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Romanist: Im Dienste der deutschen Nation - KOBRA - Universität ...

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sich bezieht 1402 . Wechsslers „Esprit und Geist“ 1403 scheint Scurla als eine Art<br />

„Hintergrundinformation“ gelesen zu haben, wobei manche Formulierung Ähnlichkeiten mit<br />

Wechsslerscher Ausdrucksweise aufweist. So meint man z. B. gleich auf Seite1, Wechssler zu<br />

vernehmen, wenn man liest, es gehe u. a. darum, „die geistigen Kräfte aufzuzeigen, die in den<br />

Volksbewegungen <strong>der</strong> Gegenwart wirksam sind und das Zusammenleben <strong>der</strong> europäischen<br />

Völker maßgeblich beeinflussen“ 1404 . Auch wenn abgesehen von solchen indirekten<br />

Hinweisen konkrete Nennungen Wechsslers nicht zu finden ist, ist somit festzuhalten, dass er<br />

rezipiert wurde, und dass seine Ausführungen von den Nazis als nützlich betrachtet wurden.<br />

Hier erfolgt ein Schnitt, denn es geht von <strong>der</strong> Wirkung Wechsslers im <strong>Nation</strong>alsozialismus<br />

zurück zu einem wichtigen Kapitel in Wechsslers Schaffen, nämlich den französischen<br />

Vortragsabenden, die auch nicht losgelöst von „Esprit und Geist“ betrachtet werden können:<br />

Die eingeladenen Redner dienen nämlich letztlich dazu, das hier beschriebene Frankreichbild<br />

Wechsslers zu illustrieren.<br />

5. Les Conférences Françaises<br />

5. 1. Voraussetzungen<br />

Auf Einladung von Eduard Wechssler fanden am Romanischen Seminar <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />

Berlin zwischen 1926 und 1934 1405 Vorträge von französischen Schriftstellern und<br />

Philosophen statt, die vom Auswärtigen Amt und vom preußischen Kultusministerium<br />

während <strong>der</strong> ersten Jahre zu gleichen Teilen finanziert wurden. Die entscheidenden<br />

Voraussetzungen für zivilgesellschaftliche Verständigungsinitiativen auch im universitären<br />

Milieu waren durch die verän<strong>der</strong>te Regierungspolitik in den Jahren 1924/25 herbeigeführt<br />

worden, die im Oktober 1925 schließlich zum Vertrag von Locarno führte. In <strong>der</strong> daran<br />

anschließenden „Locarno-Ära“ erreichten zwischen 1925 und 1930 zivilgesellschaftliche<br />

Verständigungsprojekte „einen ersten Höhepunkt in den deutsch-französischen Beziehungen<br />

1402<br />

„Die französische Kultur“ (1931), „Französischer Geist im neuen Europa“ (1925), „und die jüngeren<br />

Veröffentlichungen von Curtius“, außerdem „Die literarischen Wegbereiter des neuen Frankreich“ (1923)<br />

(Ebenda, S.89); „L’Idée de civilisation dans la conscience française“, Publications de la Conciliation<br />

internationale, Bull.No.1, 1929 und „Maurice Barrès und die geistigen Grundlagen des französischen<br />

<strong>Nation</strong>alismus“ (1921) (Ebenda, S. 90).<br />

1403<br />

Scurla, Herbert: Die Dritte Front. Geistige Grundlagen des Propagandakrieges <strong>der</strong> Westmächte, Berlin 1940,<br />

z.B. S. 89.<br />

1404<br />

Ebenda, S.1.<br />

1405<br />

Möglicherweise auch noch später, diese Zeit ist jedoch nicht belegt.<br />

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