3. Serbski dom Budyšin a Choćebuz - Stiftung für das sorbische Volk ...
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Teil II – Gesamtkonzept zur Förderung der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />
oder teilweise <strong>für</strong> die Pflege der <strong>sorbische</strong>n<br />
Kultur auszugeben. Analoges wäre<br />
bei den gemeindlichen Kulturausgaben zu<br />
fordern. Die Wirklichkeit weicht hiervon<br />
stark ab.<br />
Auf dem Gebiet der Stadt Bautzen werden<br />
die Bundes- und Landesmittel zur Förderung<br />
der <strong>sorbische</strong>n Kultur und Sprache<br />
zu einem nennenswerten Anteil <strong>für</strong> den<br />
Zweck der Förderung des deutschen<br />
Theaters verwandt. Insbesondere hiermit<br />
konnte der Landkreis Bautzen der Forderung<br />
der Sächsischen Staatsregierung und<br />
der meisten Experten nach Integration der<br />
Bautzener Bühne in ein Kulturraumtheaer<br />
bislang erfolgreich ausweichen und läßt<br />
es in der Spielzeit 2009/10 zu Doppelinszenierungen<br />
mit dem Zittauer Schauspiel<br />
kommen. Wie in der Ist-Analyse dargestellt,<br />
liegt hier eine negative Kommunalfinanzierung<br />
der <strong>sorbische</strong>n Kultur zulasten<br />
der drei staatlichen Ebenen vor. Gleichzeitig<br />
wurde der Rechtsträgeranteil am<br />
Sorbischen Museum vom Landkreis Bautzen<br />
in den vergangenen Jahren fast gegen<br />
Null gefahren.<br />
Es bedarf es einer umfassenden Diskussion<br />
um einen angemessenen Positivbeitrag<br />
der Oberlausitzer Kommunen zu der<br />
<strong>sorbische</strong>n Kultur ihrer Bürger, die eben<br />
nicht nur Mitbürger, sondern Vollbürger<br />
sind. Diese Diskussion mit den Kommunen<br />
kann nicht der politisch schwach<br />
aufgestellten <strong>Stiftung</strong> überlassen werden.<br />
Es wird empfohlen, die Kommunalaufsicht<br />
vertreten durch den Sächsischen<br />
Staatsminister des Inneren und die<br />
Rechtsaufsicht über die Kulturräume in<br />
Sachsen vertreten durch die Sächsische<br />
Staatsministerin <strong>für</strong> Wissenschaft und<br />
Kunst persönlich in die Diskussion einzubinden.<br />
Für Brandenburg wäre eine analoge<br />
Diskussion, aber nicht in gleicher<br />
Schärfe zu führen.<br />
Neben den hier angesprochenen mittelfristigen<br />
Finanzfragen 2010-2015 sind in<br />
der gleichen Runde auch weitere Aspekte<br />
im Sinne des § 22 LKrO-BB zu thematisieren.<br />
Ebenfalls bedarf es einer Runde mit den<br />
Sächsischen Staatsministern der Finanzen,<br />
des Inneren und <strong>für</strong> Wissenschaft und<br />
Kunst, um die durch den sorbisch-deutschen<br />
Charakter des Siedlungsgebietes<br />
bedingte Mehraufwendungen zu thematisieren<br />
und gegebenenfalls im FAG einem<br />
Ausgleich zuzuführen. Diese Gesprächsrunde<br />
könnte länder-übergreifend geführt<br />
werden.<br />
Für <strong>das</strong> kommende Haushaltsjahr wird<br />
empfohlen, auf der anstehenden <strong>Stiftung</strong>sratssitzung<br />
die in kommunaler Trägerschaft<br />
befindlichen Kultureinrichtungen<br />
seitens der <strong>Stiftung</strong> nur <strong>für</strong> <strong>das</strong> erste Halbjahr<br />
2010 mit Mitteln auszustatten. Es ist<br />
hierbei zwar von Fehlleitung auszugehen,<br />
gleichzeitig aber kann nur so ein Zeitraum<br />
<strong>für</strong> die genannten Diskussionen geschaffen<br />
und unangebrachte Spannungen vermieden<br />
werden. Die Einrichtungen selbst<br />
sollen ihre Planungen <strong>für</strong> die Spielzeit<br />
2009/10 bzw. <strong>das</strong> Schuljahr 2009/10 in<br />
relativer Ruhe zu Ende bringen.<br />
Am 1. Juli 2010 sollte jedoch Schluß mit<br />
Fehlleitungen der Bundes- und Landesmittel<br />
sein. Für <strong>das</strong> zweite Halbjahr 2010<br />
sind die in den Empfehlungen genannten<br />
Leistungsvereinbarungen bereits auszuarbeiten<br />
und sind nur noch die durch konkret<br />
bezifferten Leistungen gedeckten<br />
Aufwendungen stiftungsseitig abzudecken.<br />
Die in erheblichem Umfang dadurch freiwerdenden<br />
Mittel sind zur Strukturerneuerung<br />
zu verwenden und sollten nicht zur<br />
Deckung von Fehlbeträgen durch überhöhte<br />
Personalansätze genutzt werden.