3. Serbski dom Budyšin a Choćebuz - Stiftung für das sorbische Volk ...
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Zusammenfassung 193<br />
Für den Schauspiel- und Puppentheaterbereich<br />
werden eine Reihe konkreter Leistungsvereinbarungen<br />
vorgeschlagen. Als<br />
natürliche Partner eignen sich <strong>das</strong> DSVTh<br />
und <strong>das</strong> Staatstheater Cottbus, denkbar <strong>für</strong><br />
einen Teil der Leistungen ist auch eine<br />
freie Ausschreibung. Neu ist ein Minderheitentheater-Festival.<br />
Ebenfalls neu ist ein Sorbisches Medienzentrum<br />
mit Sitz in Bautzen und Zweigstelle<br />
in Cottbus. Es ist <strong>das</strong> zentrale Instrument<br />
<strong>für</strong> freiere Kommunikationsformen<br />
und <strong>für</strong> die Erarbeitung eines besonders<br />
jugendgerechten Rufes der <strong>sorbische</strong>n<br />
Minderheit. Das Sorbische Medienzentrum<br />
ist als Keimzelle eines Medienzentrums<br />
der europäischen Minderheiten<br />
konzipiert. Neue Medien, Verlag und<br />
Presse bilden die drei Abteilungen des<br />
Zentrums.<br />
Es wird empfohlen, die Maćica Serbska<br />
(sowie in einer ev. späteren Phase auch die<br />
Maśica Serbska) in die Trägerschaft des<br />
Sorbischen Museum Bautzen (bzw. des<br />
Wendischen Museum Cottbus) zu integrieren.<br />
Die bürgerlichen Gesellschaften<br />
standen am Anfang der Museumsarbeit,<br />
die Kommunalisierung bzw. Verstaatlichung<br />
hat die Bürger von der Arbeit zwischenzeitlich<br />
fast ausgeschlossen, obwohl<br />
die einschlägige Kompetenz gerade hier zu<br />
finden ist. Sollte es mit dem bisherigen<br />
Rechtsträger Landkreis Bautzen nicht zu<br />
einer angemessen Einigung über dessen<br />
Finanzbeteiligung kommen, wäre alternativ<br />
ein anderer Standort denkbar; beispielsweise<br />
in Dresden oberhalb der Elbwiese<br />
zwischen dem Sächsischen Staatsministerium<br />
<strong>für</strong> Finanzen/Kultus und der<br />
Augustusbrücke in einer den wendischen<br />
Ringburgen nachempfundenen Form, also<br />
genau gegenüber der slawischen Urbesiedlung.<br />
4 Für <strong>das</strong> laut Koalitionsvereinbarung<br />
geplante Sächsische Nationalmuseum wäre<br />
hier ein denkbarer Ort <strong>für</strong> die Abteilung<br />
Ursprung des historischen Sachsens aus dem<br />
Sorbentum. Für <strong>das</strong> Wendische Museum<br />
Cottbus wird eine Eingliederung in die<br />
Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus<br />
und eine hier<strong>für</strong> angemessene Ausstattung<br />
empfohlen.<br />
Da die Universität Leipzig die Lehrerausbildung<br />
nicht mehr garantieren kann (die<br />
4,5 wissenschaftlichen Mitarbeiter ersetzen<br />
durch Selbstausbeutung weitere 2,5 wissenschaftliche<br />
Stellen) und andererseits<br />
<strong>das</strong> Sorbische Institut an der Lehre bislang<br />
nicht partizipiert, wird die Gründung eines<br />
universitären <strong>Serbski</strong> institut za małe rěče a<br />
kultury Europy / Sorbischen Instituts <strong>für</strong> kleine<br />
Sprachen und Kulturen Europas innerhalb der<br />
Fakultät Sprach-, Literatur und Kulturwissenschaften<br />
der Technischen Universität<br />
Dresden vorgeschlagen. Unabhängig von<br />
der ebenfalls empfohlenen Errichtung<br />
eines Nebenfach-Studienganges Sorabistik<br />
an der Universität Leipzig [sic] kann die<br />
Zahl der Wissenschaftlerstellen in Bautzen<br />
erheblich gesteigert werden; die in Cottbus<br />
bleibt gleich.<br />
An den künftig regelmäßigen Sommerschulen<br />
des Sorbischen Instituts <strong>für</strong> kleine<br />
Kulturen sollen die Doktoranden des vom<br />
Institut zu betreuenden Doktorandenprogramms<br />
als Tutoren teilnehmen. Im Programm<br />
sollen in zehn Jahren hundert<br />
Doktoranden aller Wissenschaftsdisziplinen<br />
gefördert werden, um <strong>für</strong> Nachwuchs<br />
der Funktionseliten weniger in den geförderten<br />
<strong>sorbische</strong>n Einrichtungen als in der<br />
Zivilgesellschaft selbst zu sorgen. Künftige<br />
4 „Dresden“ von drezga = Sumpfdorf. Die Ableitung<br />
ist umstritten; alternativ diskutiert wird<br />
drezdany = Auenwäldler