Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
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22 KAPITEL 1. EXPERIMENTELLER AUFBAU<br />
durch die Atome vernachlässigt werden. Das Potential entsteht durch Wechselwirkung<br />
des induzierten <strong>atomare</strong>n Dipolmoments d mit dem elektrischen Feld E(r) des Lasers<br />
( ”<br />
ac Stark shift“). Unter der Bedingung |δ| ≫ Ω, |δ| ≫ Γ, wobei Ω = d · E(r)/ die<br />
Rabifrequenz darstellt, ergibt sich das konservative Dipolpotential in der Näherung eines<br />
Zweiniveau-Atoms zu [54]<br />
Das Betragsquadrat der Rabifrequenz hängt gemäß<br />
V (r) = |Ω(r)|2 . (1.8)<br />
4δ<br />
|Ω(r)| 2 = Γ2 I(r)<br />
2I S<br />
(1.9)<br />
von der Intensität I(r) des Laserstrahls und der Sättigungsintensität I S = πhcΓ/(3λ 3 )<br />
ab. Hierbei bezeichnet λ die Wellenlänge des Dipolübergangs. Zusätzlich hat man für<br />
Atome mit magnetischer Unterstruktur des Grundzustands noch die Clebsch-Gordan-<br />
Koeffizienten zu berücksichtigen, diese sind z.B. in [54] für die betrachteten Übergänge<br />
tabelliert. Das Potential ist demnach durch die ortsabhängige Intensität der verwendeten<br />
Laserstrahlen und durch deren Verstimmung gegenüber der Resonanzfrequenz bestimmt.<br />
Man erkennt an Gl. 1.8 zudem, dass die Atome nur für ein negatives Vorzeichen der<br />
Verstimmung (ω L < ω 0 ), also einer Rotverstimmung des Lasers, zum Maximum der<br />
Lichtintensität gezogen werden.<br />
1.4.1 Wellenleiter und Haltestrahl<br />
Der Wellenleiter und der Haltestrahl werden durch je einen rotverstimmten Laserstrahl<br />
realisiert. Dazu wird ein diodengepumpter Nd:YAG Laser (Spectra-Physics T40-X30-<br />
106QW) mit einer Leistung von maximal 8 W bei einer Wellenlänge von 1064 nm benutzt.<br />
Die Laserfrequenz muss auf Grund der weiten Verstimmung von der Resonanz<br />
nicht stabilisiert werden. Der Laser wird in zwei Strahlen aufgeteilt, die jeweils einen<br />
akusto-optischen Modulator durchlaufen. Die gebeugten Strahlen werden durch ”<br />
single<br />
mode“ Glasfasern zur Kammer geführt. Die AOM’s dienen hierbei als schnelle Schalter<br />
und zur Steuerung der Leistung in den beiden Dipolfallen, die Frequenzverschiebung ist<br />
dabei nicht relevant. Beide Strahlen werden auf eine Strahltaille von 62 (±5) µm fokussiert,<br />
die Foki kreuzen sich im Zentrum der Magnetfalle. Durch Abschalten des Haltestrahl<br />
entsteht der gewünschte Wellenleiter, der das Kondensat in zwei Raumrichtungen<br />
hält aber freie Propagation entlang der Strahlachse erlaubt, da der Einschluss in dieser<br />
Richtung auf Grund der großen Strahltaille sehr schwach ist.<br />
Die beiden Dipolfallen sind linear polarisierte gaußsche Laserstrahlen mit der ortsabhängigen<br />
Intensität<br />
[<br />
I 0<br />
I(r) =<br />
1 + (x/x R ) 2 exp y 2 + z 2 ]<br />
−2<br />
w0 2(1 + (x/x R) 2 . (1.10)<br />
Dabei ist w 0 die Strahltaille, die Rayleighlänge x R = πw2 0<br />
λ<br />
entlang der Strahlachse. Die maximale Intensität I 0 = 2P<br />
πw0<br />
2<br />
berücksichtigt deren Änderung<br />
ist mit der Leistung P des<br />
Strahls verknüpft. Die Strahltaille der beiden Laser führt zu einer Rayleighlänge (1.3 cm),<br />
die sehr viel größer als die Längenskala der <strong>atomare</strong>n Dynamik im Experiment (maximal