Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kapitel 4<br />
Dynamik kohärenter<br />
Materiewellenpakete<br />
In diesem letzten Kapitel werden die experimentellen Ergebnisse zur Dynamik kohärenter<br />
Wellenpakete in periodischen Potentialen vorgestellt. Zunächst werden einige notwendige<br />
Messungen zur Charakterisierung des experimentellen Aufbaus beschrieben (4.1).<br />
Anschließend folgt die Diskussion der Experimente zur geänderten Dispersion von Materiewellen<br />
in einem optischen Gitter (4.2). Im abschließenden Abschnitt 4.3 erfolgt die<br />
detaillierte Diskussion der erfolgreichen Erzeugung eines hellen Gap-Solitons.<br />
4.1 Messungen zur Charakterisierung des Aufbaus<br />
In Kapitel 1 wurde die Längeneichung der Abbildung sowie die Bestimmung der Atomzahl<br />
diskutiert. In Kapitel 2 wurden Experimente gezeigt, durch die die Fallenfrequenzen<br />
der Magnet- und der optischen Fallen ermittelt werden konnten. Zur vollständigen Charakterisierung<br />
des Aufbaus müssen noch das periodische Potential geeicht, sowie der<br />
Winkel zwischen Wellenleiter bzw. periodischem Potential und der Fokalebene der Abbildung<br />
gemessen werden (vgl. Abbildung 1.8).<br />
4.1.1 Bestimmung des Winkels zwischen der Dipolfalle und der Fokalebene<br />
der Abbildung<br />
Da aus den Absorptionsbildern nicht die Dichteverteilung im Wellenleiter, sondern deren<br />
Projektion auf die Fokalebene der Abbildung bestimmt wird, muss der Winkel zwischen<br />
beiden möglichst gut bekannt sein. Wesentlich genauer als die geometrische Bestimmung<br />
auf Grund der Anordnung der optischen Elemente, ist folgende indirekte Methode. Man<br />
erzeugt ein BEC in einem starken periodischen Potential (U 0 > 10E r ) und beschleunigt<br />
die Stehwelle auf die Gitterrückstoßgeschwindigkeit wodurch die Atome an der Bandkante<br />
präpariert werden. Das Wellenpaket erfährt auf Grund des hohen Potentials wenig<br />
Dispersion (m eff > 5m 0 ) und bleibt somit lokalisiert. Das Massezentrum kann präzise bestimmt<br />
werden. Da die Gruppengeschwindigkeit an der Bandkante verschwindet bewegen<br />
sich die Atome mit der (genau bekannten) Geschwindigkeit 1 v r = 4ν r λ sw = 5.86 mm/s<br />
der Stehwelle entlang des Wellenleiters. Nach variabler Zeit bildet man die Atome ab<br />
1 Für λ sw = 783 nm und entsprechender Rückstoßfrequenz ν r = 3.745 kHz