Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
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74 KAPITEL 3. THEORIE<br />
1.<br />
BEC in der<br />
optischen Dipolfalle<br />
Haltestrahl<br />
Wellenleiter<br />
Leistung im Wellenleiter<br />
Leistung im Haltestrahl<br />
Potentialhöhe<br />
Geschwindigkeit der Stehwelle<br />
2.<br />
3.<br />
Einschalten des<br />
periodischen Potentials<br />
Beschleunigung des<br />
periodischen Potentials<br />
v: 0<br />
v SW<br />
[a.u.]<br />
1. 2. 3. 4.<br />
4.<br />
Propagation<br />
Zeit<br />
-4 0 4 8<br />
Zeit[ms]<br />
Abbildung 3.4: Präparation des Kondensats im Quasiimpulsraum. Nach der Erzeugung<br />
des Kondensats in der Dipolfalle (Phase 1) wird zunächst ein stehendes periodisches Potential<br />
eingeschaltet (Phase 2). Die bei k = 0 präparierten Atome werden anschließend durch die Beschleunigung<br />
der Stehwelle auf die gewünschte Position k = mδνλ sw<br />
2<br />
im Impulsraum verschoben<br />
(Phase 3). Danach beginnt die Propagation des Wellenpakets mit geänderter Dispersion (Phase<br />
4).<br />
nicht 12 . Im Gegensatz dazu wird das Zerfließen des Wellenpakets am Brillouinzonenrand<br />
k = k r sogar noch verstärkt, da die Masse dort ihren minimalen, bzw der Dispersionsparameter<br />
seinen maximalen Absolutwert annimmt. Anschaulich bedeutet eine negative<br />
Masse, dass sich Teilchen mit höherer Energie langsamer bewegen als diejenigen mit<br />
niederer Energie. Eine Kraft auf das Teilchen führt demnach zu einer Beschleunigung in<br />
die entgegengesetzte Richtung.<br />
3.2.6 Präparation der Wellenpakete im Quasiimpulsraum<br />
Um die geänderte Dispersion ausnutzen zu können, verschiebt man die Wellenpakete<br />
im Quasiimpulsraum in die Nähe der Bandkante. Man könnte dazu durch ein äußeres<br />
Potential eine Kraft F (t) auf das Kondensat ausüben, welche zu einer Veränderung des<br />
Quasiimpulses dk/dt = F (t)/ führt 13 . Wir beschleunigen stattdessen das periodische<br />
Potential, die Verschiebung im Quasiimpulsraum dk/dt = ma(t)/ wird in diesem Fall<br />
durch Trägheitskräfte beschrieben. Durch Variation der Leistung und des Frequenzunterschieds<br />
δν der beiden gegenläufigen Laserstrahlen, die das periodische Potential erzeugen<br />
(s. Abschnitt1.4.2), kann die Potentialtiefe und die Geschwindigkeit v = k m = δνλ sw<br />
2<br />
des<br />
Potentials eingestellt werden. In Abbildung 3.4 ist der Präparationsprozess schematisch<br />
dargestellt. Der Ausgangspunkt ist das Kondensat in der gekreuzten Dipolfalle. Man<br />
erhöht zunächst innerhalb von t 1 = 4 ms linear die Amplitude des periodischen Potentials,<br />
wobei die Laser nicht gegeneinander verstimmt δν = 0 sind. Die Atome werden<br />
dadurch im Quasiimpulsraum bei k = 0 mit Heisenberg-limitierter endlicher Impulsbreite<br />
präpariert. Die Wellenpaketdynamik beginnt mit dem Abschalten des Haltestrahls. Zu<br />
12 genauer müsste man sagen: es zerfließt dort auf Grund der endlichen Impulsbreite und Dispersion<br />
höherer Ordnung sehr langsam. An dieser Stelle versagt der effektive Masseformalismus.<br />
13 Im periodischen Potential wirken Kräfte auf den Quasiimpuls, nur mittelbar über die Beziehung<br />
v g = v g (k) wirken sie sich auf den Impulsraum aus.