26.12.2013 Aufrufe

Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.3. ATOMARE GAP-SOLITONEN 97<br />

Allerdings waren bei beiden systematische Untersuchungen nicht möglich. Im Experiment<br />

von Khaykovich et al. war die Beobachtungszeit auf Grund eines starken expulsiven<br />

Potentials auf 8 ms beschränkt [167, 168]. In der Arbeit von Strecker et al. [169]<br />

bildeten sich auf Grund einer hohen anfänglichen Atomzahl Solitonzüge aus vier bis<br />

zehn einzelnen <strong>Solitonen</strong> aus. Die Dynamik, die zu deren Entstehung führt, ist im Detail<br />

kompliziert und wird bis heute kontrovers diskutiert [170, 171].<br />

Im Gegensatz dazu wird im Folgenden über die erste Realisierung eines stehenden<br />

hellen <strong>atomare</strong>n Gap-Solitons berichtet. Es sind die ersten <strong>Solitonen</strong> aus Atomen, die<br />

repulsiv miteinander wechselwirken. Weiterhin wurden zum ersten Male systematische<br />

Messungen zur Dynamik der Wellenpakete durchgeführt, die ihr solitonisches Verhalten<br />

bestätigen. Sie wurden in der hier realisierten Weise zuerst von Steel und Zhang vorgeschlagen<br />

[113]. Ein ähnlicher Vorschlag wurde von Zobay et al. publiziert [172, 173].<br />

Voraussetzungen für die Beobachtung <strong>atomare</strong>r Gap-<strong>Solitonen</strong>:<br />

Bei den bisher durchgeführten Experimenten lag der Mittelpunkt des Interesses in der<br />

Beobachtung der geänderten Dispersion der Materiewellen. Diese stellen unerlässliche<br />

Vorarbeiten dar, um das eigentliche Ziel dieser Promotion, die Untersuchung des Wechselspiels<br />

von linearer Dispersion und nichtlinearer Wechselwirkung, zu erreichen. Wie in<br />

Kapitel 3 beschrieben wurde, liegt das Hauptinteresse dabei in der Realisierung <strong>atomare</strong>r<br />

Gap-<strong>Solitonen</strong>. Kurz gefasst ist es dazu notwendig ein BEC an der Bandkante eines periodischen<br />

Potentials zu präparieren. Dies wurde schon in Abschnitt 4.1 zur Eichung des<br />

Winkels und zur Eichung der Potentialtiefe, sowie in Abschnitt 4.2 zur Untersuchung des<br />

Bereichs konstanter effektiver Masse getan; es wurden jedoch keine <strong>Solitonen</strong> beobachtet.<br />

Die experimentellen Parameter bei diesen Experimenten lagen in einem Bereich, der<br />

dies verhindert hat. Die notwendigen Bedingungen zur Beobachtung eines Gap Solitons<br />

seien im Folgenden zusammengefasst:<br />

1. Die Breite des Wellenpakets im Ortsraum muss wesentlich größer als die Periode<br />

des optischen Gitters sein. Nur dann kann das Wellenpaket nach Gl. 3.44 durch<br />

den Blochformalismus mit einer Einhüllendenfunktion f(x, t) sinnvoll beschreiben<br />

werden. Zudem muss die Impulsbreite kleiner als der Bereich negativer Masse sein,<br />

wodurch (je nach Potentialtiefe) ebenfalls eine Mindestgröße vorgegeben ist. Andererseits<br />

sollte die Ausdehnung des BEC nicht zu groß sein, da mit zunehmender<br />

Breite nach Gl. 3.57 die Atomzahl im Soliton sinkt, sowie nach Gl. 3.56 die Solitonzeit<br />

ansteigt, wodurch die Beobachtung erschwert wird.<br />

2. Numerische und analytische Simulationen zeigen, dass sowohl helle [105, 171, 148]<br />

als auch dunkle <strong>Solitonen</strong> [174, 175, 131] instabil werden, sobald ihre lineare Dichte<br />

einen gewissen Wert n max übersteigt. Die experimentelle Situation ist dann nicht<br />

mehr quasi-eindimensional; die <strong>Solitonen</strong> zerfallen in Wirbelzustände ( Vortices“).<br />

”<br />

Allerdings beziehen sich die Analysen für helle <strong>Solitonen</strong> in periodischen Potentialen<br />

auf Fallstudien, so dass bisher kein exakter Grenzwert für n max bekannt<br />

ist. Man kann jedoch aus den genannten Arbeiten abschätzen, dass die Stabilität<br />

gewährleistet ist, solange n max < 1/a = 188 Atome<br />

µm<br />

ist, dies entspricht dem doppelten<br />

Wert, der den Übergang in das Regime der Eindimensionalität nach Gl.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!