Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
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86 KAPITEL 4. KOHÄRENTE WELLENPAKETDYNAMIK<br />
a<br />
b<br />
1<br />
.8<br />
Potentialtiefe<br />
N getunnelt /N gesamt<br />
.6<br />
.4<br />
.2<br />
nicht getunnelt - getunnelt<br />
0<br />
5 10<br />
15<br />
Potentialtiefe[a.u.]<br />
Abbildung 4.2: Bestimmung der Potentialtiefe mittels Landau-Zener getunnelter Atome.<br />
(a) Absorptionsbilder nach einer Beschleunigung der Kondensate über die Bandkante hinweg für<br />
verschiedene Potentialtiefen. Für kleine Potentiale erfolgt diese Präparation nicht adiabatisch,<br />
ein Teil der Atome tunnelt in das erste angeregt Band und trennt sich nach 30 ms Expansionszeit<br />
im Ortsraum vom verblieben Teil im untersten Band. Deutlich erkennt man, dass der Anteil<br />
getunnelter Atome mit der Potentialtiefe abnimmt. (b) Aus dem Bruchteil getunnelter Atome<br />
lässt sich über Gl. 4.1 die Potentialhöhe berechnen. Die durchgezogene Linie ist ein guide to the<br />
”<br />
eye“.<br />
genommen von der Nichtlinearität ab, allerdings kann das Ensemble auf einfache Art<br />
und Weise so stark verdünnt werden, dass die <strong>atomare</strong> Wechselwirkung vernachlässigbar<br />
wird. Man präpariert ein Kondensat mit hoher Atomzahl (N > 2 × 10 4 Atomen) am<br />
Rand der Bandkante bei kleinen Potentialtiefen (V 0 < 2 E r ). Auf Grund der negativen<br />
Masse komprimiert das Wellenpaket zunächst. Die darauf folgende Dynamik ist im Detail<br />
kompliziert. Sie führt zu einem Wellenpaket das transversal angeregt [147] und im<br />
Impulsraum stark verbreitert ist [148]. Beide Effekte führen dazu, dass sich die Materiewelle<br />
anschließend ausdehnt und die Nichtlinearität schnell abgebaut wird. Für die<br />
Bestimmung der Potentialhöhe entscheidend ist dabei, dass auch die Impulsklassen mit<br />
maximaler Gruppengeschwindigkeit v max bevölkert werden. Es bilden sich dadurch für<br />
lange Propagationszeiten (t > 20 ms) steile Kanten an den Rändern des Wellenpakets<br />
aus, die sich mit v max bewegen. Da v max eineindeutig von U 0 abhängt hat man damit<br />
die Potentialhöhe geeicht.<br />
In Abbildung 4.3 ist eine solche Messung dargestellt. Gezeigt sind die Absorptionsbilder<br />
für verschiedene Expansionszeiten (Graphik (a)). Deutlich erkennt man die<br />
Ausbildung eines expandierenden Wellenpakets mit beidseitig scharfkantigen Randbereichen.<br />
In Grafik (b) ist exemplarisch die Dichteverteilung nach 30 ms dargestellt. Die<br />
Breite der Wolke wird bestimmt indem eine rechteckige Fitfunktion angepasst wird. Aus<br />
einer Regressionsgerade durch die ermittelten Breiten (für t > 10 ms) erhält man die<br />
gesuchte maximale Gruppengeschwindigkeit v g = 4.65 mm/s ≈ 0.8v r (Grafik (c)). Für<br />
das gezeigte Beispiel erhält man eine Potentialtiefe von U 0 = 0.44(4) E r .<br />
In Grafik (d) ist der Zusammenhang zwischen v max und der Potentialtiefe U 0 dargestellt.<br />
Die schwarzen Punkte repräsentieren numerisch bestimmte Werte. Sie werden<br />
hervorragend approximiert durch die Näherung schwacher Potentiale nach Gl. 3.42 (rote