Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
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42 KAPITEL 2. ERZEUGUNG UND NACHWEIS EINES BEC<br />
<strong>atomare</strong> Wolke<br />
Energie<br />
m F<br />
R rf<br />
∆E=hν<br />
rf 1<br />
rf-induzierte<br />
Übergänge<br />
0<br />
R=B 0 /B r<br />
Position r und Magnetfeld B=B r ·r<br />
2<br />
Abbildung 2.1: RF-Evaporation in der TOP-Falle. Gezeigt ist die Energie der m F -Zustände<br />
im instantanen Magnetfeld der TOP-Falle sowie die Position der <strong>atomare</strong>n Wolke. Bei den<br />
Magnetfeldern im Experiment ist die Zeeman-Verschiebung der Niveaus linear. Die Frequenz der<br />
RF-Strahlung wird so gewählt, dass die induzierten Übergänge selektiv hochenergetische Atome<br />
vom Rand der Falle entfernen.<br />
der Zeeman-Aufspaltung ausgenutzt. In Abb. 2.1 ist die Energie der magnetischen Unterzustände<br />
in Abhängigkeit des Abstands der Atome vom (rotierenden) Zentrum des<br />
Quadrupolfelds dargestellt. Atome am Rand der TOP-Falle erfahren periodisch höhere<br />
Magnetfelder als Atome im Zentrum. Über die Frequenz der RF-Strahlung stellt man<br />
ein, welche Atome in der Falle resonant in andere m F -Zustände überführt werden. Indem<br />
die RF-Strahlung von hohen Frequenzen her kommend langsam verkleinert wird,<br />
kann so ebenfalls von außen in die Wolke der Atome hineingeschnitten“ werden. Die RF-<br />
”<br />
Strahlung bezeichnet man daher auch als RF-Messer“, sein Abstand vom Fallenzentrum<br />
”<br />
beträgt in radialer Richtung R RF = 2hν RF<br />
µ B B r<br />
− B 0<br />
B r<br />
, wobei ν RF die Radiofrequenz bezeichnet.<br />
Auf Grund der Geometrie der Magnetfalle bildet die Fläche konstanter Feldstärke<br />
ein Ellipsoid, das RF-Messer entfernt demnach die Atome auf der Schnittfläche dieses<br />
Ellipsoids mit der Wolke.<br />
Damit die RF-Evaporation im rotierenden Bias-Feld effektiv funktioniert, muss die<br />
Rabifrequenz Ω RF = µ B B RF / für die RF-Übergänge sehr viel größer als die Rotationsfrequenz<br />
ω TOP = 2π × 9.8 kHz des Bias-Feldes sein. Dies erfordert eine ausreichende<br />
Feldstärke B RF der Radiofrequenz am Ort der Atome. Im Experiment ist typischerweise<br />
Ω RF ≃ 2π × 100 kHz und damit Ω RF ≫ ω TOP . Die Radiofrequenz wird über zwei<br />
kleine Spulen mit je zehn Windungen, die sich innerhalb der Quadrupolspulen befinden,<br />
erzeugt, sie sind schematisch in Abbildung 1.6 gezeigt.<br />
Ablauf der Verdampfungskühlung in der magnetischen TOP-Falle<br />
Die beiden genannten Methoden werden im Experiment nacheinander ausgeführt. Zunächst<br />
erfolgt eine Phase der COD-Kühlung, die 29 s dauert. Dabei wird das Biasfeld<br />
linear von 45 G auf 4.4 G erniedrigt, der Quadrupolgradient bleibt erhalten. Der Circleof-Death<br />
erniedrigt sich dabei von 2 mm auf 200 µm, die Fallenfrequenz erhöht sich radial<br />
auf ω r = 2π × 95 Hz. Die Dauer dieser Phase wird experimentell durch Optimierung der<br />
Phasenraumdichte am Ende der Magnetfeldrampe festgelegt. Sie muss einerseits lange<br />
genug sein, damit die verbleibenden Atome genügend Zeit zur Rethermalisierung haben,