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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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3.4. NUMERISCHE LÖSUNGEN 81<br />

die Operatoren ˆD und ˆN nicht kommutieren, wird bei der letzten Aufteilung nach der<br />

Baker-Hausdorff-Formel ein Fehler gemacht, der jedoch für hinreichend kleine Zeitschritte<br />

dt vernachlässigbar ist. Da ˆN im Ortsraum diagonal ist, ergibt sich für diesen ersten<br />

Integrationsschritt:<br />

f(x, t + dt) = exp(− i ˆNdt)f(x, t) = exp( i V (x) + G(|f|2 )dt)f(x, t) (3.60)<br />

Hingegen ist der Dispersionsterm im Impulsraum diagonal ist. Er wird deshalb nach<br />

einer Fouriertransformation f(k, t) = F T (f(x, t)) in diesem ausgewertet.<br />

f(k, t + dt) = exp(− i ˆDdt)f(k, t) = exp(− i E(k)dt)f(k, t) (3.61)<br />

<br />

Die Rücktransformation in den Ortsraum schließt die infinitesimale Zeitpropagation<br />

ab 21 .<br />

Die bisher beschrieben Split-Step Methode umfasst noch keine Näherungen, sie ist für<br />

beliebige Operatoren ˆD und ˆN anwendbar. Die Berechnung ist besonders einfach, wenn<br />

die Operatoren im Impuls- bzw. Ortsraum diagonal sind. Man kann sie für die Propagation<br />

der Wellenfunktion ψ(x, t) oder der Einhüllenden f(x, t) benutzen. Auf Näherungen<br />

wird verzichtet, indem man die Wellenfunktion ψ(x, t) propagiert, wobei das periodische<br />

Potential V sw (x, t) = V 0 sin(2k r x−∆ωt) explizit im Operator ˆN berücksichtigt wird. Die<br />

in Abschnitt 3.2.4 beschriebenen Näherungen werden folgendermaßen implementiert.<br />

• Man beschränkt sich auf die Dynamik der Einhüllenden f(x, t) im untersten Band,<br />

indem man den Einfluss des periodischen Potentials durch die Dispersionsrelation<br />

E(k) im Operator ˆD beschreibt.<br />

• Die Näherung einer effektiven Masse bekommt man, indem man die vollständige<br />

Dispersionsrelation E(k) um den betrachteten zentralen Wellenvektor parabolisch<br />

nähert: E(k) = v g k + 2 (k−k c) 2<br />

2m eff<br />

Das Programm zur numerischen Simulation wurde mit der Softwarepaket ”<br />

MAT-<br />

LAB“ geschrieben. Der 400 µm große Ortsraum wurde dazu in 2 14 Punkte mit einem<br />

räumlichen Abstand von dx = 25 nm eingeteilt. Der Impulsraum ist in diesem Fall 16<br />

Brillouinzonen breit, wobei jede in 2 10 Punkte unterteilt ist. Die Fouriertransformation<br />

kann somit durch den schnellen FFT-(Fast Fourier Transform) Algorithmus durchgeführt<br />

werden 22 . Die Dauer der Zeitschritte (200 ns < dt < 20 µs) wurde entsprechend den experimentellen<br />

Parametern so gewählt, dass für die maximale Phasenentwicklung pro<br />

Zeitschritt | i Ĥdt| max ≪ 2π gilt.<br />

3.4.2 Grundzustandsberechnung - Propagation in imaginärer Zeit<br />

Auch die Startwellenfunktion ψ(x, t = 0) des Ensembles, die dem Grundzustand im<br />

gewählten Potential entspricht, muss numerisch berechnet werden. Eine einfache Möglichkeit<br />

dazu basiert auf der Methode der Propagation in imaginärer Zeit. Durch eine<br />

21 Es sei noch angemerkt, dass man den Fehler pro Zeitschritt von der Ordnung dt 2 auf dt 3 verbessern<br />

kann, indem man den ersten Porpagationsschritt im Ortsraum in zwei Teilschritte der Länge dt/2<br />

unterteilt, wobei der zweite Teilschritte erst am Ende der gesamten Simulation durchgeführt wird.<br />

22 Der FFT- Algorithmus ist besonders effizient, falls die transformierten Vektoren eine Anzahl von<br />

Punkten besitzen, die einer Potenz von zwei entspricht.

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