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3. Serbski dom Budyšin a Choćebuz - Stiftung für das sorbische Volk ...

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88<br />

Teil II – Gesamtkonzept zur Förderung der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />

und betreut gemeinsam mit einer Lehrerkommission<br />

die <strong>sorbische</strong>n Lehrpläne,<br />

zudem hat es in der Vergangenheit Fortbildungen<br />

<strong>für</strong> Lehrer in Eigeninitiative<br />

organisiert und die Herstellung von Lernhilfen<br />

und unterrichtsbegleitenden Materialien<br />

initiiert. Dies alles liegt in der Verantwortung<br />

einer 0,5 VZÄ und sollte in<br />

Zukunft stärker durch die Arbeit des Bildungswerkes<br />

unterstützt werden. Ein Mitspracherecht<br />

ist nur eine logische Konsequenz.<br />

Vor allem müssen Ddie Arbeit am Witaj-<br />

Projekt und die schulbegleitende Betreuung<br />

müssen vor allem im Interesse des<br />

Landkreises Bautzen liegen. , der mMit<br />

seinen Gesellschaftsanteilen und eine angemessene<br />

Teilfinanzierung in Höhe von<br />

10% gemessen am Fehlbedarf sollte er der<br />

en AnfoForderungen auch auf dem Gebiet<br />

der Sprech- und Sprachpflege gerecht<br />

werden sollte, die sich aus der Sächsischen<br />

Verfassung und der Landkreisordnung<br />

ergebenstellt.<br />

Der Sorbische Schulverein, der ohnehin<br />

eigene Witaj-Kindertagesstätten trägt, und<br />

der die <strong>sorbische</strong> Lehrerschaft zu seinen<br />

Mitgliedern zählt, ist der politische Interessenvertreter<br />

der Sorben auf dem Gebiet<br />

der Bildung. Er kooperiert mit dem Sächsischen<br />

Bildungsinstitut und hält regelmäßig<br />

Kontakt zum Staatsministerium <strong>für</strong><br />

Kultus; zahlreiche Projekte, die in seiner<br />

Verantwortung liegen, sind in der Vergangenheit<br />

ohnehin vom Sprachzentrum<br />

organisiert worden und sollten auch weiterhin<br />

vom Bildungswerk betreut werden;<br />

er wird deswegen auch bei den konzeptionellen<br />

und operativbezogenen Empfehlungen<br />

als Kooperationspartner genannt.<br />

Zudem wirken Mitglieder des Schulvereins<br />

als Übersetzer und Berater bei der Herstellung<br />

<strong>sorbische</strong>r Schulbücher und von<br />

unterrichtsbegleitenden Lehr- und Lernmaterialien<br />

mit.<br />

Als Fernziel in etwa zehn Jahren wäre es<br />

denkbar, einen geeigneten <strong>sorbische</strong>n<br />

Träger nach dem Vorbild der Dänen in<br />

Südschleswig mit der Trägerschaft der<br />

<strong>sorbische</strong>n Schulen zu beauftragen 2 . Dort<br />

kommt <strong>das</strong> schleswig-holsteinische Privatschulenmodell<br />

zur Anwendung, <strong>das</strong> den<br />

Ersatz von 70% der vergleichbaren Kosten<br />

öffentlicher Schulen vorsieht und die<br />

restlichen 30% aus den Mitteln der Bonn-<br />

Kopenhagener Vereinbarung bestreitet. 3<br />

Das dänische Schulsystem ist die entscheidende<br />

Größe <strong>für</strong> die dänische Zivilgesellschaft,<br />

Sprache und Kultur in Südschleswig<br />

und attraktiv auch <strong>für</strong> deutsche<br />

Schüler bzw. deren Eltern. Hiervon ist <strong>das</strong><br />

<strong>sorbische</strong> Schulsystem derzeit noch weit<br />

entfernt; als Fernziel des <strong>Serbski</strong> <strong>dom</strong> sind<br />

entsprechende Konzepte denkbar.<br />

Inzwischen hat der <strong>Serbski</strong> <strong>dom</strong> als demokratisch<br />

legitimierter Vertreter des<br />

<strong>sorbische</strong>n <strong>Volk</strong>es hat auch <strong>für</strong> die Pflege<br />

und Entwicklung der <strong>sorbische</strong>n Sprache<br />

politische Sorge zu tragen und die Interessen<br />

des <strong>sorbische</strong>n <strong>Volk</strong>esgruppe auf diesem<br />

Gebiet zu artikulieren. Insofern ist er<br />

als Entscheidungsträger bei der Trägerschaft<br />

des Bildungswerkes zu berücksichtigen.<br />

2 Zu den Problemen des deutschen Privatschulwesens<br />

siehe Klein, Helmut E.: Privatschulen in<br />

Deutschland, Regulierung – Finanzierung – Wettbewerb,<br />

IW-Analysen Nr. 25, Köln 2007. Die PI-<br />

SA-Erfolge der Privatschulen werden in der IW<br />

stark herausgestellt, aber nicht soziologisch eingebettet.<br />

Auf die hohe Attraktivität deutscher<br />

Auslandsschulen sowie internationaler Schulen<br />

in Deutschland sei verwiesen.<br />

3 Diedrichsen, Jan: Von der Belastung zum Mehrwert.<br />

Die Deutsche Minderheit in Nordschleswig, Dänemark.<br />

In: Vogt, Matthias Theodor u. a. (Hrsg.): Minderheiten<br />

als Mehrwert. Schriften des Collegium<br />

PONTES Band VI. Frankfurt etc. 2010.

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