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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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16 KAPITEL 1. EXPERIMENTELLER AUFBAU<br />

ser, ECDL 1) in Littrow-Konfiguration. Er liefert ∼ 15 mW Ausgangsleistung, ist auf<br />

den F = 1 → F ′ = 2 -Übergang der D 2 -Linie (s. Abb. 1.3) ebenfalls mittels dopplerfreier<br />

Sättigungsspektroskopie stabilisiert und besitzt eine Frequenzbreite, die wesentlicher<br />

kleiner als die Linienbreite des D2-Übergangs ist. Da die Modenqualität und die<br />

genaue räumliche Position des Rückpumperlichts keinen signifikanten Einfluss auf die<br />

Laserkühlung haben, wird dieser Laser nicht durch eine Glasfaser geleitet.<br />

1.2.3 Funnel und 3d-MOT<br />

Der <strong>atomare</strong> Funnel<br />

√<br />

k L rΓ<br />

4m<br />

Der <strong>atomare</strong> Funnel wird zur Erzeugung eines Strahls kalter Atome verwendet. Er besteht<br />

im Wesentlichen aus einer zweidimensionalen MOT, d.h. man kühlt die Atome<br />

zunächst nur in zwei Dimensionen wobei man ein axiales Quadruplfeld 5 , also ein Feld<br />

welches nur in zwei Raumrichtungen einen Gradienten besitzt, verwendet. Die Atome<br />

sammeln sich dann auf der Symmetrieachse, es entsteht ein Atomstrahl in beide Richtungen<br />

entlang dieser Achse. Die Atome hätten jedoch noch eine hohe mittlere Geschwindigkeit.<br />

Deshalb strahlt man auch in Richtung der Symmetrieachse ein Paar Laserstrahlen<br />

(die push“-Strahlen in Abb. 1.2) ein, die auf Grund des fehlenden Magnetfeldgradienten<br />

nur eine Kühlung aber keine rücktreibende Kraft bewirken. In dieser Raumrichtung<br />

”<br />

liegt eine eindimensionale optische Melasse vor, die gesamte Anordnung wird auch als<br />

2d + -MOT bezeichnet. Nachdem die Demonstration dieser Technik 1990 in Gruppe von<br />

S. Chu gelang [62], wurde sie 1998 erstmals zur Erzeugung eines BEC verwendet [63].<br />

Schematisch ist der Funnel in Abb. 1.4 (a) dargestellt. Der entgegen der gewünschten<br />

Atomstrahlrichtung laufende Laserstrahl wird über einen Spiegel in der Kammer<br />

reflektiert, der in der Mitte ein Loch von einem Millimeter Durchmesser besitzt. Dieses<br />

Loch stellt zum einen die differentielle Pumpstufe dar, zum anderen führt es auf der<br />

Funnelachse zu einem Ungleichgewicht im Strahlungsdruck, der die Atome durch das<br />

Loch in Richtung 3d-MOT treibt. Typischerweise besitzt der Atomstrahl eine mittlere<br />

Geschwindigkeit von ∼ 10 m/s [63]. Er ist somit langsamer als die maximale Einfanggeschwindigkeit<br />

v max ≃ = 20 m/s der 3d-MOT6 und kann von dieser vollständig<br />

gefangen werden.<br />

Das axiale Quadrupolfeld wird durch zwei rechteckige Spulenpaare erzeugt, deren<br />

Geometrie so gewählt ist, dass der transversale Magnetfeldgradient sowohl entlang der<br />

Symmetrieachse als auch senkrecht dazu (Abb. 1.4 (b+c)) möglichst homogen ist 7 . Aus<br />

Symmetriegründen gibt es keinen Magnetfeldgradienten entlang der Funnelachse. Die<br />

gesamte Spulenanordnung kann über Feingewindeschrauben derart positioniert werden,<br />

dass die Achse verschwindenden Magnetfelds genau das Loch im Spiegel trifft. Die Laserstrahlenpaare,<br />

die die zweidimensionale Kühlung bewirken, sind σ + /σ − polarisiert und<br />

haben einen elliptischen Querschnitt von 35 × 25 mm bei einer Intensität von typischerweise<br />

2 mW/cm 2 . Die push-Strahlen sind rund mit einem Durchmesser von 20 mm und<br />

einer Intensität von 1 mW/cm 2 . Die Verstimmung beträgt δ = −2 Γ = −2π × 11.5 MHz<br />

5 Idealerweise wird ein solches Feld von vier stromduchflossenen, unendlich langen, quadratisch angeordneten<br />

Leitern, erzeugt, wobei die Stromrichtung von jedem Leiter zu den beiden benachbarten<br />

wechselt.<br />

6 Hierbei bezeichnet r = 9 mm den Radius der 3d-MOT Laserstrahlen.<br />

7 Jede Spule besteht aus 24 Windungen die ein Rechteck von 90 mm x 125 mm bilden.

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