Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
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4.3. ATOMARE GAP-SOLITONEN 99<br />
befindet, ist die Zeitentwicklung durch die Gleichungen 4.3 bestimmt. Man erhält ein<br />
Verhältnis<br />
η = R TF,z(t)<br />
R TF,x (t) = λ z(t) R TF,z (0)<br />
λ x (t) R TF,x (0) = λ z(t) ω ‖ (0)<br />
(4.4)<br />
λ x (t) ω ⊥ (0)<br />
welches zwar abhängig von der Zeit, aber unabhängig von der Atomzahl ist, da diese<br />
in Gl. 4.3 nicht eingeht 5 . Mit sinkender Atomzahl nähert sich jedoch der Radius<br />
√<br />
R TF,z<br />
nach Gl. 3.26 der Größe des Grundzustand des harmonischen Oszillators l z =<br />
an. Die Thomas-Fermi Näherung in dieser Richtung (die gerade die damit verbundene<br />
kinetische Energie vernachlässigt) verliert ihre Gültigkeit (s. Abschnitt 3.1.3). Man definiert<br />
den Übergang durch diejenige Atomzahl, bei der das chemische Potential nach der<br />
3D-TF Näherung µ 3d = ω ⊥ dem Abstand der transversalen Zustände im Wellenleiter<br />
entspricht 6 [176]. Man erhält<br />
√ √<br />
32 ν⊥<br />
N 1d =<br />
225ma 2 ν‖<br />
2 = 1760 ×<br />
√<br />
ω⊥<br />
ω 2 ‖<br />
<br />
mω z<br />
√<br />
rad<br />
s , (4.5)<br />
entsprechend 470 Atome bei den oben genannten Fallenfrequenzen. In transversaler Richtung<br />
muss neben der Wechselwirkungsenergie zunehmend die Impulsbreite ∆p = /∆l z<br />
auf Grund der kinetischen Energie des Wellenleiters berücksichtigt werden. Für sinkende<br />
Atomzahlen nimmt deshalb die absolute Höhe des Kondensats weniger schnell ab als die<br />
Breite. Für diese gilt auf Grund der geringeren Fallenfrequenz noch immer das TF-Limit,<br />
das Verhältnis η steigt. Befindet sich das Wellenpaket für n 1d ≪ 1/2a im gaußförmigen<br />
transversalen Grundzustand so wird die transversale Expansion nur noch durch die<br />
Impulsbreite ∆p bestimmt und wird nach Gl. 3.35 unabhängig von N. Der Anstieg des<br />
Aspektverhältnisses ist in Abbildung 4.6 gezeigt. Die Breite der Wolke wurde dabei durch<br />
Parabeln, die Höhe jedoch aus Konsistenzgründen für alle Atomzahlen durch Gaußfunktionen<br />
approximiert. Deutlich erkennbar ist der Anstieg von η für sinkende Atomzahlen.<br />
Die beiden roten Linien markieren das Verhältnis η TF = 0.93 für Kondensate tief im 3d-<br />
TF Regime (waagerecht) und die kritische Atomzahl N 1d = 1890 Atome (senkrecht) bei<br />
der die lineare Dichte den Wert n 1d = 1/a = 188 Atome<br />
µm<br />
erreicht. Weiterhin fällt die starke<br />
Streuung der Werte vor allem für kleine Atomzahlen auf. Die Ursache liegt vermutlich<br />
darin begründet, dass die Atomzahl reduziert wurde indem man die Dipolfallentiefe beim<br />
Umladen der Wolke aus der Magnetfalle abgesenkt hat. Auf Grund der kleineren Rethermalisierungsrate<br />
wird dadurch jedoch auch der Kondensationsprozess empfindlicher auf<br />
anfängliche Schwankungen der Phasenraumdichte, bei manchen Realisierungen entstanden<br />
nur teilweise kondensierte Wolken. Die besprochene Messung zeigt zwar, dass man<br />
in das notwendige Regime kleiner linearer Dichte vordringen kann, allerdings ist für die<br />
Herstellung <strong>atomare</strong>r <strong>Solitonen</strong> die Atomzahl, bei der reproduzierbar reine Kondensate<br />
hergestellt werden können, noch immer zu groß.<br />
4.3.2 Beobachtung des Gap-Solitons<br />
Durch Optimierung der Verdampfungskühlung in der Dipolfalle ist es schließlich gelungen<br />
reproduzierbar reine Kondensate mit 3000 Atomen herzustellen. Die Präparation<br />
5 Dies gilt für eine beliebige Zeitabhängigkeit der Fallenfrequenzen ω i(t)!<br />
6 Dies entspricht einer Bedingung an die lineare Dichte n 1d ≈ 1/4a.