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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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58 KAPITEL 3. THEORIE<br />

wobei µ das chemische Potential bezeichnet. In einem großkanonischen Ensemble erhält<br />

man daraus die Gesamtzahl der Teilchen<br />

und die Energie<br />

N = ∑ i<br />

E = ∑ i<br />

exp<br />

exp<br />

1<br />

(<br />

ɛi −µ<br />

k B T<br />

ɛ<br />

( i<br />

ɛi −µ<br />

k B T<br />

)<br />

− 1<br />

)<br />

− 1<br />

(3.2)<br />

(3.3)<br />

des Systems. Der Grundzustand mit der Energie ɛ 0 wird von einer makroskopischen Anzahl<br />

an Teilchen besetzt, sobald sich das chemische Potential der Grundzustandsenergie<br />

nähert (µ → ɛ 0 ). Man spricht allerdings nur von Bose-Einstein Kondensation, wenn der<br />

Phasenübergang einsetzt solange die thermische Energie noch sehr viel größer als die<br />

Grundzustandsenergie (k B T ≫ ɛ 0 ) ist. Ob und wann dies geschieht hängt vom Eigenenergiespektrum<br />

ɛ i ab, in welches auch die Form des Potentials und die Dimensionalität<br />

des Systems eingehen.<br />

In den Gleichungen 3.1-3.3 ist ein großer Teil der Physik kondensierter idealer Gase<br />

enthalten. Man bestimmt durch sie z.B. die Übergangstemperatur, den Anteil kondensierter<br />

Atome und die spezifische Wärme. Die Übergangstemperatur ergibt sich, indem<br />

man den Ausdruck<br />

N − N 0 = ∑ i≠0<br />

1<br />

exp<br />

(<br />

ɛi −ɛ 0<br />

k B T<br />

∫ ∞<br />

) ; N − N 0 =<br />

− 1<br />

ɛ≠ɛ 0<br />

g(ɛ)<br />

exp<br />

(<br />

ɛ−ɛ0<br />

k B T<br />

) dɛ (3.4)<br />

− 1<br />

für die Anzahl nicht kondensierter Atome auswertet. Man hat dabei in üblicher Weise<br />

die Teilchenzahl N 0 im Kondensat aus Gl. 3.2 absepariert und das chemische Potential<br />

durch die Grundzustandsenergie ersetzt. Analytische Ausdrücke ergeben sich durch eine<br />

halbklassische Betrachtungsweise, in der man statt der Summe das Integral über die<br />

Modendichte g(ɛ) berechnet [5] (zweite Formulierung in Gl. 3.4).<br />

Für ein homogenes dreidimensionales System bekommt man daraus die bereits in der<br />

Einleitung erwähnte Kondensationsbedingung<br />

Ω = ρλ 3 dB = ζ(3/2) > 2.613 (3.5)<br />

für die Phasenraumdichte [88]. Hierbei ist ρ die Dichte der Bosonen,<br />

λ dB =<br />

h<br />

√ 2πmkB T<br />

(3.6)<br />

die thermische de Broglie-Wellenlänge und ζ(x) ist die Riemannsche ζ−Funktion. Die<br />

Größe λ dB kann als die räumliche Ausdehnung der, den Atomen zugeordneten, Materiewellen<br />

interpretiert werden. Anschaulich setzt die Kondensation demnach ein, wenn<br />

die thermische de Broglie-Wellenlänge in die Größenordnung des mittleren Teilchenabstands<br />

kommt, oder anders ausgedrückt, wenn die Wellenfunktionen der einzelnen Atome<br />

anfangen zu überlappen“.<br />

”<br />

Für Bosonen in einer 3-dimensionalen harmonischen Falle, wie sie in dieser Arbeit<br />

betrachtet werden, erhält man aus Gl. 3.4 eine Bedingung für die kritische Temperatur<br />

( ) N 1/3<br />

k B T c = ω<br />

= 0.94ωN 1/3 (3.7)<br />

ζ(3)

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