Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz
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66 KAPITEL 3. THEORIE<br />
(x,t)[a.u.]<br />
N=30000 Atome<br />
ideales Gas<br />
numerisch (Baym)<br />
numerisch (iT)<br />
3d-Thomas-Fermi<br />
1d-Thomas-Fermi<br />
N=3000 Atome<br />
-20 0 +- 20<br />
0 20<br />
x[ m]<br />
Abbildung 3.1: Profil der Grundzustandswellenfunktion in x-Richtung eines BECs in einer<br />
harmonischen Falle mit Fallenfrequenzen ω ⊥ = 2π × 85 Hz und ω x = 2π × 20 Hz in den verschiedenen<br />
Näherungen für zwei verschiedene Atomzahlen. Durch die repulsive Wechselwirkung ist die<br />
Ausdehnung deutlich größer als dies für ein ideales Gas (blau) der Fall wäre. Bei 3 × 10 4 87 Rb-<br />
Atomen (linke Hälfte) beträgt das Verhältnis zwischen Wechselwirkungsenergie und kinetischer<br />
Energie etwa 1400. Die 3d-Thomas-Fermi-Näherung (grün) entspricht in diesem Fall nahezu der<br />
wirklichen Verteilung. Die beiden numerisch Methoden ((iT)-schwarz und Methode nach Baym<br />
(rot) approximieren diese gut. Die 1d-Thomas-Fermi-Näherung (schwarz, gestrichelt) erzeugt<br />
eine deutlich breitere Verteilung. Für 3×10 3 Atome sind die Unterschiede zwischen den Modellen<br />
wesentlich geringer. Beide TF-Näherungen erweisen sich als etwas zu groß, während die beiden<br />
numerischen Modelle fast identisch sind.<br />
approximiert [101]. Die Methode nach Baym erzeugt ein sehr ähnliches Ergebnis. Beide<br />
TF-Modelle überschätzen die Breite etwas. Sie stimmen bei dieser Atomzahl fast überein,<br />
da die radiale 3d-TF Größe ungefähr der harmonischen Oszillatorlänge entspricht. Diese<br />
Atomzahl markiert bei gegebenen Frequenzen den Punkt, an welchem für sinkende Atomzahlen<br />
das 1d-Modell die bessere Näherung darstellt. Insgesamt sind die Unterschiede<br />
zwischen den Methoden in diesem Fall relativ klein. Die beiden numerischen Methoden<br />
haben den Vorteil, dass sie auch über die transversale Größe eine verlässliche Information<br />
liefern, die zur Berechnung der (3d-)Dichte und damit zur Wechselwirkungsenergie<br />
erforderlich ist.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für hohe Atomzahlen die 3d-Thomas-Fermi<br />
Näherung verlässliche Ergebnisse erzeugt. Für kleine Atomzahlen ergibt die einfache<br />
numerische Methode nach Baym sinnvolle Resultate, während für quantitative Analysen<br />
die numerische Lösung(iT) berechnet werden muss.<br />
Um Missverständnissen vorzubeugen sei nochmal kurz auf den Begriff des ”<br />
schwach<br />
wechselwirkenden“ Gases eingegangen. Obwohl Statik und Dynamik des Wellenpakets<br />
in den Thomas-Fermi Regimen alleine durch die Wechselwirkung bestimmt sind, spricht<br />
man nicht von einem ”<br />
stark wechselwirkenden“ Gas. Der Begriff bezieht sich alleine auf<br />
die in Abschnitt 3.1.1 beschrieben ”<br />
quantum depletion“. Man kann dennoch einen Bezug<br />
zur Dynamik herstellen. Befindet sich das Ensemble gerade am Übergangspunkt zum<br />
Kondensat, so ist dort die Wechselwirkungsenergie sehr viel kleiner als die kinetische,<br />
dies gilt jedoch nicht mehr für das BEC bei weiterer Abkühlung.