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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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114 KAPITEL 5. RESÜMEE UND AUSBLICK<br />

Über die Beobachtung von <strong>Solitonen</strong> hinaus, ist das System geeignet, weitere vorhergesagte,<br />

aber experimentell noch nicht bestätigte Effekte zu untersuchen. Einer davon<br />

ist die so genannte Modulationsinstabilität 2 . Es handelt sich dabei um die Instabilität<br />

einer ausgedehnten (idealerweise) homogenen Wellenfunktion gegenüber (sinusförmigen)<br />

Modulationen der Dichteverteilung. Sie tritt jedoch nur in Systemen mit attraktiver(repulsiver)<br />

Wechselwirkung und normaler(anomaler) Dispersion auf [187, 188, 189,<br />

190]. In den bisher durchgeführten Experimenten wurde sie nicht beobachtet, da zumindest<br />

für kleine Atomzahlen die Materiewelle durch die kinetische Energie der verwendeten<br />

kleinen Wellenpakete stabilisiert wird. Ihre Beobachtung sollte möglich sein, wenn man<br />

gezielt BECs großer räumlicher Breite erzeugt, und durch ein äußeres Potential eine<br />

geeignete ”<br />

Störung“ aufprägt.<br />

Momentaner Gegenstand der Untersuchungen ist das so genannte ”<br />

self-trapping“<br />

<strong>atomare</strong>r Wellenpakete. Man präpariert dazu ein BEC in einem tiefen Potential (V 0 ><br />

5 E r ) im Zentrum der Brillouinzone. Von Trombettoni und Smerzi wurde vorhergesagt,<br />

dass sich nach einer anfänglichen Phase der Expansion ein Zustand einstellt, der seine<br />

räumliche Breite beibehält [118, 191]. Dies stellt jedoch kein solitonisches Verhalten dar,<br />

sondern ist eine Folge des Zusammenspiels von nichtlinearer Wechselwirkung und der<br />

Tunneldynamik zwischen benachbarten Potentialtöpfen. Erste Anzeichen dafür wurden<br />

bereits von Thomas Anker beobachtet.<br />

Die Erweiterung dieses Experiments besteht in der Untersuchung von Josephson-<br />

Oszillationen in einem Doppelmuldenpotential [192, 193]. Die dazu notwendigen Änderungen<br />

des Aufbaus sind bereits in Planung und können voraussichtlich in naher Zukunft<br />

von Michael Albiez implementiert werden.<br />

Das Gebiet der Bose-Einstein Kondensation in periodischen Potentialen ist zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt so dynamisch, dass es nicht lange dauern wird bis zumindest einige<br />

der genannten Effekte demonstriert werden können. Man darf auf weitere Veröffentlichungen<br />

gespannt sein.<br />

2 Dieser Effekt wird für die Entstehung der Solitonzüge im Experiment von Strecker et al. verantwortlich<br />

gemacht [169]. Er konnte jedoch nicht im Detail untersucht werden, da das durchgeführte Experiment<br />

eine komplexe Dynamik aufweist.

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