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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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40 KAPITEL 2. ERZEUGUNG UND NACHWEIS EINES BEC<br />

Die Pulsenergie wird auf maximale Transfereffizienz, bei geringstmöglicher Aufheizung<br />

der Wolke optimiert. Da die Rückstoßenergie eines spontan emittierten Photons nur einer<br />

Temperatur von T = 180 nK entspricht, kann die Wolke ohne signifikantes Aufheizen<br />

fast vollständig polarisiert werden. Die Atome können nun von der Magnetfalle gefangen<br />

werden. Bis zum Abbilden der Wolke wird das Ensemble von jeglichem resonanten oder<br />

nahresonanten Licht abgeschirmt.<br />

2.1.5 Einschalten der Magnetfalle<br />

Um die Wolke beim Transfer in die Magnetfalle nicht zu Schwingungen anzuregen und<br />

dadurch aufzuheizen, müssen die Parameter der TOP-Falle an die Temperatur und Größe<br />

der Wolke angepasst werden. Die räumliche Dichteverteilung der Wolke in der TOP-<br />

Falle im thermischen Gleichgewicht sollte deshalb der gemessenen Verteilung nach der<br />

Melassenkühlphase entsprechen (engl. ”<br />

mode matching“). Wie bei der Bestimmung der<br />

Phasenraumdichte in Abschnitt 1.5 erhält man durch Umformung von Gl. 1.28 eine<br />

Bedingung an die Felder der TOP-Falle 6 .<br />

Br<br />

2 = 8k BT<br />

B 0 µ B σx<br />

2<br />

= 8k BT<br />

µ B σ 2 y<br />

= k BT<br />

µ B σ 2 z<br />

= 6 G/cm 2 T [µK]<br />

σ 2 x[mm 2 ] . (2.1)<br />

Hierbei ist T die gemessene Temperatur der Melasse und σ i bezeichnet deren 1/e 2 -<br />

Breiten in den verschiedenen Raumrichtungen. Da die Dichteverteilung in der Magnetfalle<br />

auf Grund der unterschiedlichen Fallenfrequenzen in radialer bzw. axialer Richtung<br />

asymmetrisch, die Melasse jedoch kugelsymmetrisch ist, kann die obige Bedingung nur<br />

in einer der beiden Richtungen erfüllt werden. Desweiteren muss der Radius R = B 0<br />

B r<br />

des Circle-of-Death (COD) (s. Abschnitt 1.3) der Falle wesentlich größer als die Wolke<br />

sein, um anfänglich den Verlust an Atomen zu verhindern. Wünscht man einen COD,<br />

der n-fach größer als die Wolke ist, so sind der Magnetfeldgradient B r und das Offsetfeld<br />

B 0 eindeutig festgelegt.<br />

B r = n 4k BT<br />

µ B σ<br />

= 72 G/cm (n = 3, T = 50 µK, σ = 1 mm) (2.2)<br />

B 0 = 4n2 k B T<br />

µ B<br />

= 27 G (n = 3, T = 50 µK) (2.3)<br />

Im Experiment werden die Werte auf eine optimale Phasenraumdichte hin optimiert. Es<br />

wurde schließlich ein Gradient von 80 G/cm und ein Offsetfeld von 23 G benutzt. Dies<br />

entspricht einer radialen Fallenfrequenz von ω r = 2π × 15 Hz und einem Circle-of-Death<br />

Radius von R = 2.9 mm. Es werden somit ∼ 10 8 Atome magnetisch gefangen. Die Ströme<br />

in den Quadrupolspulen und in den Biasspulen werden innerhalb einer Millisekunde auf<br />

ihren Endwert geregelt 7 . Da diese Zeit sehr kurz im Vergleich zur inversen Fallenfrequenz<br />

ist, werden nur die - auf Grund der räumlichen Asymmetrie unvermeidlichen -<br />

Schwingungen angeregt.<br />

Als letzten Schritt vor Beginn der Verdampfungskühlung wird die Dichte der Wolke<br />

nochmals gesteigert, indem der Gradient adiabatisch, also unter Beibehaltung der Phasenraumdichte,<br />

innerhalb von drei Sekunden auf 220 G/cm und das Offsetfeld auf 45 G<br />

6 Anders formuliert stellt dies eine Bedingung an die Frequenz der TOP-Falle dar.<br />

7 Die Regelzeiten werden durch die Induktivität der Quadrupolspulen bzw. durch den Gütefaktor des<br />

Schwingkreises (Biasspulen) begrenzt.

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