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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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46 KAPITEL 2. ERZEUGUNG UND NACHWEIS EINES BEC<br />

peratur liegt eine thermische Wolke vor, darunter ist das Ensemble zunächst teilweise<br />

kondensiert. Die blauen und roten Kurven stellen die Fitkurven an den thermischen<br />

bzw. kondensierten Anteil dar. Im untersten Bild ist der thermische Anteil fast ganz verschwunden.<br />

Da das Kondensat selbst keine Entropie besitzt, ist eine Temperaturangabe<br />

immer auf die thermische Wolke bezogen. Man kann anhand des untersten Bildes gut<br />

erkennen, dass es bei der Erzeugung ultrakalter Gase heutzutage eher das Problem gibt,<br />

eine sinnvolle Temperatur zu bestimmen als die tiefen Temperaturen zu erreichen 12 .<br />

2.2.3 Anisotrope Expansion<br />

Die Kondensate in Abb. 2.3(a) haben eine anisotrope Form mit der längeren Achse in z-<br />

Richtung, während die thermische Wolke isotrop expandiert. Aus den bereits genannten<br />

Gründen ist das Aspektverhältnis der expandierten Kondensate gegenüber der räumlichen<br />

Symmetrie der Magnetfalle für lange Fallzeiten t TOF gerade invertiert. Aus den<br />

Bildern nach 18 ms Fallzeit in Abb. 2.3(a) und Gauß-Fits an die Daten liest man ein<br />

Aspektverhältnis von σ x /σ z ≃ 0.6 ab. Dies entspricht nicht ganz dem erwarteten Wert<br />

von 1/ √ 8 = 0.35. Die Fallzeit ist mit 18 ms noch zu kurz. Die Form der Kondensate<br />

wird nicht vollständig von der Geschwindigkeitsverteilung bestimmt, sondern noch von<br />

der anfänglichen Ortsverteilung beeinflusst.<br />

Die beschriebene Vorgehensweise hat sich als sehr robuste Methode der Erzeugung von<br />

bosekondensierten Gasen erwiesen. Die angegeben Werte für die Fallenfrequenzen, Zeiten<br />

und Atomzahlen sind typische Werte. Der Kondensationsprozess hat sich als unempfindlich<br />

gegenüber der Variation der Parameter herausgestellt, solange die drei am Anfang<br />

dieses Kapitels beschriebenen Bedingungen erfüllt sind.<br />

2.3 Kondensation in der Dipolfalle<br />

Die in Kapitel 4 vorgestellten Experimente beschreiben die Dynamik kohärenter Wellenpakete<br />

in einem eindimensionalen Wellenleiter. Dazu muss das Kondensat in diesen<br />

transferiert werden. Aus den in Abschnitt 1.4 genannten Gründen sind wir dazu übergegangen,<br />

das Ensemble nicht in der Magnetfalle, sondern in einer dreidimensionalen<br />

Dipolfalle (bestehend aus Wellenleiter und Haltestrahl) zu kondensieren.<br />

Prinzip der Verdampfungskühlung in der Dipolfalle<br />

Dipolfallen besitzen nach Gl. 1.11 eine endliche Fallentiefe 13<br />

U = Ω(r)2<br />

4δ<br />

= Γ2<br />

8δI s<br />

I 0 .<br />

In ihnen die Verdampfungskühlung schon eingebaut“. Man spricht von so genannter<br />

”<br />

” build in evaporation“ im Gegensatz zur forced evaporation“ bei der COD- und RF-<br />

”<br />

Kühlung. Da jede Falle endlich tief ist, benutzt man den Ausdruck jedoch nur, falls<br />

chemisches Potential und die Fallentiefe von ähnlicher Größenordnung sind. Durch das<br />

12 Meines Wissens liegt die tiefste gemessene Temperatur mittlerweile bei 500 pK [84].<br />

13 Zur Vereinfachung wurde die Verstimmungen δ D1 = δ D2 = δ des Dipolfallenlasers gegenüber den<br />

beiden Feinstrukturlinien als identisch angenommen.

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