Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
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1.5. ABSORPTIONSABBILDUNG VON KALTEN ATOMEN 29<br />
Neben der Forderung s 0 ≪ (1+( 2δ<br />
Γ )2 ) wünscht man sich eine optische Dichte des Ensembles<br />
von OD ∼ 1, da in diesem Bereich das Signal/Rauschverhältnis i.A. am größten<br />
ist 18 [9]. Beide Bedingungen zusammen führen (je nach Dichte und Größe des Ensembles)<br />
zu einer Verstimmung δ ≠ 0, welches zu einer Verminderung der Abbildungsqualität<br />
durch zusätzliche Linseneffekte innerhalb der Wolke [8, 32, 70, 71] führt. Ist die Wolke<br />
sehr viel größer als die Beugungsstruktur, so kann man den Effekt vernachlässigen. In<br />
unserem Experiment werden jedoch gerade kleine Wellenpakete beobachtet, man muss<br />
deshalb auf Resonanz abbilden, was je nach Intensität I = s 0 I s dazu führt dass Gl.1.18<br />
numerisch integriert werden muss. Dadurch treten signifikante Abweichungen von Gl.<br />
1.22 auf. Zudem muss in diesem Fall die Intensität des Laserstrahls geeicht werden.<br />
Deduktion der Atomzahl bei hoher Abbildungsintensität<br />
Im Folgenden sei eine resonante Abbildung δ = 0 angenommen. Gleichung 1.18 kann<br />
unter der Voraussetzung s(y) ≫ 1 wiederum leicht gelöst werden. Die Streurate ist<br />
konstant R = Γ/2, man erhält als transmittierte Intensität<br />
I(x, z) = I 0 (1 − σN xz ),<br />
σ = νΓ<br />
2s 0 I S<br />
(1.23)<br />
und daraus die Atomzahl<br />
N pixel (x, z) =<br />
A (1 − T (x, z)). (1.24)<br />
σM 2<br />
Diese Relationen gelten natürlich nur solange s(y) ≫ 1 für alle y erfüllt ist. Die beiden<br />
Näherungen Gl. 1.22 und Gl. 1.24 stellen die Extrema der Atomzahlbestimmung dar, der<br />
wirkliche Zahlenwert, numerisch durch Lösung von Gl. 1.18 bestimmt liegt dazwischen.<br />
In Abb. 1.10 sind zwei typische experimentelle Situationen verglichen. Resonante<br />
Abbildung mit s 0 = 10 bzw. s 0 = 1 bei einer Dichte von ρ = 2 · 10 12 /cm 3 . Aufgetragen<br />
ist die Intensität T (y) = s(y)/s 0 in Abhängigkeit der Eindringtiefe y. Die Dichte der<br />
Wolke kann dabei o.B.d.A als konstant angenommen werden 19 . Für die hohe Intensität<br />
s 0 = 10 stimmen wirkliche Intensitätsabnahme (schwarz) und die aus Gl. 1.23 berechnete<br />
bis zu optischen Dichten von OD = 1.5 gut überein. Die Annahme eines konstanten<br />
Wirkungsquerschnitts (blau) führt hingegen mit steigender optischer Dichte zu höheren<br />
Abweichungen. Eingezeichnet ist eine gestrichelte Hilfslinie bei einem Wert OD = 1. Der<br />
Unterschied in der Position an der dieser Wert erreicht wird, spiegelt den Unterschied<br />
in der Atomzahlbestimmung wieder (schwarze, rote und blaue senkrechte Linien für die<br />
drei Modelle). Aus Gl. 1.22 ergibt sich je nach optischer Dichte eine um den Faktor<br />
F =<br />
OD(x, z)<br />
1 − exp(−OD(x, z))<br />
(1.25)<br />
erhöhte Atomzahl gegenüber Gl. 1.24.<br />
18 Bei welcher optischen Dichte das maximale Signal/Rauschverhältnis erreicht wird, hängt vom Rauschen<br />
der Kamera, der Qualität des Abbildungslasers und zeitabhängigen Interferenzeffekten durch mechanische<br />
Instabilitäten des Aufbaus ab. Der angegebene Wert OD = 1 ist jedoch ein guter Richtwert.<br />
19 Liegt im Experiment eine Flächendichte N xz vor, so liest man die Transmission T (x, z) für die<br />
verschiedenen Modelle an der Position y = N xz /ρ ab.