Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
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4.3. ATOMARE GAP-SOLITONEN 101<br />
a<br />
b<br />
OD(x)<br />
0.4<br />
0.2<br />
d<br />
x =8.9 m<br />
c<br />
0<br />
-180<br />
0 180<br />
x[m]<br />
Abbildung 4.7: Erste Beobachtung <strong>atomare</strong>r Gap-<strong>Solitonen</strong> am 3. Juni 2003.(a)+(b) In beiden<br />
Absorptionsbildern ist deutlich zu erkennen, dass die Wellenpakete nach einer Expansionszeit<br />
von 30 ms noch nicht zerflossen, sondern räumlich lokalisiert sind. Grafik (c) zeigt ein Experiment<br />
mit nahezu identischen Parametern, wobei sich kein einzelnes Soliton gebildet hat. (d) Ein<br />
Querschnitt durch das Soliton in (b) mit gaußscher Fitkurve zeigt, dass die Breite σ x = 8.9 µm<br />
nahezu mit dem Auflösungsvermögen des Abbildungssystems (∼ 8 µm) übereinstimmt, wodurch<br />
eine präzise Bestimmung der Solitonbreite nicht möglich ist.<br />
kante präpariert. Innerhalb von 700 µs verschiebt man die Wolke auf einen Quasiimpuls<br />
k c = 0.8 × k r , innerhalb weiterer 700 µs erfolgt der fehlende kritischere Teil bis an die<br />
Bandkante. Diese Art der Präparation ist zwar nicht adiabatisch, numerische Simulationen<br />
zeigen jedoch, dass weniger als fünf Prozent der Atome ins erste angeregte Band<br />
tunneln. Damit ist der Präparationsprozess abgeschlossen. Nach variabler Propagationszeit<br />
im Wellenleiter wird die Wolke abgebildet.<br />
Wäre die dargestellte Methode nicht erfolgreich gewesen, hätte ich diese Arbeit nicht<br />
bis zu dieser Stelle geschrieben. In Abb. 4.7 (a)+(b) sind zwei Beispiele von Absorptionsbildern<br />
<strong>atomare</strong>r Gap-<strong>Solitonen</strong> zu sehen. Nach einer Expansionszeit von 30 ms sind die<br />
Wellenpakete noch immer lokalisiert. Es sind die ersten hellen <strong>Solitonen</strong>, die am 3. Juni<br />
2003 für ein System mit repulsiver Wechselwirkung erzeugt wurden. Im Soliton (a) sind<br />
500 Atome enthalten, in guter Übereinstimmung mit der einfachen Theorie nach Gl. 3.57,<br />
die bei einer Potentialtiefe U 0 = 0.48×E r und einer deduzierten Breite x 0 = 6.3 µm einen<br />
Wert von 400 Atomen vorhersagt. Die Vorhersage der nichtpolynominalen Schrödingergleichung<br />
3.17 beträgt 470 Atome, noch näher am Messwert. Die Solitonbreite x 0 , die der<br />
Breite des fundamentalen Solitons f(x, t) 2 ∝ sech 2 (x/x 0 ) entsprechen soll wurde abgeleitet,<br />
indem die gemessene 1/e 2 -Breite σ x = 13.8 µm einer angepassten Gaußfunktion mit<br />
dem Auflösungsvermögen 10 entfaltet wurde. Unter Berücksichtigung des Umrechnugsfaktors<br />
σ x = 1.58 × x 0 zwischen Solitonbreite x 0 und der 1/e 2 -Breite einer Gaußfunktion<br />
erhält man den angegebenen Wert. Die soeben getroffene Terminologie für die Größen<br />
x 0 und σ x wird auch im Weiteren beibehalten.<br />
Das Soliton in Grafik (b) ist so klein, dass dessen Größe nicht genau zu bestimmen<br />
ist. Die gemessene Breite σ x = 8.9 µm stimmt im Bereich der Messgenauigkeit mit dem<br />
Auflösungsvermögen der Abbildung überein. Der Querschnitt durch die Dichteverteilung<br />
(schwarz) ist in Grafik (d) zusammen mit der gefitteten Gaußfunktion (rot) gezeigt. Die<br />
gemessene Atomzahl von 350 Atomen würde bei einer Potentialtiefe U 0 = 0.73 × E r zu<br />
einem Soliton der Breite x 0 = 4.6 µm passen.<br />
10 Für diese Messung wurde das Auflösungsvermögen durch die gemessene 1/e 2 -Breite der Wolke in<br />
z-Richtung zu 10 µm bestimmt.