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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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3.2. BEEINFLUSSUNG DER DYNAMIK 69<br />

3.2.3 Stationäre Lösungen im periodischen Potential<br />

Das Bloch’sche Theorem [110] besagt, dass die stationären Lösungen der Gleichung 3.38,<br />

welche in ihrer zeitunabhängigen Form als Mathieugleichung bezeichnet wird, folgende<br />

Form annehmen:<br />

Ψ(x) = φ n,k (x) = u n,k (x) exp (ikx) , (3.39)<br />

wobei die Funktionen u n,k (x) = u n,k (x + d), dieselbe Periode d = π k r<br />

zeigen, wie das<br />

äußere Potential [111]. Die Energieeigenwerte E n,k = E n,k+2kr bilden eine Bandstruktur<br />

mit dem Bandindex n für jeden Wert des Wellenvektors k, der auch als Quasiimpuls 9 bezeichnet<br />

wird. Da auch die Bandstruktur die Periode des Gitters besitzt, kann man sich<br />

auf Wellenvektoren innerhalb der ersten Brillouinzone [−π/d < k ≤ +π/d] beschränken.<br />

Die Bestimmung der Energieeigenwerte für jeden Quasiimpuls k erfolgt nach den Methoden<br />

∑<br />

der Festkörperphysik [110]. Kurz gefasst: man entwickelt die Funktionen u n,k (x) =<br />

K c k−Ke −iKx und das Potential V (x) = 1/4·V 0 exp (2ik r x)+1/4·V 0 exp (−2ik r x) nach<br />

ebenen Wellen und löst die in den Impulsraum transformierte resultierende Gleichung<br />

2<br />

2m (k − K)2 c k−K + 1 4 V 0c k−K−Q + 1 4 V 0c k−K+Q = E(k)c k−K (3.40)<br />

für jeden Wellenvektor k. Dabei wurde verwendet, dass das periodische Potential nur<br />

ebene Wellen koppelt, die sich um vielfache des Gittervektors K = m · 2k r (m ∈ N)<br />

unterscheiden. Numerisch löst man das Problem durch Diagonalisierung der Eigenwertmatrix<br />

in Gl. 3.40 unter Berücksichtigung einer endlichen Zahl von Gittervektoren K.<br />

Man erhält die Eigenwerte E n,k und als Eigenvektoren die Entwicklungskoeffizienten<br />

c k−K .<br />

Die Näherung schwacher Potentiale<br />

Die Potentialtiefe V 0 betrug bei den durchgeführten Experimenten 0.3 E r bis 8 E r , wobei<br />

E r = 2 kr<br />

2<br />

2m<br />

die Photonrückstoßenergie darstellt, sie entspricht der Energie eines freien<br />

Teilchens mit dem Wellenvektor k r . Für schwache Potentiale V 0 < 2 E r werden nur die<br />

ersten beiden Bänder signifikant geändert, alle höheren Bänder entsprechen der Dispersionsrelation<br />

freier Teilchen. Es genügt demnach in der Entwicklung der Blochfunktionen<br />

nach ebenen Wellen nur die Impulskomponenten der ersten beiden Brillouinzonen zu<br />

berücksichtigen. Daraus erhält man gute analytische Näherungen für die beiden Bänder.<br />

Aus den Energieeigenwerten des untersten Bandes<br />

E 0 (κ)<br />

E r<br />

= 1 + (κ − 1) 2 − √ 4(κ − 1) 2 + s 2 /16 (3.41)<br />

kann man wiederum die Gruppengeschwindigkeit<br />

(<br />

)<br />

v g (κ)<br />

= 1 ∂E(κ)<br />

2<br />

= (κ − 1) 1 − √<br />

v r 2E r ∂κ<br />

4(κ − 1) 2 + s 2 /16<br />

(3.42)<br />

9 Der Zusatz ”<br />

quasi“ leitet sich von der Tatsache ab, dass es im periodischen Potential keine eineindeutige<br />

Beziehung zwischen Impuls und Wellenvektor gibt.

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