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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Jurač N: Übermäßiger Gebrauch von Antibiotika bei akuten respiratorischen Infektionen 112<br />

� Ermutigen sie einen aktiveren Umgang mit <strong>der</strong> Krankheit. Beziehen sie<br />

den Patienten bzw. die Eltern in die Entscheidungen ein und lassen sie sie<br />

eine Teilverantwortung für den weiteren Verlauf <strong>der</strong> Behandlung<br />

übernehmen. Schlagen sie ihren Patienten vor und ermöglichen sie ihnen sie<br />

anzurufen, wenn sich <strong>der</strong> Zustand nicht verbessert. Die Patienten werden das<br />

sehr schätzen. Ein Telefonanruf soll ihnen als eine Informationsquelle für den<br />

Krankheitsverlauf dienen. Aber vermeiden sie es Rezepte nur anhand von<br />

Telefongesprächen, ohne dass sie den Patienten untersuchen, zu verschreiben.<br />

� Erläutern sie, wieso sie ein Antibiotikum nicht o<strong>der</strong> verschrieben haben.<br />

� Wenden sie Schmalband-Antibiotika an, wenn es erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Breitband-Antibiotika sind für die meisten respiratorischen Infektionen<br />

ungeeignet.<br />

� Seien sie vorsichtig beim Empfehlen von alternativen Behandlungsweisen.<br />

� Stellen sie zusammen mit dem Patienten einen Behandlungsplan <strong>der</strong><br />

Symptome auf. Erklären sie die Erwartungen, die reguläre Heilungsdauer <strong>der</strong><br />

Krankheit und verschreiben sie eine symptomatische Therapie <strong>der</strong><br />

Virusinfektion. Wenn erfor<strong>der</strong>lich, verschreiben sie Analgetika und<br />

Dekongestive. Betonen sie die Wichtigkeit <strong>der</strong> ausreichenden Ruhe, <strong>der</strong><br />

richtigen Ernährung und des Trinkens.<br />

� Vermeiden sie Situationen in denen sie beim Patienten bzw. den Eltern<br />

Schamgefühle auslösen o<strong>der</strong> Situationen, in denen sie dem Patienten o<strong>der</strong> den<br />

Eltern das Gefühl vermitteln, dass sie ihre bzw. die Krankheit ihres Kindes<br />

o<strong>der</strong> die möglichen Antibiotikaerwartungen ignorieren.<br />

Schaffen sie eine entsprechende Atmosphäre in ihrer Ambulanz, dass sie so die For<strong>der</strong>ungen<br />

ihrer Patienten nach Antibiotika verringern:<br />

� Der Bildungsprozess beginnt schon im Wartezimmer. Videokasetten, Poster und<br />

Broschuren über Viruse, Bakterien und über den entsprechenden Gebrauch von<br />

Antibiotika sollen immer zur Verfügung bereitstehen.<br />

� Beziehen sie ihr Personal in den Bildungsprozess ein. Auch an<strong>der</strong>e Mitarbeiter<br />

können beim Informieren helfen.<br />

� Unterstützen sie Projekte zum sachgemäßen Gebrauch von Antibiotika.<br />

Unterstützen sie Diskussionen zum Thema, organisieren sie Treffen mit Kollegen<br />

usw.<br />

SCHLUSSFOLGERUNG<br />

Eine unnötige Behandlung mit Antibiotika ist die Ursache für unnötige<br />

Medikamentennebenwirkungen, es vergrößert den Kostenfaktor <strong>der</strong> Behandlung, beson<strong>der</strong>s<br />

muss jedoch die Entwicklungsstimulierung <strong>der</strong> auf Antibiotika-resistenten Bakterien betont<br />

werden. Obwohl die meisten Infektionen des oberen Respirationstrakts Virusinfektionen sind,<br />

verschreiben die Ärzte häufig Antibiotika. Die häufigsten Ursachen dafür sind: diagnostische<br />

Unsicherheit, mangelhaftes Wissen, die Erwartungen on Patienten und Eltern, Zeitdruck und<br />

ökonomische Gründe. Einer <strong>der</strong> Wege, <strong>der</strong> das Verschreiben von Antibiotika bei akuten<br />

respiratorischen Infektionen vermin<strong>der</strong>t, ist die Verringerung des Drucks von Patienten auf<br />

Ärzte mit Hilfe <strong>der</strong> besseren Informiertheit <strong>der</strong> Patienten. Die wichtigste Aufgabe dabei spielt<br />

die entsprechende Kommunikation zwischen dem Patienten und dem Arzt. Zu einer besseren<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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