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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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62 KAPITEL 3. THEORIE<br />

Der Nutzen dieser Gleichung liegt vor allem darin, dass sie in der nichtlinearen Optik<br />

genau studiert wurde und zumindest qualitativ die Ergebnisse auf den atomoptischen<br />

Fall übertragbar sind. Man bekommt ein intuitives Verständnis dafür, welche Effekte<br />

man zu erwarten hat (s. Abschnitt 3.3). Für quantitative Aussagen muss man jedoch<br />

auf eine andere Gleichung zurückgreifen.<br />

Die effektive eindimensionale Schrödingergleichung<br />

In den letzten Jahren gab es mehrere Versuche das Problem zu lösen eine eindimensionale<br />

Gleichung zu erhalten, die die transversale Dynamik der Materiewellen berücksichtigt<br />

[100, 101]. Ein Vergleich mit der exakten“ Lösung der 3d-GPE zeigte, dass der Vorschlag<br />

”<br />

von Salasnich et al. [101] die bisher beste Übereinstimmung ergab. Der Wechselwirkungsterm<br />

wird dabei durch einen wiederum dichteabhängigen Ausdruck korrigiert.<br />

[<br />

]<br />

i ∂ ∂t Ψ(x, t) = − 2 ∂ 2<br />

|Ψ(x, t)| 2<br />

√ Ψ(x, t)<br />

1 + 2aN|Ψ(x, t)| 2<br />

+<br />

[ (<br />

ω ⊥<br />

2<br />

2m ∂x 2 + V ext(x) + g 1d N<br />

1<br />

√<br />

1 + 2aN|Ψ(x, t)| 2 + √ 1 + 2aN|Ψ(x, t)| 2 )]<br />

Ψ(x, t). (3.17)<br />

Der Term in der unteren Zeile berücksichtigt die (reduzierte) kinetische und die (erhöhte)<br />

potentielle Energie des Wellenpakets im transversalen Potential. Diese nichtpolynominale,<br />

nichtlineare Schrödingergleichung wird in der Literatur mit NPSE 5 abgekürzt. Sie<br />

wurde gewonnen indem man annimmt, dass das Kondensat transversal einer Gaußverteilung<br />

ψ(y, z, t, σ(x, t)) ∝ exp<br />

(− y2 + z 2 )<br />

σ(x, t) 2 (3.18)<br />

folgt, wobei die Breite σ(x, t) eine Ortsabhängigkeit zeigt, die von der linearen Dichte<br />

N|ψ(x, t)| 2 bestimmt wird. Den gewünschten Zusammenhang<br />

σ(x, t) 2 = a 2 ⊥√<br />

1 + 2aN|ψ(x, t)| 2 (3.19)<br />

erhält man durch Minimierung des Wirkungsfunktionals<br />

∫ [<br />

S = dtd 3 rψ ∗ i δ δt + 2<br />

2m ∇2 − V ext − 1 ]<br />

2 g 3dN|ψ| 2 ψ (3.20)<br />

nach der Breite σ(x, t), wobei zuvor über die (y, z)-Ebene integriert wurde. Die Annahme<br />

einer Gaußverteilung stimmt zwar nur für den Fall schwacher Wechselwirkung (s.<br />

Abschnitt 3.1.3), allerdings wurde gezeigt, dass auch für hohe Atomzahlen die kollektive<br />

Dynamik eines BEC in vielen Fällen zuverlässig durch diesen Ansatz beschrieben werden<br />

kann [102, 103, 104]. Bei der Dynamik <strong>atomare</strong>r <strong>Solitonen</strong> können jedoch transversale<br />

Anregungen des Wellenpakets eine entscheidende Rolle spielen [105], in diesem Fall<br />

müssen zwei- oder dreidimensionale numerischen Simulationen der GPE die Ergebnisse<br />

der NPSE bestätigen oder widerlegen. Für den Fall schwacher transversaler Wechselwirkung<br />

Na|Ψ| 2 max ≪ 1 geht die NPSE wie erforderlich in die quasi-eindimensionale Gl.<br />

3.13 über 6 .<br />

5 NPSE steht für nonpolynominal Schrödingerequation.<br />

6 Der konstante Term ω ⊥ kann dann vernachlässigt werden, da er die Dynamik nicht beeinflusst.

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