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3. Serbski dom Budyšin a Choćebuz - Stiftung für das sorbische Volk ...

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20<br />

Teil II – Gesamtkonzept zur Förderung der <strong>sorbische</strong>n Sprache und Kultur<br />

„Serbitz“ würde bei einem sachsentypisch<br />

Kulturanteil von 67 € pro Kopf 28 auf<br />

5,29% am Verwaltungshaushalt und 3,5<br />

Mio. € städtische Kulturausgaben kommen.<br />

Weitere 88 € pro Kopf gibt Sachsen<br />

im Durchschnitt aus; <strong>das</strong> wären 4,4 Mio. €<br />

alleine auf der Landesebene. Da in Sachsen<br />

gelegen, stünden <strong>für</strong> „Serbitz“ also<br />

Landes- und kommunale Kulturzuwendungen<br />

von 7,9 Mio. € zur Verfügung,<br />

entsprechend 108 Stellen. Einschließlich<br />

Bund und Kirchen nach dem bundesdeutchen<br />

Durchschnitt stünden <strong>für</strong> die Kultur<br />

in „Serbitz“ insgesamt 11 Mio. € zur Verfügung.<br />

Bund 12,68 € 63<strong>3.</strong>791 €<br />

Sachsen 88,88 € 4.444.010 €<br />

Kommunale Ebene SN 69,99 € <strong>3.</strong>499.492 €<br />

Kirchen 48,22 € 2.410.843 €<br />

Kulturausgaben 219,76 €<br />

Einwohner „Serbitz“ 50.000,00 €<br />

Zuwendungen Kultur 10.988.135,74 €<br />

Personalkostenanteil 70%<br />

7.691.695 €<br />

PK pro Stelle 51.067 €<br />

Stellen 151<br />

sorb. Stellen Kultur<br />

(2010) 100,75<br />

Minderausstattung -50<br />

„Serbitz“ ist ein reines Gedankenspiel. Es<br />

zeigt aber deutlich, daß im Ergebnis der<br />

vorliegenden Empfehlungen keineswegs<br />

eine Überausstattung der <strong>sorbische</strong>n Kultur<br />

gegenüber dem deutschen oder gar<br />

dem sächsischen Durchschnitt vorliegt.<br />

Die 16,8 Mio. € Zuwendungen sollen nach<br />

den Empfehlungen mit 8,1 Mio. € oder zu<br />

ca. 48% in die Kultur gehen sowie – außerhalb<br />

der Kulturrechnung – zu 22% in<br />

die Bildung, zu 15% in die Bildung und zu<br />

15% in die Selbstverwaltung.<br />

28 Laut Kulturwirtschaftsbericht 2008 Sachsen<br />

Durchschnitt der sächsischen Gemeinden und<br />

Zweckverbände.<br />

Das Besondere an „Serbitz“ ist, daß hier<br />

mit einem Ausschnitt aus einer der quantitativ<br />

größten Kulturen Europas (der deutschen)<br />

gespielt wurde, an dem die Stadt<br />

nur mit 0,06% Anteil hätte und sich im<br />

übrigen stets auf die weiteren 99,94%<br />

Kulturproduktion beziehen könnte. Eben<br />

dies ist aber bei einer autochthonen Kultur<br />

ohne kin-state ja gerade nicht der Fall. Die<br />

Sorben, die im übrigen ja nicht in „Serbitz“<br />

wohnen, sondern in Streulage, müssen<br />

die kritische Masse ihrer Kultur stets<br />

selbst erzeugen. Und fehlende Skalenerträge<br />

steigern den Preis stark, wie die<br />

Ökonomen stets aufs Neue betonen ― ein<br />

von Hand zusammengebauter VW-Käfer<br />

kommt teurer als ein Rolls Royce.<br />

Ist, so gesehen, die <strong>sorbische</strong> Kultur unterfinanziert?<br />

Was ist ein objektives Minimum<br />

<strong>für</strong> die Kultur einer <strong>Volk</strong>sgruppe?<br />

Diese Frage kann nicht sinnvoll gestellt<br />

und daher auch nicht beantwortet werden.<br />

Objektiv aber handeln ließe sich doch,<br />

indem nämlich die <strong>Volk</strong>sgruppe keine<br />

Schlechterstellung gegenüber einer gleich<br />

starken Gruppe der Mehrheitsbevölkerung<br />

erfährt. 29 Die empfohlenen 8,4 Mio. €<br />

Kulturanteil scheinen da<strong>für</strong> eine Art Minimum<br />

zu sein. Die anderen Anteile ergeben<br />

in der Summe ein vernünftiges Muster,<br />

so daß auch dort Angemessenheit<br />

herrscht (wenn denn ein Minimum angemessen<br />

ist).<br />

Die Frage, ob ein Mehr an Kultureinrichtungen<br />

angemessen wäre, ließe sich durchaus<br />

diskutieren. Die Gutachter gehen jedoch<br />

davon aus, daß „2010“ eine Struktur<br />

29 Interessanterweise ist dies bei auf der Landesebene<br />

bereits fast exakt der Fall – setzt man<br />

den Kulturanteil bei 48% der <strong>sorbische</strong>n Aufwendungen<br />

an, weisen die beiden Ländern 4,1<br />

Mio. € zu; aus der Rechnung <strong>für</strong> „Serbitz“ hatte<br />

sich ein sachsengenuiner Landesanteil von 4,4<br />

Mio. € ergeben.

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