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3. Serbski dom Budyšin a Choćebuz - Stiftung für das sorbische Volk ...

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172<br />

Teil II – Gesamtkonzept zur Förderung der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />

wäre, und schon gar nicht die Mittel hier<strong>für</strong>.<br />

Anzustreben ist vielmehr die Zusammenarbeit<br />

mit den Goethe-Instituten und<br />

dessen Ausstellungsflächen, aber auch der<br />

Deutschen Botschaft und den zahllosen<br />

potentiellen Partnern im zivilen Bereich,<br />

die alle bereits „Laufkundschaft“ haben,<br />

die es nur anzusprechen gilt. Als Geschäftsbedarf<br />

sind zu kalkulieren 6 TEUR,<br />

als Reisekostenfonds 6 TEUR. Entscheidend<br />

ist die Ausstattung mit 50 TEUR<br />

Projektmittel und Eigenmittel <strong>für</strong> Drittmittelvorhaben<br />

– damit läßt sich viel erreichen.<br />

Unter anderem läßt sich damit jene<br />

Aufmerksamkeit erzielen, die der Bundesrepublik,<br />

Brandenburg, Sachsen und natürlich<br />

in erster Linie dem <strong>sorbische</strong>n<br />

<strong>Volk</strong> und seinem sorbisch-deutschen Siedlungsgebiet<br />

zugute kommen soll. Wenn<br />

man weiß, daß die hochkostenintensiven<br />

Goethe-Institute über teilweise gar nicht<br />

sehr viel mehr freie Projektmittel verfügen,<br />

und wenn man die Leiter so aussucht,<br />

daß sie ihre Projekte zu wesentlichen Teilen<br />

über die zivilgesellschaftlichen Kräfte<br />

ihrer „Freunde des <strong>sorbische</strong>n <strong>Volk</strong>es“ zu<br />

realisieren in der Lage sind, dann kann<br />

man <strong>das</strong> Potential dieser Beträge erst würdigen.<br />

Ohne die allerdings, <strong>das</strong> sei nachdrücklich<br />

vermerkt, macht die Gründung<br />

der Kulturbüros keinen rechten Sinn.<br />

Als Name der Kulturbüros wird Brězan-<br />

Institute empfohlen. Juri Brězan (der seinen<br />

„Krabat“ interessanterweise in deutscher<br />

Sprache geschrieben hatte und ihn dann<br />

erst ins Ober<strong>sorbische</strong> übertrug) ist einer<br />

der denk- und sprachmächtigsten Autoren<br />

Deutschlands der zweiten Hälfte des 20.<br />

Jahrhunderts; die Komplexität von Gegenstand<br />

und Darstellung speziell des<br />

„Krabat“ wird vielleicht von einigen<br />

Schweizer Autoren der Zeit, kaum aber<br />

von westdeutschen Autoren egalisiert.<br />

Sein Nachlaß ist eben nach Marbach gegangen,<br />

sein Haus wird derzeit von der<br />

Familie genutzt, könnte aber mit wenig<br />

Aufwand museal genutzt und <strong>für</strong> die<br />

Nachwelt erhalten werden.<br />

Als Rechtsform <strong>für</strong> die Kulturbüros wären<br />

jeweils eingetragene Vereine ideal, die von<br />

den lokalen Freunden des <strong>sorbische</strong>n <strong>Volk</strong>es<br />

getragen würden. Leiter, Volontäre<br />

und Praktikanten sollten beim <strong>Serbski</strong><br />

<strong>dom</strong> angestellt werden und an die jeweilige<br />

Wirkungsstätte entsandt werden. Es ist<br />

darauf zu achten, daß die Körperschaft<br />

hierbei nicht den Entsendemechanismen<br />

des öffentlichen Dienstes unterliegt, insbesondere<br />

nicht den Auslandszuschlägen.<br />

Die Büros sollten jedes Jahr von Oktober<br />

bis Juni vor Ort arbeiten. Der Juli ist <strong>für</strong><br />

Urlaub freizugeben. Im August sollen die<br />

Leiter die Lausitzer Sommerkurse anleiten<br />

und Volontäre und Praktikanten sich auf<br />

denselben in die Materie einarbeiten. Im<br />

September soll nach altem Diplomatenbrauch<br />

die Rückbindung an die Entsendestelle<br />

erfolgen durch einen Einsatz innerhalb<br />

der Körperschaft – Vertrauen ist gut,<br />

persönliche Kommunikation und Abstimmung<br />

des Jahresprogramms sind besser.<br />

Die Gesamtleitung des Programms obliegt<br />

dem von der Körperschaft zu bestimmenden<br />

„Sorbischen Außenminister“, d. h. in<br />

der Regel dem stellvertretenden Vorsitzenden<br />

der Körperschaft. Er verfügt mit<br />

den Kulturbüros ohne Mehrkosten über<br />

Außenstellen bei Europarat und Europäischem<br />

Parlament (Straßburg), Europäischer<br />

Union und NATO (Brüssel), Bundesregierung<br />

und Landesvertretungen<br />

(Berlin), tschechischer und polnischer<br />

Regierung (Prag und Warschau). Für<br />

Brüssel und Berlin wäre zum Zwecke der<br />

Kostenminimierung über eine Verortung<br />

in den Landesvertretungen zu reflektieren.

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