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Romanist: Im Dienste der deutschen Nation - KOBRA - Universität ...

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<strong>Im</strong> Februar 1930 teilt das Kuratorium ihm schließlich mit, dass man sich wegen <strong>der</strong><br />

„äußerst angespannten Etatslage <strong>der</strong> Handels- Hochschule“ gezwungen sähe, die<br />

Vorlesungen, „die mehr <strong>der</strong> allgemeinen Bildung dienen als unmittelbar zur kaufmännischen<br />

Ausbildung gehören, fortfallen zu lassen“ 223 . Davon sei ab dem Wintersemester 1930/31 auch<br />

seine Vorlesung betroffen. <strong>Im</strong> letzten Teil des Briefes wird Wechssler in <strong>der</strong> Folge mit<br />

freundlichen Worten eine Absage erteilt: Dies sei „ganz beson<strong>der</strong>s schmerzlich, weil wir ihre<br />

Lehrtätigkeit an unserer Handels- Hochschule sehr hoch einschätzen“. Man hoffe, Wechssler<br />

werde <strong>der</strong> Hochschule sein „Wohlwollen erhalten“ und man könne ihn „bei Eintritt besserer<br />

Zeiten“ wie<strong>der</strong> für sich gewinnen. 224 Ein purer Euphemismus, wie ein Schreiben von Heinrich<br />

Spies an den Rektor <strong>der</strong> Handelshochschule vom Juni 1932 zeigt, denn Spies scheint hier<br />

seine anfängliche Meinung über Wechssler gründlich geän<strong>der</strong>t zu haben. Er schreibt, dass<br />

man mit Wechssler „ungünstige Erfahrungen“ gemacht habe, da dieser „es bei aller seiner<br />

Wissenschaftlichkeit und Vortragskunst lei<strong>der</strong> nicht verstand, sich auf unsere beson<strong>der</strong>en<br />

Bedürfnisse einzustellen“. Jetzt suche er jemanden – fürs Deutsche –, <strong>der</strong> das auch kann,<br />

„eher einen Oberstudiendirektor“ 225 .<br />

Wechssler scheint es demnach insgesamt nicht gelungen zu sein, die Studenten bzw.<br />

Kollegen <strong>der</strong> Handelshochschule vom praktischen Nutzen seiner Art <strong>der</strong> Beschäftigung mit<br />

dem Französischen zu überzeugen. Dies mag daran gelegen haben, dass die Prioritäten <strong>der</strong><br />

Handelshochschule möglicherweise eher in <strong>der</strong> konkreten, zweckgebundenen<br />

Sprachvermittlung bzw. auf ökonomischem Gebiet gelegen haben. In dem Schreiben vom<br />

Februar 1930 klingt dementsprechend an, dass Wechsslers Vorlesungen keinen direkten<br />

Bezug zur kaufmännischen Ausbildung haben, weshalb sie in den Bereich „allgemeine<br />

Bildung“ geschoben werden. Das gleiche wird – nur deutlicher und direkter – in dem<br />

Schreiben von 1932 moniert, wenn von den „beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen“ gesprochen wird, auf<br />

die er sich nicht einstellen konnte. Entsprechend kam man im Anschluss daran auch nicht<br />

mehr auf Wechssler zurück. So, wie es aussah, war man sogar eher froh, ihn losgeworden zu<br />

sein.<br />

223<br />

WHB 677, v. 14.Februar 1930.<br />

224<br />

Ebenda.<br />

225<br />

WIHAHO v. 9.Juni 1932.<br />

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