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3. Serbski dom Budyšin a Choćebuz - Stiftung für das sorbische Volk ...

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134<br />

Teil II – Gesamtkonzept zur Förderung der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />

auf die weitere Arbeit des Museums auswirken:<br />

Inhaltlich, da nunmehr die Maćica<br />

Serbska ihre wissenschaftliche Fachkompetenz<br />

einbringen könnte und in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Museum eine<br />

Aufwertung ihres bürgerschaftlichen Engagement<br />

erfährt. Ökonomisch gesehen,<br />

gilt auch hier, daß die kommunale Ebene<br />

nicht aus der Verantwortung <strong>für</strong> die Förderung<br />

der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />

genommen werden darf.<br />

Präferenz: Es wird empfohlen, Option 3,<br />

also die Ausgründung des Museums in<br />

eine Public Private Partnership, zu realisieren,<br />

da sich aus diesem Modell die größten<br />

Vorteile <strong>für</strong> die weitere Museumsarbeit am<br />

Standort Bautzen erwachsen sollten. Option<br />

2 wäre zwar als ideal zu bezeichnen.<br />

Sie bietet die Perspektive einer schnellen<br />

Professionalisierung der Institution und<br />

eine weltweite Promotion der <strong>sorbische</strong>n<br />

Kultur durch die Kommunikationskanäle<br />

der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden,<br />

doch es besteht erstens die Gefahr,<br />

daß man als staatliche Unterabteilung<br />

endgültig die Akzeptanz im <strong>sorbische</strong>n<br />

Siedlungsgebiet verliert. Zweitens bestünde<br />

in der neuen Konstellation die Gefahr<br />

einer Behandlung als nebensächliche Aufgabe<br />

(siehe dazu auch unter Prämissen). Die<br />

Entwicklung der Sorabistik an der Universität<br />

Leipzig, <strong>das</strong> nicht offiziell gerügte<br />

Diktum des Leipziger Kanzlers vom<br />

„Minderheitenschutz als Schutz der<br />

Mehrheit vor der Minderheit“ und die<br />

Analyse von Martin Walde der anti<strong>sorbische</strong>n<br />

Stereotype in Staat, Kirchen und<br />

Öffentlichkeit lassen erwarten, daß selbst<br />

bei einer von Minister und SKD-Leitung<br />

gewollten Integration des Sorbischen Museums<br />

in die Staatlichen Kunstsammlungen<br />

Dresden auf der Arbeitsebene erst<br />

nach einem längeren Zeitraum Friktionsfreiheit<br />

erreicht werden könnte. Aber<br />

vielleicht schätzen die Gutachter die seit<br />

ihrer Gründung 1560 weltoffene SKD<br />

falsch ein?<br />

Indem bei Option 3 die Maćica Serbska<br />

als Vertreterin der <strong>sorbische</strong>n Zivilgesellschaft<br />

in die Verantwortung der Trägerschaft<br />

einbezogen wird, dürfte die Akzeptanz<br />

des Museums beim <strong>sorbische</strong>n <strong>Volk</strong><br />

steigen, nicht zuletzt als Folge des Interesses<br />

an der Arbeit des Hauses durch die ca.<br />

200 Vereinsmitglieder und deren indirekte<br />

Teilhabe an Entscheidungen und Entwicklungen.<br />

Unabhängig von der Entscheidung <strong>für</strong><br />

eine Strukturoption sind die Eigentumsrechte<br />

an den über die Jahre mit <strong>Stiftung</strong>smitteln<br />

angeschafften musealen Objekten<br />

dringend zu klären. Es wird diesbezüglich<br />

empfohlen, daß die gesamte<br />

Sammlung und alle weiteren Ankäufe ins<br />

Eigentum des <strong>Serbski</strong> <strong>dom</strong> und damit an<br />

die vom <strong>sorbische</strong>n <strong>Volk</strong> gewählte Vertretung<br />

übergehen, ohne daß noch einmal<br />

Entgelte <strong>für</strong> die Sammlungsstücke fällig<br />

werden. Gleiches sollte auch mit der<br />

Sammlung des Wendischen Museums<br />

Cottbus geschehen, so daß sich die Möglichkeit<br />

einer Zusammenführung, Gesamtkategorisierung<br />

und Bewertung der<br />

<strong>sorbische</strong>n Kulturgüter in Museumsbesitz<br />

eröffnet.<br />

10.1.5 Personalbezogene<br />

Empfehlungen<br />

Ausgehend von den konzeptionellen,<br />

operativen und strukturellen Empfehlungen<br />

sind am Sorbischen Museum einerseits<br />

personelle Veränderungen notwendig,<br />

andererseits sind die aktuellen Mitarbeiter,<br />

sofern sie am Museum verbleiben<br />

sollten, fortzubilden, um den gesteigerten<br />

Anforderungen an eine zeitgemäße Muse-

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