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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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2.4. CHARAKTERISIERUNG DER FALLENFREQUENZEN 51<br />

an, dass reine Kondensate entstehen. Es konnten dadurch reproduzierbar BECs mit nur<br />

3000 Atomen, in Einzelfällen sogar mit weniger als 1000 Atomen, erzeugt werden.<br />

Es stellt sich die Frage nach der unteren Schranke dieser Methode. Falls es gelingt,<br />

die Laserleistung auf weniger als ein Prozent Intensitätsschwankungen zu stabilisieren,<br />

so kann man den Bereich der ”<br />

trivialen“ Kondensation erreichen. ”<br />

Trivial“ bedeutet in<br />

diesem Zusammenhang, dass man die Falle so schwach macht, dass nur noch wenige<br />

(im Extremfall nur einer) gebundene Zustände vorhanden sind. Beispielsweise beträgt<br />

die Fallentiefe des Wellenleiters bei einer Leistung, die ein Prozent über der Minimalleistung<br />

liegt, nur U = 5 nK × k B . Das chemische Potential eines wechselwirkungsfreien<br />

BEC, lässt sich darin zu µ = 1 nK × k B abschätzen 16 und liegt somit in vergleichbarer<br />

Größenordnung. Dieser Bereich wurde experimentell nicht untersucht. Es ist jedoch<br />

denkbar, dass man damit reine Kondensate herstellen kann, die reproduzierbar weniger<br />

als 1000 Atome enthalten.<br />

2.4 Charakterisierung der Fallenfrequenzen<br />

Alle Eigenschaften eines Bose-Einstein Kondensats, wie die Größe und Impulsbreite oder<br />

das chemische Potential, ergeben sich unter der Voraussetzung eines harmonischen Potentials<br />

aus der Atomzahl und aus den Fallenfrequenzen. Die Bestimmung der Atomzahl<br />

wurde in Abschnitt 1.5 diskutiert, somit bleibt zu Charakterisierung des Kondensats<br />

noch die Bestimmung der Fallenfrequenzen der Magnetfalle, sowie der optischen Dipolfallen.<br />

Diese können aus der Geometrie der Magnetfeldspulen sowie aus Leistung und<br />

Strahltaille der Dipolfallenlaser berechnet werden. Noch genauer ist jedoch die experimentelle<br />

Bestimmung. Dazu wird eine kalte Wolke (thermisch oder kondensiert) zu<br />

Dipolschwingungen, also einer Schwingung des Massenschwerpunkts, in der jeweiligen<br />

Falle angeregt und durch Bestimmung der Position zu verschiedenen Zeitpunkten die<br />

Frequenz ermittelt.<br />

Fallenfrequenz der Magnetfalle<br />

Die Dipolschwingung in der Magnetfalle wird angeregt, indem man nicht-adiabatisch den<br />

Strom durch die Quadrupolspulen verändert. Dabei nutzt man aus, dass sich nach Gl. 1.5<br />

auch die Ruhelage des Ensembles verschiebt. Die Wolke schwingt mit einer Amplitude,<br />

die dem Unterschied der Ruhelagen entspricht. Ein Beispiel einer solchen Messung ist<br />

in Abbildung 2.7 (a) zu sehen. Dargestellt ist die z-Position der Wolke in Abhängigkeit<br />

der Zeit bei einem Strom von I q = 112 A durch die Quadrupolspulen und 50 A durch die<br />

Biasfeldspulen. Aus einem Sinusfit an die Daten ergibt sich eine Frequenz von 38.7(2) Hz.<br />

In Abbildung 2.7 (b) sind bei identischem Biasfeld die Frequenzen von vier Messungen<br />

bei verschiedenem Quadrupolstrom gezeigt. Man erhält eine lineare Abhängigkeit, wie<br />

man sie nach Gl. 1.4 erwartet. Mit dieser Messung hat man die Felder jedoch noch<br />

nicht eindeutig bestimmt, da in Gl. 1.4 nur das Verhältnis B2 r<br />

B 0<br />

eingeht. Die Verschiebung<br />

der Ruhelage des Fallenzentrums, welche ebenfalls in Abb. 2.7 gezeigt ist, hängt dagegen<br />

nach Gl. 1.5 nur vom Quadrupolstrom ab, wodurch die Felder auch absolut geeicht<br />

werden können. Für den Magnetfeldgradienten erhält man B r<br />

I q<br />

= 0.88 G<br />

cmA<br />

. Dies stimmt<br />

16 Die Abschätzung besteht darin eine sphärische, harmonisch genäherte Falle anzunehmen, was auf<br />

Grund der starken Deformation des Potentials durch die Gravitation nicht zutrifft.

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