3. Serbski dom Budyšin a Choćebuz - Stiftung für das sorbische Volk ...
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Teil II – Gesamtkonzept zur Förderung der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />
- Für die Übernahme von vermittelnden Tätigkeiten<br />
an Bildungseinrichtungen ist die<br />
Möglichkeit einer Refinanzierung durch <strong>das</strong><br />
Kultusministerium bzw. […] zu prüfen,<br />
- Drittdienstleistungen wie Trachten- und<br />
Technikverleih und die Betreuung externer<br />
Veranstaltungen sollten in begrenztem Maße<br />
kostenpflichtig durchgeführt werden. 15<br />
Bei entsprechender tariflicher und inflationsinduzierter<br />
Teuerungsrate von jährlich<br />
2% und gleichbleibender Förderung der<br />
<strong>Stiftung</strong> sowie geringen Steigerungsraten<br />
der Eigeneinahmen durch Veranstaltungserlöse<br />
und Drittmittel ist dennoch ein<br />
jährlich steigendes Defizit zu erwarten, <strong>das</strong><br />
im Jahre 2015 etwa 400 TEUR erreicht<br />
haben dürfte.<br />
9.4 Empfehlungen <strong>für</strong> die Sparten<br />
Sprech- und Puppentheater<br />
9.4.1 Neuausrichtung der<br />
Theaterförderung<br />
Die IST-Analyse hat erbracht, daß die<br />
Zuwendungen an <strong>das</strong> DSVTh nur zu einem<br />
Bruchteil in die <strong>sorbische</strong> Theaterarbeit<br />
fließen. Aus Sicht der Gutachter ist<br />
die bisherige Förderpraxis daher in ein<br />
neues Gleichgewicht zwischen Leistungserbringung<br />
und finanzieller Absicherung<br />
zu überführen. Schon in der IST-Analyse<br />
wurde dahingehend vorgeschlagen:<br />
Für die Planung des Jahres 2010 ff. ist es möglicherweise<br />
realistisch, eine Steigerung des Aufführungsanteils<br />
zurück auf <strong>das</strong> Niveau von 2002 zu<br />
unterstellen und einen Faktor von 2 auf <strong>das</strong> o.g.<br />
rechnerische Ergebnis anzulegen. Dann, aber erst<br />
dann, wäre von einem untersetzten Wert der<br />
Leistungen im sorbischsprachigen Schauspiel und<br />
15 Vogt, Matthias Theodor u. a.: <strong>Serbski</strong> ludowy<br />
ansambl. Eine kulturpolitikwissenschaftliche Analyse.<br />
Edition kulturelle Infrastruktur Bd. 1. Frankfurt/Main<br />
u.a. 2008, S. 214.<br />
der sorbischsprachigen Puppe von zum Beispiel<br />
750 TEUR auszugehen, zu finanzieren mit 500<br />
TEUR aus <strong>Stiftung</strong>smitteln und 250 TEUR<br />
aus dem Zufluß der kommunalen Mittel.<br />
An dieser Empfehlung halten die Gutachter<br />
weiterhin fest. Eine Zuweisung von 1,3<br />
Mio. € an <strong>das</strong> DSVTh ist unter den gegebenen<br />
Umständen nicht zu rechtfertigen,<br />
in Anbetracht der personellen und materiellen<br />
Ausstattung des <strong>sorbische</strong>n Theaters<br />
am DSVTh und dem Zuschauerpotential<br />
erscheint eine weitere Förderung über die<br />
besagten 750 TEUR hinaus weder verhältnismäßig<br />
noch ökonomisch sinnvoll.<br />
9.4.2 Kulturpolitische Zielstellung<br />
Die Zuweisung der Mittel ist mit kulturpolitischen<br />
Zielen zu untersetzen, nach denen<br />
die Theaterarbeit strategisch auszurichten<br />
ist. Zu den wichtigsten Zielen<br />
zählen:<br />
- Erstes Ziel der Theaterarbeit ist <strong>sorbische</strong>s<br />
Sprech- und Puppentheater<br />
auch weiterhin auf professionellem<br />
Niveau anzubieten und ein zentraler<br />
Bezugs- und Identifikationspunkt <strong>für</strong><br />
die <strong>sorbische</strong> Gesellschaft zu sein.<br />
- Zweitens, die <strong>sorbische</strong> Theatertätigkeit<br />
soll sich in Zukunft noch stärker<br />
auf die theaterpädagogische Vermittlungsarbeit<br />
konzentrieren und die Anleitung<br />
respektive Betreuung sowohl<br />
von Kinder- und Jugendensembles als<br />
auch von Laienensembles als Schwerpunkt<br />
begreifen.<br />
- Als drittes Ziel ist die Sprech- und<br />
Sprachpflege als zentrales Wirkfeld<br />
der Vermittlungsarbeit zu begreifen,<br />
mit entsprechenden bühnenwirksamen<br />
Maßnahmen sind positive Impulse<br />
<strong>für</strong> eine weiterführende Revitalisierung<br />
der ober- wie nieder<strong>sorbische</strong>n<br />
Sprache anzustreben.