3. Serbski dom Budyšin a Choćebuz - Stiftung für das sorbische Volk ...
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Teil II – Gesamtkonzept zur Förderung der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />
sen eines Kontraktmanagements im Sinne<br />
des Bundesministeriums zu bedienen.<br />
5.2 Vorteile des<br />
Kontraktmanagements<br />
Erste überwiegend positive Erfahrungen<br />
mit dem Einsatz des New Public Management,<br />
wie es mitunter auch genannt wird,<br />
wurden an deutschen Hochschulen bereits<br />
gesammelt. Es hat sich herausgestellt, daß<br />
diese Form der Steuerung bei Zielfindung<br />
und -definition, dem Sanktionsdefizit,<br />
mangelnder Planungssicherheit sowie bei<br />
ungeklärten Zuständigkeiten Abhilfe<br />
schaffen konnte. 4<br />
Im Kulturbereich hingegen ist man bislang<br />
eher zögerlich gewesen, Institutionen und<br />
deren Leistungserbringung über Zielvereinbarungen<br />
zu steuern. 5 Dabei existiert<br />
eine Reihe an Argumenten, die <strong>für</strong> eine<br />
Umsetzung des Kontraktmanagements<br />
auch in Kulturbetrieben sprechen. Leistungsvereinbarungen<br />
geben nämlich klare<br />
Zielvorgaben, die mit den finanziellen<br />
Mitteln des Zuwendungsgebers innerhalb<br />
bestimmter Zeiträume zu erreichen sind.<br />
Im Gefolge dessen ergibt sich die Möglichkeit<br />
einer Qualitätskontrolle und somit<br />
der Qualitätssicherung auf lange Sicht.<br />
Leistungsvereinbarungen müssen aber der<br />
Erkenntnis folgen, daß nur der partnerschaftliche<br />
Dialog zu positiven Effekten<br />
führen kann. Auf Seiten der Kunst- und<br />
Kulturschaffenden besteht ohnehin eine<br />
hohe Abhängigkeit vom öffentlichen<br />
Geldfluß, auf Seiten der Zuwendungsgeber<br />
wiederum die Angewiesenheit auf<br />
4 Vgl. Berthold, Christian: Kann Wissenschaft zum<br />
Gegenstand von Kontraktmanagement gemacht werden?<br />
Präsentation CHE Consultant. 2002.<br />
5 Kreck, Vladimir: Der „Automatismus der Tradierung“.<br />
Eine kritische Betrachtung öffentlicher Kulturfinanzierung.<br />
In: Bühnengenossenschaft 8-9/2004.<br />
kulturelle Institutionen, um kulturpolitische<br />
Ziele umzusetzen. 6 Eine Verweigerungshaltung<br />
auf der einen wie auf der<br />
anderen Seite erscheint daher nicht angebracht,<br />
auf lange Sicht wäre sie sogar kontraproduktiv<br />
<strong>für</strong> die Fortentwicklung. So<br />
haben Leistungsvereinbarungen letztendlich<br />
eine soziale Dimension, da im Verhandlungsprozeß<br />
beide Seiten ein Verständnis<br />
<strong>für</strong> den anderen entwickeln müssen.<br />
Zudem haben Leistungsvereinbarungen in<br />
der Regel eine Laufzeit über die Jährlichkeit<br />
des öffentlichen Haushaltes hinaus.<br />
Sie werden üblicherweise <strong>für</strong> einen Zeitraum<br />
von drei oder häufig auch fünf Jahren<br />
abgeschlossen. Da sowohl die Leistungen,<br />
die eine Institution innerhalb<br />
dieser Laufzeit zu erbringen hat, als auch<br />
die da<strong>für</strong> zur Verfügung zu stellenden<br />
Mittel Teil der Vereinbarung sind, profitieren<br />
die Leistungserbringer von einer Planungssicherheit,<br />
die sich über mehrere<br />
Jahre erstreckt. Eine Voraussetzung da<strong>für</strong><br />
ist freilich, daß der Zuwendungsgeber<br />
bereit ist, sich über <strong>das</strong> Jährlichkeitsprinzip<br />
des Haushaltswesens hinwegzusetzen<br />
sowie vom Instrument der Fehlbedarfsfinanzierung<br />
abzusehen und statt dessen die<br />
Institutionen im Wege der Festbetragsfinanzierung,<br />
die eine Übertragbarkeit von<br />
Finanzmittel ins Folgejahr ermöglicht, zu<br />
fördern. 7<br />
6 Vgl. Kreck, Vladimir: Kritische Betrachtung öffentlicher<br />
Kulturfinanzierung. Unveröffentl. Diplomarbeit<br />
an der Hochschule Zittau/Görlitz und dem<br />
Institut <strong>für</strong> kulturelle Infrastruktur Sachsen.<br />
2002. S. 48f.<br />
7 Vgl. Kreck, Vladimir. Der „Automatismus der<br />
Tradierung“. Eine kritische Betrachtung öffentlicher<br />
Kulturfinanzierung. In: Bühnengenossenschaft 8-<br />
9/2004; auch Wimmer Norbert, Müller, Thomas.<br />
Leistungs- und Zielvereinbarungen in der Verwaltung.<br />
Rechtsnatur, Chancen und Risiken <strong>für</strong> die Praxis.<br />
In: Pernthaler, Peter, Weber Karl, Wimmer