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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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8<br />

chussets [7], deren Wahl auf Natrium fiel. Beide Elemente erfüllten die oben genannten<br />

Anforderungen. In der Gruppe um Randall Hulet in Houston/Texas wurden ebenfalls<br />

noch 1995 erste Anzeichen der Kondensation von wenigen Tausend Lithiumatomen [8, 31]<br />

beobachtet, der zwingende Beweis dafür erfolgte jedoch erst ein gutes Jahr später [32].<br />

Es waren die ersten Kondensate eines Elements mit negativer Streulänge. Die Leistungen,<br />

die von Cornell, Wieman und Ketterle im Zusammenhang mit Experimenten zur<br />

Bose-Einstein Kondensation erbracht wurden, sind im Jahre 2001 durch die Verleihung<br />

des Nobelpreises gewürdigt worden.<br />

Schließlich gelang 1998 auch die Kondensation von spinpolarisiertem Wasserstoff.<br />

Zunächst erreichte die Gruppe um Simo Jaakkola in Turku/Finnland ein zweidimensionales<br />

Quasikondensat auf einer Heliumoberfläche [33]. Wenig später wurde die Erzeugung<br />

eines 3d-Kondensats im Labor von Thomas Greytack und Daniel Kleppner in Harvard<br />

[34] bekannt. Diese sind zudem die bislang einzigen Experimente in denen die Atome in<br />

einem Kryostaten und nicht durch Laserlicht vorgekühlt werden. Im Laufe der letzten<br />

Jahre hat sich die Zahl der kondensierbaren Elemente auf metastabiles Helium [35, 36],<br />

Kalium [37], Cäsium [38] und Ytterbium [39] erweitert, Chrom könnte möglicherweise<br />

bald hinzu kommen [40]. Zudem ist es mittlerweile gelungen, reine Quantengase aus<br />

Cäsium-, Rubidium- und Natriummolekülen herzustellen [41, 42, 43]. Mit der Erzeugung<br />

kondensierter Gase aus Molekülen fermionischen Lithiums bzw. Kaliums [44, 45, 46] ist<br />

nun auch die Beobachtung des BCS-Übergangs [47] eines entarteten Fermigases [48] in<br />

greifbare Nähe gerückt.<br />

Von den erwähnten Elementen hat sich mittlerweile das Isotop 87 Rb zur ”<br />

beliebtesten“<br />

Spezies entwickelt. Es erfüllt alle physikalisch notwendigen Eigenschaften: es ist<br />

bosonisch, paramagnetisch, besitzt eine positive Streulänge und zeigt ein hohes Verhältnis<br />

von guten zu schlechten Stoßen. Darüberhinaus erleichtert der ”<br />

hohe“ Dampfdruck<br />

(2 · 10 −7 mbar bei 20 ◦ C) die Erzeugung eines <strong>atomare</strong>n Hintergrundgases im gewünschten<br />

Druckbereich bei Raumtemperatur. Schließlich besitzt Rubidium einen für die Laserkühlung<br />

geeigneten geschlossenen Übergang bei einer Wellenlänge (780 nm), für die<br />

Lasersysteme mit genügend Leistung kommerziell erhältlich sind. Etwa 35 von insgesamt<br />

45 Bose-Einstein Kondensaten weltweit bestehen aus diesem Isotop. Eines davon<br />

ist Gegenstand dieser Arbeit. Es wurde zunächst in <strong>Konstanz</strong> erzeugt, die Apparatur ist<br />

mittlerweile in Heidelberg neu aufgebaut worden.<br />

Der erste Teil dieser Arbeit beschreibt die Herstellung eines entarteten 87 Rb Bosegases.<br />

Dazu werden in Kapitel 1 zunächst der experimentelle Aufbau und die grundlegenden<br />

Mechanismen der Physik ultrakalter Atome diskutiert. Der Ablauf des Kondensationsprozesses<br />

und der Nachweis des Phasenübergangs werden im darauf folgenden Kapitel 2<br />

beschrieben.

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