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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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4.3. ATOMARE GAP-SOLITONEN 107<br />

zeigt den langsamen Anpassungsprozess des Wellenpakets an das fundamentale Soliton.<br />

Gestrichelt ist das Auflösungsvermögen des Abbildungssystems eingezeichnet, wodurch<br />

verdeutlicht wird, dass Solitondynamik auf dieser Längenskala momentan nicht im Detail<br />

beobachtet werden kann.<br />

Weniger gute Übereinstimmung mit dem Experiment zeigt hingegen die beobachtete<br />

Atomzahl im Soliton, dargestellt in Grafik (d). Dazu wurde die lineare Dichte um ihr<br />

Maximum aufsummiert. Für die rote Kurve wurde eine Gesamtbreite von ∆x = 50 µm,<br />

für die schwarze Kurve ∆x = 25 µm benutzt. Sie stellen die obere bzw. untere Grenze<br />

der wirklichen Atomzahl dar. In der Rechnung resultiert der Verlust an Atomen aus der<br />

endlichen Impulsbreite, also einer Abhängigkeit der effektiven Masse vom Quasiimpuls,<br />

und der nicht zum Soliton passenden Ortsverteilung des Wellenpakets nach der Präparation.<br />

Allerdings befinden sich für t = 50 ms mehr als 750 Atome im Soliton, der Verlust<br />

ist wesentlich kleiner als experimentell beobachtet.<br />

Einen Hinweis auf einen weiteren Verlustkanal gibt Grafik (e) in der zwei Kurven<br />

für die lineare Dichte aufgetragen sind, zum einen der Maximalwert der Wellenfunktion<br />

N|ψ(x, t)| 2 max (rot), zum anderen die maximale über eine räumliche Periode ∆x = 390 nm<br />

gemittelte lineare Dichte (schwarz). Beide Werte übersteigen während der anfänglichen<br />

Kompressionsphase den kritischen Wert von ∼ 200 Atomen/µm. Man kann vermuten,<br />

dass ein Teil des Wellenpakets in dieser Zeit einem 2-dimensionalen Kollaps unterliegt.<br />

Nach Scott et al. [148] führt dieser zu einer Verbreiterung im Impulsraum, wodurch<br />

man erklären kann, dass der beobachtete Untergrund nahezu mit der maximalen Gruppengeschwindigkeit<br />

expandiert. Diese Aussage stellt jedoch nur eine Vermutung dar,<br />

die konsistent mit den experimentellen Beobachtungen ist. Es existieren bisher keine 2-<br />

dimensionalen numerischen Rechnungen für die benutzten Parameter, die dies bestätigen<br />

oder widerlegen könnten.<br />

Den Einfluss der longitudinalen schwachen Falle kann man an der Position des Solitons<br />

im Bezugssystem des mit v r laufenden periodischen Potentials in Grafik (f) sehen.<br />

Die anfängliche Verschiebung stammt von der Präparation. Das Wellenpaket ruht<br />

zunächst im Laborsystem, bewegt sich also in Bezugssystem der laufenden Stehwelle mit<br />

v r . Durch die Präparation an die Bandkante verschwindet die Gruppengeschwindigkeit.<br />

Danach führt die langsame Verschiebung des zentralen Wellenvektors durch die longitudinale<br />

Falle zu einer zunehmenden Gruppengeschwindigkeit, die jedoch die interne<br />

Solitondynamik nur schwach beeinflusst. Die ”<br />

erstaunlichen“ Auswirkung der negativen<br />

effektiven Masse erkennt man gut daran, dass sich das Wellenpaket entgegen der<br />

Kraftrichtung des Potentials bewegt (s.a. Grafik (b)).<br />

Variation der Potentialtiefe<br />

Als Abschluss der systematischen Untersuchungen wurde eine weitere Experimentreihe<br />

durchgeführt, bei der die Potentialtiefe des optischen Gitters verändert wurde. Dies<br />

dient zum einen als zusätzliche Bestätigung des solitonischen Charakters der erzeugten<br />

Wellenpakete, zum anderen erhält man durch Vergleich mit numerischen Simulationen<br />

weitere Hinweise auf die Mechanismen, die zum beobachteten Teilchenzahlverlust führen.<br />

Bei ansonsten identischen Parametern wie bisher wurde die Potentialtiefe im Bereich<br />

zwischen 0.37 E r < U 0 < 0.92 E r variiert und die Evolutionszeit fest auf t = 40 ms eingestellt.<br />

Bei jeder Potentialhöhe wurden mehrere identische Experimente durchgeführt,<br />

von insgesamt ca. 100 Realisierungen führten etwa 50 zu <strong>Solitonen</strong>.

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