit dem Herrn verbunden ist, es nÅtig hat, mehrere Male am Tag Seinen<br />
Namen auszusprechen, so mÄssen wir dies umso mehr tun." Und ich wollte ihn nachahmen.<br />
Im Laufe des Tages, wo immer ich war, gewÅhnte ich mir also an zu wiederholen: "Slava na<br />
Tébé, Gospodi." Denkt auch ihr daran, dies zu tun, auf Bulgarisch oder in eurer<br />
Muttersprache, wie ihr wollt. Ob ihr zu Hause seid, auf der StraÖe, bei der Arbeit, haltet<br />
einen Moment inne, um euch mit dem Herrn zu verbinden und dabei diese Worte<br />
auszusprechen – natÄrlich ohne dass es jemand hÅrt – ihr werdet euch sogleich mit der<br />
gÅttlichen Quelle des Lebens verbunden fÄhlen.<br />
Wann werden die Menschen lernen, worin das wahre Leben besteht und wie es zum<br />
Ausdruck zu bringen ist? Die einen zeigen sich ausdruckslos, erstarrt und gehen in Richtung<br />
Tod; die anderen sind von Aufregung und Leidenschaften ergriffen, was keinesfalls besser<br />
ist. Man begegnet selten Menschen, von denen etwas Lebendiges, Spontanes und zugleich<br />
Harmonisches ausgeht.<br />
Das ist eine Frage, mit der man sich gewÅhnlich nicht befaÖt. Und dabei ist sie in der Praxis<br />
derart wichtig! Wie viele EhemÇnner verlassen ihre Frauen und umgekehrt, weil sie es nicht<br />
mehr ertragen kÅnnen, jeden Tag dasselbe ausdruckslose Gesicht vor Augen zu haben.<br />
Selbst wenn der Ehemann steinreich ist und seiner Frau alles gibt, und selbst wenn die<br />
beste Frau die beste KÅchin ist. Geld und KÄche haben nichts mit dem wahren Leben zu<br />
tun, deshalb wird dieser Mann oder diese Frau, trotz des Geldes oder der Kochkunst, den<br />
anderen verlassen. Warum wollen die Menschen nicht begreifen, daÖ das Einzige, was sie<br />
erfÄllen kann, das Leben ist, das immer neue, immer sprudelnde Leben?<br />
Der Wunsch Gott zu dienen, ist der hÅchste, den es gibt. Aber unter den Milliarden von<br />
Menschen auf dieser Erde befassen sich nur sehr wenige mit dieser Frage und wollen<br />
wissen, wie sie Gott wirklich dienen kÅnnen. TatsÇchlich spÄrt derjenige, der sich in den<br />
Dienst Gottes stellen will, in sich neue BedÄrfnisse erwachen; das BedÄrfnis zu lernen, sich<br />
zu vervollkommnen, sein innerstes Wesen zu verwirklichen. Gott dienen, das beginnt<br />
zunÇchst damit, ein Vorbild an Weisheit und Liebe zu werden, das die anderen nachahmen<br />
kÅnnen. Wenn man Gott dienen will, muÖ man also damit beginnen, an sich selbst zu<br />
arbeiten, seine Gewohnheiten ablegen und auch die der Umgebung, in der man lebt, in der<br />
das materielle Leben, VergnÄgen und Ehrgeiz den ersten Platz einnehmen. Und gerade<br />
wenn man diese Art von begrenztem Leben und seine egoistischen Gewohnheiten aufgibt,<br />
beginnt man allmÇhlich in seinem Vorhaben, Gott zu dienen, voranzukommen.<br />
Wie viele Leute lassen sich gehen bis hin zur Revolte? Wenn sie analysieren kÅnnten, was<br />
sich in ihnen abspielt, wÄrden sie feststellen, daÖ ihr Organismus in diesem Augenblick<br />
gewalttÇtige, chaotische Schwingungen aufzeichnet, die endgÄltig in ihren Zellen<br />
gespeichert werden. Aber sie beobachten sich nicht und wissen nicht, daÖ die Natur – die<br />
Intelligenz und eine GedÇchtnis besitzt – ihnen fÄr spÇter einige Lektionen vorbereitet. Wenn<br />
sie z.B. heiraten und Kinder haben, so werden diese Kinder ihnen Çhneln, sie werden<br />
gewalttÇtig und respektlos sein wie sie. An dem Tag, an dem sie selbst das Opfer sind,<br />
werden sie jammern: ‘Oh, welche Ungerechtigkeit? Ich habe diese Kinder nicht verdient.’<br />
Und sie selbst, wie waren sie in der Vergangenheit? Dann werden sie verstehen, aber es<br />
wird zu spÇt sein. Das Gesetz des RÄckstoÖes besteht in der psychischen genauso wie in<br />
der physischen Welt. Leider beginnen die Menschen erst dann nachzudenken und zu<br />
verstehen, wenn sich die Folgen ihrer Handlungen bei ihnen selbst auswirken.<br />
Verlag Liebe(+)Weisheit(=)Wahrheit<br />
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