3. Serbski dom Budyšin a Choćebuz - Stiftung für das sorbische Volk ...
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Teil II – Gesamtkonzept zur Förderung der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />
auf die weitere Arbeit des Museums auswirken:<br />
Inhaltlich, da nunmehr die Maćica<br />
Serbska ihre wissenschaftliche Fachkompetenz<br />
einbringen könnte und in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Museum eine<br />
Aufwertung ihres bürgerschaftlichen Engagement<br />
erfährt. Ökonomisch gesehen,<br />
gilt auch hier, daß die kommunale Ebene<br />
nicht aus der Verantwortung <strong>für</strong> die Förderung<br />
der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />
genommen werden darf.<br />
Präferenz: Es wird empfohlen, Option 3,<br />
also die Ausgründung des Museums in<br />
eine Public Private Partnership, zu realisieren,<br />
da sich aus diesem Modell die größten<br />
Vorteile <strong>für</strong> die weitere Museumsarbeit am<br />
Standort Bautzen erwachsen sollten. Option<br />
2 wäre zwar als ideal zu bezeichnen.<br />
Sie bietet die Perspektive einer schnellen<br />
Professionalisierung der Institution und<br />
eine weltweite Promotion der <strong>sorbische</strong>n<br />
Kultur durch die Kommunikationskanäle<br />
der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden,<br />
doch es besteht erstens die Gefahr,<br />
daß man als staatliche Unterabteilung<br />
endgültig die Akzeptanz im <strong>sorbische</strong>n<br />
Siedlungsgebiet verliert. Zweitens bestünde<br />
in der neuen Konstellation die Gefahr<br />
einer Behandlung als nebensächliche Aufgabe<br />
(siehe dazu auch unter Prämissen). Die<br />
Entwicklung der Sorabistik an der Universität<br />
Leipzig, <strong>das</strong> nicht offiziell gerügte<br />
Diktum des Leipziger Kanzlers vom<br />
„Minderheitenschutz als Schutz der<br />
Mehrheit vor der Minderheit“ und die<br />
Analyse von Martin Walde der anti<strong>sorbische</strong>n<br />
Stereotype in Staat, Kirchen und<br />
Öffentlichkeit lassen erwarten, daß selbst<br />
bei einer von Minister und SKD-Leitung<br />
gewollten Integration des Sorbischen Museums<br />
in die Staatlichen Kunstsammlungen<br />
Dresden auf der Arbeitsebene erst<br />
nach einem längeren Zeitraum Friktionsfreiheit<br />
erreicht werden könnte. Aber<br />
vielleicht schätzen die Gutachter die seit<br />
ihrer Gründung 1560 weltoffene SKD<br />
falsch ein?<br />
Indem bei Option 3 die Maćica Serbska<br />
als Vertreterin der <strong>sorbische</strong>n Zivilgesellschaft<br />
in die Verantwortung der Trägerschaft<br />
einbezogen wird, dürfte die Akzeptanz<br />
des Museums beim <strong>sorbische</strong>n <strong>Volk</strong><br />
steigen, nicht zuletzt als Folge des Interesses<br />
an der Arbeit des Hauses durch die ca.<br />
200 Vereinsmitglieder und deren indirekte<br />
Teilhabe an Entscheidungen und Entwicklungen.<br />
Unabhängig von der Entscheidung <strong>für</strong><br />
eine Strukturoption sind die Eigentumsrechte<br />
an den über die Jahre mit <strong>Stiftung</strong>smitteln<br />
angeschafften musealen Objekten<br />
dringend zu klären. Es wird diesbezüglich<br />
empfohlen, daß die gesamte<br />
Sammlung und alle weiteren Ankäufe ins<br />
Eigentum des <strong>Serbski</strong> <strong>dom</strong> und damit an<br />
die vom <strong>sorbische</strong>n <strong>Volk</strong> gewählte Vertretung<br />
übergehen, ohne daß noch einmal<br />
Entgelte <strong>für</strong> die Sammlungsstücke fällig<br />
werden. Gleiches sollte auch mit der<br />
Sammlung des Wendischen Museums<br />
Cottbus geschehen, so daß sich die Möglichkeit<br />
einer Zusammenführung, Gesamtkategorisierung<br />
und Bewertung der<br />
<strong>sorbische</strong>n Kulturgüter in Museumsbesitz<br />
eröffnet.<br />
10.1.5 Personalbezogene<br />
Empfehlungen<br />
Ausgehend von den konzeptionellen,<br />
operativen und strukturellen Empfehlungen<br />
sind am Sorbischen Museum einerseits<br />
personelle Veränderungen notwendig,<br />
andererseits sind die aktuellen Mitarbeiter,<br />
sofern sie am Museum verbleiben<br />
sollten, fortzubilden, um den gesteigerten<br />
Anforderungen an eine zeitgemäße Muse-