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Helle atomare Solitonen - KOPS - Universität Konstanz

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100 KAPITEL 4. KOHÄRENTE WELLENPAKETDYNAMIK<br />

1.4<br />

z /R TF,x<br />

1.2<br />

1<br />

0<br />

5000<br />

10000<br />

Atomzahl<br />

15000<br />

Abbildung 4.6: Signatur für den Übergang <strong>atomare</strong>r Wellenpakete ins Regime der Quasi-<br />

Eindimensionalität: Beobachtung des Aspektverhältnisses η = σ z /R TF,x eines frei expandierenden<br />

Kondensats nach 15 ms Fallzeit in Abhängigkeit der Atomzahl N. Solange sich das Kondensat im<br />

3d-Thomas-Fermi Regime befindet ist η unabhängig von N (waagerechte Linie). Bei sinkender<br />

Atomzahl wird jedoch die Thomas-Fermi Näherung ungültig, die transversale kinetische Energie<br />

wird zunehmend durch die Impulsunschärfe des Grundzustands und weniger durch die Wechselwirkungsenergie<br />

bestimmt. Da in longitudinaler Richtung auf Grund des großen Verhältnisses<br />

der Fallenfrequenzen ω ⊥<br />

ω‖<br />

= 6 das Thomas-Fermi Limit noch gültig ist, steigt η sobald die lineare<br />

Dichte einen gewissen Grenzwert unterschreitet. Die senkrechte Linie markiert die Atomzahl für<br />

die die lineare Dichte unter n 1d < 188 Atome<br />

µm sinkt.<br />

dieser Kondensate führte allerdings nicht zur Ausbildung von <strong>Solitonen</strong>, da die lineare<br />

Dichte in einem solchen Wellenpaket deutlich den im letzten Abschnitt angegebenen<br />

kritischen Wert übersteigt. Das Kondensat unterliegt dem bereits angesprochenen zweidimensionalen<br />

Kollaps [148]. Aus diesem Grund ist eine weitere Reduktion der anfänglichen<br />

Atomzahl notwendig. Diese erfolgt durch die bereits in Abschnitt 4.1.2 beschriebene<br />

Methode der Bragg-Beugung [141]. Dort wurde sie verwendet, um die Potentialtiefe des<br />

optischen Gitters zu bestimmen. Hier nutzt man die Möglichkeit, sie als kohärenten<br />

Atomstrahlteiler“ einzusetzen.<br />

”<br />

Die Potentialtiefe und die Dauer des Braggpulses werden so eingestellt, dass etwa<br />

70% der anfänglich 3000 Atome einen Impuls von 2 k r erhalten und sich mit einer Geschwindigkeit<br />

von 11.8 µm/ms vom verbleibenden Kondensat mit 900(±300) Atomen<br />

entfernen 7 . Der kohärente Braggpuls erfolgt noch in der gekreuzten Dipolfalle mit Frequenzen<br />

ω ⊥ = 2π × 85 Hz und ω ‖ = 2π × 38 Hz. Durch den starken axialen Einschluss<br />

besitzt das Wellenpaket zu diesem Zeitpunkt eine Größe 8 σ z = 4 µm wobei σ z die 1/e 2 -<br />

Breite einer Gaußfunktion darstellt. Das periodische Potential wird nun innerhalb von<br />

4 ms auf einen variablen Endwert U 0 = 0.4 − 1.2 × E r linear erhöht. Die Geschwindigkeit<br />

des gebeugten Braggpulses wird durch die axiale Falle währenddessen auf 1.08 v r<br />

reduziert 9 .<br />

Nach dem Abschalten des Haltestrahls wird das BEC in zwei Stufen an der Band-<br />

7 Bei einer Größe des BEC von 10 µm sind die bragggebeugten Atome bereits nach 1 ms vom verbleibenden<br />

Kondensat räumlich getrennt.<br />

8 Die Form des Wellenpakets ist zu diesem Zeitpunkt parabolisch im Zentrum der Wolke und nähert<br />

sich am Rand einer Gaußverteilung an.<br />

9 Die Messung der Geschwindigkeit der gebeugten Atome nach der Verweildauer von t = 4.2 ms in der<br />

harmonischen Falle stellt eine weitere Möglichkeit dar, die Fallenfrequenz ω ‖ zu bestimmen.

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