3. Serbski dom Budyšin a Choćebuz - Stiftung für das sorbische Volk ...
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Teil II – Gesamtkonzept zur Förderung der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />
und betreut gemeinsam mit einer Lehrerkommission<br />
die <strong>sorbische</strong>n Lehrpläne,<br />
zudem hat es in der Vergangenheit Fortbildungen<br />
<strong>für</strong> Lehrer in Eigeninitiative<br />
organisiert und die Herstellung von Lernhilfen<br />
und unterrichtsbegleitenden Materialien<br />
initiiert. Dies alles liegt in der Verantwortung<br />
einer 0,5 VZÄ und sollte in<br />
Zukunft stärker durch die Arbeit des Bildungswerkes<br />
unterstützt werden. Ein Mitspracherecht<br />
ist nur eine logische Konsequenz.<br />
Vor allem müssen Ddie Arbeit am Witaj-<br />
Projekt und die schulbegleitende Betreuung<br />
müssen vor allem im Interesse des<br />
Landkreises Bautzen liegen. , der mMit<br />
seinen Gesellschaftsanteilen und eine angemessene<br />
Teilfinanzierung in Höhe von<br />
10% gemessen am Fehlbedarf sollte er der<br />
en AnfoForderungen auch auf dem Gebiet<br />
der Sprech- und Sprachpflege gerecht<br />
werden sollte, die sich aus der Sächsischen<br />
Verfassung und der Landkreisordnung<br />
ergebenstellt.<br />
Der Sorbische Schulverein, der ohnehin<br />
eigene Witaj-Kindertagesstätten trägt, und<br />
der die <strong>sorbische</strong> Lehrerschaft zu seinen<br />
Mitgliedern zählt, ist der politische Interessenvertreter<br />
der Sorben auf dem Gebiet<br />
der Bildung. Er kooperiert mit dem Sächsischen<br />
Bildungsinstitut und hält regelmäßig<br />
Kontakt zum Staatsministerium <strong>für</strong><br />
Kultus; zahlreiche Projekte, die in seiner<br />
Verantwortung liegen, sind in der Vergangenheit<br />
ohnehin vom Sprachzentrum<br />
organisiert worden und sollten auch weiterhin<br />
vom Bildungswerk betreut werden;<br />
er wird deswegen auch bei den konzeptionellen<br />
und operativbezogenen Empfehlungen<br />
als Kooperationspartner genannt.<br />
Zudem wirken Mitglieder des Schulvereins<br />
als Übersetzer und Berater bei der Herstellung<br />
<strong>sorbische</strong>r Schulbücher und von<br />
unterrichtsbegleitenden Lehr- und Lernmaterialien<br />
mit.<br />
Als Fernziel in etwa zehn Jahren wäre es<br />
denkbar, einen geeigneten <strong>sorbische</strong>n<br />
Träger nach dem Vorbild der Dänen in<br />
Südschleswig mit der Trägerschaft der<br />
<strong>sorbische</strong>n Schulen zu beauftragen 2 . Dort<br />
kommt <strong>das</strong> schleswig-holsteinische Privatschulenmodell<br />
zur Anwendung, <strong>das</strong> den<br />
Ersatz von 70% der vergleichbaren Kosten<br />
öffentlicher Schulen vorsieht und die<br />
restlichen 30% aus den Mitteln der Bonn-<br />
Kopenhagener Vereinbarung bestreitet. 3<br />
Das dänische Schulsystem ist die entscheidende<br />
Größe <strong>für</strong> die dänische Zivilgesellschaft,<br />
Sprache und Kultur in Südschleswig<br />
und attraktiv auch <strong>für</strong> deutsche<br />
Schüler bzw. deren Eltern. Hiervon ist <strong>das</strong><br />
<strong>sorbische</strong> Schulsystem derzeit noch weit<br />
entfernt; als Fernziel des <strong>Serbski</strong> <strong>dom</strong> sind<br />
entsprechende Konzepte denkbar.<br />
Inzwischen hat der <strong>Serbski</strong> <strong>dom</strong> als demokratisch<br />
legitimierter Vertreter des<br />
<strong>sorbische</strong>n <strong>Volk</strong>es hat auch <strong>für</strong> die Pflege<br />
und Entwicklung der <strong>sorbische</strong>n Sprache<br />
politische Sorge zu tragen und die Interessen<br />
des <strong>sorbische</strong>n <strong>Volk</strong>esgruppe auf diesem<br />
Gebiet zu artikulieren. Insofern ist er<br />
als Entscheidungsträger bei der Trägerschaft<br />
des Bildungswerkes zu berücksichtigen.<br />
2 Zu den Problemen des deutschen Privatschulwesens<br />
siehe Klein, Helmut E.: Privatschulen in<br />
Deutschland, Regulierung – Finanzierung – Wettbewerb,<br />
IW-Analysen Nr. 25, Köln 2007. Die PI-<br />
SA-Erfolge der Privatschulen werden in der IW<br />
stark herausgestellt, aber nicht soziologisch eingebettet.<br />
Auf die hohe Attraktivität deutscher<br />
Auslandsschulen sowie internationaler Schulen<br />
in Deutschland sei verwiesen.<br />
3 Diedrichsen, Jan: Von der Belastung zum Mehrwert.<br />
Die Deutsche Minderheit in Nordschleswig, Dänemark.<br />
In: Vogt, Matthias Theodor u. a. (Hrsg.): Minderheiten<br />
als Mehrwert. Schriften des Collegium<br />
PONTES Band VI. Frankfurt etc. 2010.