Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
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50 KAPITEL 2. ERZEUGUNG UND NACHWEIS EINES BEC<br />
leistung aufgetragen. Nur innerhalb des gelb schattierten Bereiches von 450 − 530 mW<br />
hat sich ein reines Kondensat ausgebildet, für niedrigere Werte ist die Fallentiefe der<br />
Dipolfalle zu gering, um alle Atome zu transferieren, die Verdampfungskühlung funktioniert<br />
auf Grund der geringen Dichte nicht mehr genügend gut. Ist die Laserleistung zu<br />
hoch, so wird zwar die ganze Wolke umgeladen, allerdings ist die Kühlrate zu Beginn<br />
der Verdampfungskühlung durch die große Fallentiefe begrenzt. Bei Annäherung an die<br />
minimale Fallentiefe steigt die Verlustrate an Teilchen so schnell an, dass nicht genügend<br />
Zeit für die Rethermalisierung bleibt, es bildet sich ebenfalls kein Kondensat aus. Quantitativ<br />
wurde der Erfolg des Kondensationsprozesses aus der Atomzahl (schwarz) und<br />
der maximalen optische Dichte (blau), sowie der Größe (nicht dargestellt) des Ensembles<br />
beurteilt. Messungen dieser Art wurde mit allen variierbaren Größen durchgeführt und<br />
somit ein stabiler Bereich im Parameterraum bestimmt.<br />
Vorteile der Kondensation in der Dipolfalle<br />
Die Vorteile der Kondensation in der Dipolfalle gegenüber der Magnetfalle lassen sich<br />
wie folgt zusammenfassen:<br />
• Es gelingt hiermit reine Kondensate im Wellenleiter zu erzeugen.<br />
• Im Gegensatz zur Magnetfalle überträgt die gekreuzten Dipolfalle beim Abschalten<br />
keinen Impuls auf die Atome.<br />
• Das rotierende Biasfeld kann ausgeschaltet und durch ein statisches homogenes<br />
Feld zur Vorgabe der Quantisierungsachse für die Abbildung ersetzt werden. Man<br />
kann die Dauer der Abbildungspulse verlängern, wodurch sich die Qualität der<br />
Absorptionsbilder verbessert.<br />
• Durch die große Anzahl an experimentellen Parametern lässt sich die Atomzahl im<br />
Kondensat definiert einstellen.<br />
Eine besondere Bedeutung fällt dabei dem vierten Punkt zu. Für einen Teil der Experimente<br />
war es notwendig, Kondensate mit wenigen tausend Atomen herzustellen.<br />
Hat sich beispielsweise ein BEC mit 2 × 10 4 Atomen gebildet, so bleibt die Frage, wie<br />
die Atomzahl ohne Verlust des gesamten Kondensats reduziert werden kann. Prinzipiell<br />
besteht die Möglichkeit Dreikörperstöße auszunutzen. Dabei wird ein Dimer erzeugt,<br />
welches nicht in der Falle gefangen wird. Das dritte Atom erhält die Bindungsenergie<br />
als kinetische Energie, ist diese größer als die Fallentiefe so verlässt auch dieses<br />
Atom die Falle. Die Wahrscheinlichkeit solcher (normalerweise unerwünschten) Stöße<br />
ist proportional zum Quadrat der Dichte R = L 3K × ρ 2 mit einer Ratenkonstante von<br />
L = 1.8(±0.5) × 10 −29 cm 6 /s [85]. Diese Methode ist jedoch nur bei hohe Dichten geeignet<br />
15 , für ein Kondensat mit 5000 Atomen in einer sphärischen Falle mit ω = 2π×100 Hz<br />
beträgt die Lebensdauer schon über 200 s. Die Verdampfungskühlung in der Dipolfalle<br />
bietet als Alternative, auf Grund der großen Anzahl an Parametern, eine begrenzte<br />
Atomzahl in der Falle zu kondensieren. Man lädt dazu nur einen Teil der vorgekühlten<br />
Wolke um und passt die Laserleistungen und die Länge der Verdampfungskühlung so<br />
15 Diese Verlustrate limitiert die Lebensdauer von Kondensaten mit einer Dichte von ρ > 2 × 10 14 /cm 3<br />
auf unter 1 Sekunde.