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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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1.5. ABSORPTIONSABBILDUNG VON KALTEN ATOMEN 33<br />

peratur T kann man bestimmen, indem man die gemessene räumliche Verteilung mit<br />

der erwarteten Boltzmann-Verteilung eines Gases im thermischen Gleichgewicht im Potential<br />

der Magnetfalle (s. Gl.1.3) vergleicht:<br />

[<br />

ρ(r) ∝ exp − µ BBr 2 (x 2 + y 2 + 8z 2 ] [ ( )]<br />

)<br />

2x<br />

2<br />

= exp −<br />

4B 0 k B T<br />

σx<br />

2 + 2y2<br />

σy<br />

2 + 2z2<br />

σz<br />

2<br />

(1.27)<br />

Da die Raumrichtungen unabhängig voneinander sind erhält man für jede eine Gleichung,<br />

die jedoch identische Ergebnisse erzeugen, falls das Verhältnis der Breiten der<br />

Wolke ihrem thermischen Gleichgewichtswert σ x = σ y = √ 8 σ z entspricht. Bei bekannten<br />

Werten der Magnetfallenparameter B 0 und B r erhält man z.B. durch Betrachtung<br />

der x-Richtung die Temperatur<br />

und damit die Phasenraumdichte<br />

T = µ BB 2 r σ 2 x<br />

8B 0 k B<br />

(1.28)<br />

( ) 2π<br />

2 3/2<br />

Ω = ρ max . (1.29)<br />

mk B T<br />

Bei Temperaturen in der Nähe oder unterhalb von T c wird die <strong>atomare</strong> Wolke so klein<br />

und optisch so dicht, dass eine zuverlässige Bestimmung der Atomzahl und der Größe<br />

durch Absorptionsabbildung in der Magnetfalle nicht mehr möglich ist. Stattdessen bestimmt<br />

man die Temperatur indem man die Impulsverteilung der Atome misst. Schaltet<br />

man die Falle plötzlich aus, so kann die Wolke frei expandieren. Nach genügend langer<br />

Zeit hat sich die Impulsverteilung der Materiewellen in einer entsprechenden Ortsverteilung<br />

niedergeschlagen, man nennt dies eine ”<br />

Time-of-Flight“ (TOF) Messung 21 . Die<br />

Methode ist besonders zuverlässig, wenn die expandierte Wolke sehr viel größer als die<br />

Anfangsgröße der Wolke in der Falle ist. Dann ist die räumliche Verteilung der expandierten<br />

Wolke direkt ein Maß für die Impulsverteilung.<br />

Abb. 1.13 zeigt eine Time-of-Flight Messung am Beispiel einer thermischen Wolke.<br />

Thermische Ensembles aus einer harmonischen Falle zeigen bei T ≫ T c eine gaußförmige<br />

Impulsverteilung. Aus der Breite σ x (t TOF ) des Gauß-Fits nach der Fallzeit t TOF lässt<br />

sich die Temperatur zu<br />

1<br />

2 k BT = 1 2 mv2 x, vx 2 = σ2 x(t TOF ) − σx(0)<br />

2<br />

4t 2 TOF<br />

(1.30)<br />

bestimmen. Dabei ist σ x (0) die Anfangsbreite der Wolke in der Falle, die entweder direkt<br />

gemessen oder selbstkonsistent über Gl. 1.28 auf die Temperatur und die Fallenparameter<br />

zurückgeführt werden kann. Auf diese Weise wurde für die Wolke in Abb. 1.13 eine<br />

Temperatur von T = 222 nK bestimmt. Die Atomzahl betrug N = 1.5 × 10 6 Atome, die<br />

Phasenraumdichte Ω = 0.12, eine Größenordnung vom kritischen Wert Ω c = 2.61 für<br />

Bose-Einstein Kondensation entfernt.<br />

21 Die deutsche Übersetzung ”<br />

Flugzeitmessung“ wird in diesem Zusammenhang nicht benutzt.

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