3. Serbski dom Budyšin a Choćebuz - Stiftung für das sorbische Volk ...
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Teil II – Gesamtkonzept zur Förderung der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />
ten sowie eine komparatistische Perspektive<br />
mit Blick auf andere nationale<br />
Minderheiten ermöglichen.<br />
Die Renovierung und technische Modernisierung<br />
des Hauses in der Mühlenstr. 12<br />
ist Grundvoraussetzung <strong>für</strong> ein Konzept<br />
wechselnder Jahresausstellungen. Angeregt<br />
wird des weiteren, daß der Innenhof eine<br />
Überdachung erfährt und somit <strong>das</strong> ganze<br />
Jahr über als Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche<br />
genutzt werden kann. Der<br />
finanzielle Aufwand schon der Renovierung<br />
würde allerdings die Möglichkeiten<br />
der <strong>Stiftung</strong> übersteigen. Da ohnehin unabhängig<br />
von der Ausstellungsform Baumaßnahmen<br />
nötig sein werden, sollten <strong>das</strong><br />
MWFK Brandenburg und die Stadt Cottbus<br />
gemeinsam eine Lösung <strong>für</strong> die Finanzierung<br />
suchen.<br />
Sollte man sich allerdings entgegen der<br />
Gutachterpräferenz <strong>für</strong> eine Dauerausstellung<br />
entscheiden, so wird man durch geschickten<br />
Einsatz audio-visueller und interaktiver<br />
Medien eine zeitgemäße Darstellung<br />
nieder<strong>sorbische</strong>r Lebensweisen zu<br />
realisieren wissen. Allerdings wird man<br />
perspektivisch mit diesem Format viel<br />
mehr als die jetzigen Effekte, auch auf die<br />
Besucherzahlen bezogen, nur unter bestimmten<br />
konzeptionellen Bedingungen<br />
und nur mit einer aktiven auf Nachhaltigkeit<br />
bedachten Vermittlungsarbeit erzielen.<br />
Als Vorbild <strong>für</strong> ein gelungenes Museumskonzept<br />
sei hier <strong>das</strong> Archäologische Museum<br />
Hamburg genannt, welches <strong>für</strong> seinen<br />
radikalen Neuanfang zu Recht vor<br />
einigen Monaten in der FAZ gelobt wurde.<br />
11 Der dortige Direktor stieß bei seiner<br />
Suche nach einem kompetenten Partner<br />
<strong>für</strong> den Paradigmenwechsel auf den<br />
11 Vgl. F.P.: Das Museum als Spielplatz. Archäologische<br />
Sammlung in Hamburg mit neuem Konzept. In: FAZ<br />
vom 15.5.2009.<br />
Spielwarenhersteller Ravensburger bzw.<br />
auf dessen Tochter Ravensburger Freizeitund<br />
Promotion-Service GmbH, die Landschaften<br />
<strong>für</strong> Kinder wie etwa Spielplätze<br />
und Freizeitparks plant und umsetzt. Im<br />
Ergebnis der Zusammenarbeit ist im<br />
Frühjahr 2009 die neue Dauerausstellung<br />
eröffnet worden – eine Kombination aus<br />
archäologischer Sammlung und generationsübergreifendem<br />
Spielspaß mit steten<br />
komparatistischen Gegenwarts- und Zukunftsbezügen<br />
als wesentliche Leitmotive<br />
der Ausstellung.<br />
Aus Sicht der Gutachter sind bei einer<br />
Dauerausstellung in Cottbus nur dann die<br />
kulturpolitischen Ziele nachhaltig zu erreichen,<br />
wenn ein vergleichbares Museumskonzept<br />
realisiert wird. Dieses muß eben<br />
jene permanente Ausstrahlung und Erlebnisattraktivität<br />
mit entsprechenden regionalen<br />
und überregionalen Effekten versprechen,<br />
um der Revitalisierung der nieder<strong>sorbische</strong>n<br />
Sprache und Kultur positive<br />
Impulse und nachhaltige Anreize zu<br />
geben. Ein (neues) Wendisches Museum<br />
mit einem jedoch gleichbleibenden Ausstellungsprofil,<br />
womöglich erweitert um<br />
einige mediale Elemente, würde sich voraussichtlich<br />
in fünf bis maximal zehn Jahren<br />
erneut die Strukturfrage stellen müssen.<br />
10.2.3 Konzeptionelle und operativbezogene<br />
Empfehlungen<br />
Absoluten Vorrang im Hinblick auf alle<br />
weiteren Empfehlungen hat, wie bereits<br />
dargelegt, der Neuanfang im Ausstellungswesen<br />
des Museums. Dennoch sind<br />
weitere konkrete Maßnahmen ausgehend<br />
von der ICOM-Definition und den damit<br />
einhegenden Anforderungen an zeitgemäße<br />
Museumsarbeit sowie ausgehend von<br />
den kulturpolitischen Zielen zeitnah zu<br />
ergreifen, um weitere gravierende Defizite