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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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1.1. DAS VAKUUMSYSTEM UND DIE RUBIDIUMQUELLE 11<br />

nische Verschlüsse (Shutter) verhindern, dass resonantes oder nahresonantes Licht vom<br />

Lasersystem während der ”<br />

dunklen“ Verdampfungskühlungsphase in die Kammer gelangt<br />

und dort zu einem Aufheizen der Atome führt. Aus demselben Grund ist die gesamte<br />

Kammer in einem abgedunkelten Bereich untergebracht, der jegliches Raumlicht<br />

von den kalten Atomen fernhält. Im linken Teil der Kammer wird der kalte Atomstrahl<br />

erzeugt, im rechten Teil befinden sich sowohl die magneto-optische Falle als auch die<br />

Magnetfalle, in welcher die Kondensation der Atome stattfindet. Die dazu notwendigen<br />

Magnetfeldspulen befinden sich außerhalb des Vakuum, sie umschließen die Glaszelle,<br />

die den erforderlichen optischen Zugang erlaubt. Die Experimente wurden im optischen<br />

Wellenleiter (grau gezeichnet), in dem das Kondensat in einer Richtung frei expandieren<br />

kann, durchgeführt. Diesem ist das periodische Potential (orange) zur Beeinflussung der<br />

Dynamik der Atome überlagert. Der resonante Abbildungslaserstrahl wird vom Kondensat<br />

teilweise absorbiert und auf eine empfindliche CCD-Kamera abgebildet. Aus diesen<br />

Bildern werden alle Informationen über das Ensemble gewonnen. Dieser Teil des Aufbaus<br />

ist nochmals vergrößert in Abb. 1.8 dargestellt und wird dort diskutiert. Zur besseren<br />

Übersicht sind viele Details der verwendeten Optik, Elektronik und Mechanik in dieser<br />

schematischen Abbildung nicht eingezeichnet. Die einzelnen Komponenten des Aufbaus<br />

werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.<br />

1.1 Das Vakuumsystem und die Rubidiumquelle<br />

1.1.1 Die Vakuumkammer<br />

Zur thermischen Isolation der gekühlten <strong>atomare</strong>n Wolke von der ”<br />

heißen“ Umgebung<br />

wird ein möglichst gutes Vakuum benötigt. Man strebt einen Druck von weniger als<br />

10 −11 mbar an, damit Stöße mit dem verbleibenden Hintergrundgas den Kondensationsprozess<br />

nicht beeinträchtigen. Andererseits ist die Rate mit der man zu Anfang des<br />

Experiments die Atome kühlt und einfängt proportional zu deren Partialdruck. Dieser<br />

sollte daher nicht unter 10 −9 mbar liegen. Man erfüllt die gegensätzlichen Anforderungen,<br />

indem man die Vakuumkammer in zwei Teile unterteilt: in einem wird durch einen so genannten<br />

<strong>atomare</strong>n Funnel (engl. für Trichter) bei relativ hohem Druck (∼ 10 −9 mbar) ein<br />

Strahl kalter Atome, mit hohem Fluss (∼ 10 7 Atome/s) erzeugt. Dieser Strahl wird im<br />

zweiten Teil der Kammer in einer dreidimensionalen magneto-optischen Falle (3d-MOT)<br />

wieder eingefangen. Dementsprechend werden die beiden Teile im Folgenden Funnelbzw.<br />

Motkammer genannt. Verbunden sind sie durch eine differentielle Pumpstufe, die<br />

die gewünschte Druckdifferenz aufrechterhält. Auf diese wird genauer in Abschnitt 1.2.3<br />

eingegangen.<br />

Ein schematischer Überblick ist in Abb. 1.2 dargestellt. Die magneto-optisch gefangenen<br />

Atome und später das Bose-Einstein Kondensat befinden sich im Inneren<br />

einer quaderförmigen Glaszelle mit optischem Zugang aus fünf Raumrichtungen 1 . Als<br />

Pumpen dienen zwei Ionengetterpumpen 2 mit Pumpleistungen von 55 l/s (Funnelkammer)<br />

bzw 150 l/s (Motkammer). Zusätzlich befindet sich in der Motkammer eine Titan-<br />

1 Die Zelle aus Quarzglas wurde von der Fa. Optiglas hergestellt. Der innere Querschnitt beträgt<br />

30 mm x 30 mm, die Wandstärke 4 mm und die Länge mit optischer Qualität 80 mm. Der Wärmeausdehnungskoeffizient<br />

der Zelle wird durch Aufeinanderschmelzen verschiedener Glassorten an denjenigen der<br />

Vakuumkammer angepasst.<br />

2 Modell Vaclon Plus 55 bzw. Vaclon Plus 150 der Fa. Varian

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